II. Informationen zu Ruanda - beim Ministerium des Innern,für Sport ...
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Außenpolitik<br />
Die Außenpolitik <strong>Ruanda</strong>s orientiert sich am Ziel der Konsolidierung der äußeren und<br />
inneren Sicherheit. Hierfür verfolgt die Regierung mehrere Strategien: eine stärkere<br />
Einbindung <strong>Ruanda</strong>s in regionale Bündnisse, die Normalisierung bzw. Verbesserung<br />
<strong>des</strong> Verhältnisses mit seinen direkten Nachbarn, eine Intensivierung der Zusammenarbeit<br />
mit internationalen Gebern und potentiellen Investoren, sowie die aktive Beteiligung<br />
in internationalen Organisationen und UN-Friedensmissionen.<br />
Das ruandische Militär marschierte 1998 in die Demokratische Republik Kongo ein,<br />
der Rück<strong>zu</strong>g erfolgte 2002. In dieser Zeit wurde die Rebellenbewegung RCD-Goma<br />
unterstützt. Das Vorgehen wurde mit einer Bedrohung der Grenzen und der inneren<br />
Sicherheit <strong>Ruanda</strong>s durch vom Ostkongo aus operierende Ex-FAR/Interahamwe, die<br />
sich hinter der Bezeichnung FDLR (Forces Démocratique de la Libération du Rwanda)<br />
verbergen, begründet. Umgekehrt wurden der ruandischen Armee und den anderen<br />
Konfliktparteien als Folge der Beset<strong>zu</strong>ng <strong>des</strong> Ostkongo schwere Menschenrechtsverlet<strong>zu</strong>ngen<br />
und wirtschaftliche Ausbeutung vorgeworfen, z. B. die illegale<br />
Förderung <strong>des</strong> seltenen Rohstoffs Coltan <strong>zu</strong>r Herstellung von Mikrochips für Mobiltelefone.<br />
Nach überwiegender Meinung besteht durch die FDLR-Rebellen derzeit keine<br />
Gefahr mehr für <strong>Ruanda</strong>, doch leidet die örtliche Zivilbevölkerung noch immer unter<br />
Übergriffen. Seit Ende 2005 wird auf beiden Seiten auch offiziell von einem deutlich<br />
entspannteren Verhältnis gesprochen. Am 31. März 2005 unterzeichnete der politische<br />
Flügel der FDLR in St. Egidio bei Rom eine Erklärung, wonach sie bereit sei,<br />
den bewaffneten Kampf auf<strong>zu</strong>geben, allerdings ohne dem bislang nach<strong>zu</strong>kommen.<br />
Am 9. November 2007 einigten sich die DR Kongo und <strong>Ruanda</strong> in Nairobi auf weitere<br />
Schritte <strong>zu</strong>r Entwaffnung und Rückführung der FDLR-Milizen, die durch das Goma-<br />
Abkommen vom 23. Januar 2008 <strong>zu</strong>m Ostkongo unterstützt werden. Der UN-<br />
Sicherheitsrat hat das Nairobi-Abkommen am 13. März 2008 mit einer Resolution<br />
indossiert. Im Oktober 2008 ist trotz <strong>des</strong> Nairobi-Abkommens die Situation erneut<br />
eskaliert. Laurent Nkunda, Anführer der Rebellengruppe CNDP (Le Congrès Nationale<br />
pour la Défense du Peuple), der <strong>zu</strong>vor General in der kongolesischen Armee<br />
war, führte eine bewaffnete Offensive an, die Tausenden von Menschen obdachlos<br />
machte. Seit 2004 schon dauerte die Rebellion der CNDP gegen die FDLR und das<br />
Morden von im Kongo lebenden Tutsis an. Im Herbst 2008 gelang es Nkunda weite<br />
Teile der Nord-Kivu Provinz <strong>zu</strong> erobern wodurch er die kongolesische Regierung vor<br />
eine große Herausforderung stellte. Bis <strong>zu</strong>letzt dementierte Kigali die Vorwürfe der<br />
UN, die Rebellen finanziell <strong>zu</strong> unterstützen und erklärte, dass Nkunda das Problem<br />
Kongos sei. Erst als der internationale Druck auf die Regierung wuchs, erklärte sich<br />
<strong>Ruanda</strong> bereit, mit der kongolesischen Regierung <strong>zu</strong> kooperieren. Schließlich führte<br />
die gemeinsame kongolesisch-ruandische Militäraktion („Umoja wetu“) im Januar und<br />
Februar 2009 <strong>zu</strong>m Niederschlag der Rebellion und <strong>zu</strong>r Verhaftung Nkundas durch<br />
ruandische Truppen. Die Lage im Osten Kongos bleibt weiterhin angespannt. Zum<br />
einen schüren die Ex-FAR/Interahamwe den Hass gegen die Tutsi nun auch in den<br />
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