08.03.2014 Aufrufe

Öffentliche Maßnahmen als Bedingungen betrieblicher ... - SSOAR

Öffentliche Maßnahmen als Bedingungen betrieblicher ... - SSOAR

Öffentliche Maßnahmen als Bedingungen betrieblicher ... - SSOAR

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

der Arbeitsumgebung resultieren, in den Hintergrund gedrängt wird<br />

und damit f<strong>als</strong>che Prioritäten gesetzt werden ("Fließbandfetischismus").<br />

Der Bereich der Tätigkeiten mit starken Umgebungsbelastungen<br />

und hohen physischen Anforderungen ist auch deshalb von so<br />

hoher Bedeutung, weil in den Betrieben und Arbeitsprozessen, in<br />

denen solche Tätigkeiten vorherrschen, gegenwärtig Mechanisierungsformen<br />

Eingang finden, die zu einer Veränderung bzw. Verlagerung<br />

von Belastungen führen. Der Abbau körperlicher Schwerarbeit<br />

oder auch der Abbau von Hitze, Staub etc. durch Einsatz von<br />

Maschinen ist oft mit neuen Belastungen verknüpft (z.B. Lärm,<br />

Streß, Monotonie etc.). In vielen Fällen handelt es sich um typische<br />

Übergangsformen von physischen zu psychischen Belastungen;<br />

die "Humanisierungseffekte" sind in diesen Fällen dementsprechend<br />

schwer einzuschätzen. Ein besonderes Problem ist in den Fällen,<br />

in denen tiefergehende technisch-organisatorische Umstellungen<br />

stattfinden, das sogenannte "Weghumanisieren" von Arbeitsplätzen<br />

<strong>als</strong> manchmal einzig mögliche Form einer "Verbesserung" besonders<br />

inhumaner Arbeitsbedingungen.<br />

(3) Gesundheitsgefährdende Belastungen der Arbeitskräfte - wie<br />

sie insbesondere im Bergbau, in Gießereien u.a. Bereichen auftreten<br />

- sind ein zentraler Bezugspunkt sozialpolitischer <strong>Maßnahmen</strong>.<br />

Sozialpolitische Normen und <strong>Maßnahmen</strong> richten sich fast ausschließlich<br />

auf physische Gefährdungen ("Schutz von Leben und Gesundheit")<br />

und dabei wiederum selektiv auf spezifische Belastungen, d.h. vorrangig<br />

äußere <strong>Bedingungen</strong> (Arbeitsumgebung, negative Umwelteinflüsse)<br />

sowie unmittelbar "sichtbare" Gefährdungen (Unfall). Die<br />

psychische, qualifikatorische und interessensmäßige individuelle<br />

Verfassung im Arbeitsprozeß ist sozialpolitisch weder <strong>als</strong> "schutzwürdig"<br />

noch ihre Gefährdung <strong>als</strong> "Risiko-Tatbestand" institutionell<br />

verankert.<br />

Im Rahmen unserer Fragestellung war deswegen die Untersuchung von<br />

betrieblichen "Humanisierungsmaßnahmen" in den ausgewählten Bereichen<br />

von besonderem Vorteil, da sich hier unterschiedliche Wirkungszusammenhänge<br />

zwischen öffentlichen <strong>Maßnahmen</strong> und betrieblichen<br />

Aktivitäten zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in einem<br />

besonders breiten Spektrum untersuchen ließen. Speziell die Auswahl<br />

von "Humanisierungsprojekten" im Bergbau einerseits und Gie-<br />

Deiß/Döhl/Sauer/Böhle/Altmann (1980): <strong>Öffentliche</strong> <strong>Maßnahmen</strong> <strong>als</strong> <strong>Bedingungen</strong> <strong>betrieblicher</strong> Aktivitäten zur menschengerechten<br />

Gestaltung des Arbeitslebens. URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-100947

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!