08.03.2014 Aufrufe

Öffentliche Maßnahmen als Bedingungen betrieblicher ... - SSOAR

Öffentliche Maßnahmen als Bedingungen betrieblicher ... - SSOAR

Öffentliche Maßnahmen als Bedingungen betrieblicher ... - SSOAR

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

c) Lärmbelastungen<br />

Von der Untertagebelegschaft arbeiten 78 % bei einem Lärmbeurteilungspegel<br />

von mehr <strong>als</strong> 8 5 dB(A) und noch 7 % bei einem Beurteilungspegel<br />

von über 100 dB(A). Die am meisten belasteten Arbeitsplätze<br />

entfallen auf den Primärbereich und hier besonders auf den<br />

Bereich des Streckenvortriebs (Schallpegel bis 115 dB(A)). Ferner<br />

emittieren Druckluftlademaschinen, Sonderbewetterungs- und Entstaubungsanlagen,<br />

die mit der Verschlechterung der klimatischen Verhältnisse<br />

und dem Einsatz leistungsstärkerer Gewinnungsmaschinen<br />

zahlen- und leistungsmäßig angestiegen sind, Schallpegel zwischen<br />

100 und 110 dB(A).<br />

Im Strebrandbereich und im Streb bilden neben den Schlagwalzenbrechern<br />

die Kohlendrehbohrmaschinen und Abbauhämmer (Maschinenstall)<br />

die lärmintensivsten Schallquellen (110 - 115 dB(A)). Kettenförderer<br />

und Gewinnungsmaschinen erreichen Lärmpegel von über 100 dB(A).<br />

Daneben sind zunehmend Einzelgeräte im Einsatz, die ebenfalls hohe<br />

Pegelwerte erzielen.<br />

Neben den psycho-vegetativen Störungen, die bereits bei einem Beurteilungspegel<br />

von 65 dB(A) auftreten können und zu nervlichen Belastungen<br />

und Störungen von Organfunktionen führen können, treten<br />

ab einem Pegel von 85 dB(A) Nervenschäden im Innenohr hinzu, die<br />

eine allmählich zunehmende und irreversible Schwerhörigkeit nach<br />

sich ziehen. Seit Anerkennung der Lärmschwerhörigkeit <strong>als</strong> Berufskrankheit<br />

im Jahre 1961 hat sich die Zahl sowohl der gemeldeten<br />

<strong>als</strong> auch der erstm<strong>als</strong> entschädigten Erkrankungen drastisch erhöht.<br />

Es ergaben sich jährliche Steigerungsraten von durchschnittlich<br />

50 %. 1977 wurden im Versicherungsbereich der Bergbau-Berufsgenossenschaft<br />

2010 Fälle der Lärmschwerhörigkeit und der Lärmtaubheit<br />

gemeldet und 1015 erstm<strong>als</strong> entschädigt.<br />

Neben den direkten Auswirkungen des Lärms auf die Gesundheit und<br />

das körperliche Wohlbefinden ist der Lärm gerade im Steinkohlenbergbau<br />

im Zusammenhang mit einem erhöhten Unfallrisiko bedeutsam:<br />

Bei Dunkelheit und hohem Umgebungslärm können Signale nicht mehr<br />

wahrgenommen werden; außerdem<br />

lassen Konzentration und Aufmerksamkeit<br />

nach und die Sehfunktion wird beeinträchtigt.<br />

Deiß/Döhl/Sauer/Böhle/Altmann (1980): <strong>Öffentliche</strong> <strong>Maßnahmen</strong> <strong>als</strong> <strong>Bedingungen</strong> <strong>betrieblicher</strong> Aktivitäten zur menschengerechten<br />

Gestaltung des Arbeitslebens. URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-100947

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!