II. Informationen zu Ruanda - beim Ministerium des Innern,für Sport ...
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Kandthaus in Kigali<br />
Richard Kandt, geboren am 17. Dezember<br />
1867 in Posen, war erster<br />
kaiserlicher Resident von <strong>Ruanda</strong> und<br />
Gründer der heutigen Hauptstadt Kigali.<br />
Er unternahm bereits Ende <strong>des</strong><br />
19. Jahrhunderts wissenschaftliche<br />
Expeditionen nach <strong>Ruanda</strong>, weilte<br />
zeitweise am Hof <strong>des</strong> ruandischen<br />
Königs und entdeckte 1898 die Nilquelle<br />
in <strong>Ruanda</strong>. Der von 1901 bis<br />
1906 in Daressalam amtierende Gouverneur von Deutsch-Ostafrika, Gustav Adolf<br />
Graf von Götzen, plante, <strong>Ruanda</strong> langfristig als "Residentur" <strong>zu</strong> verwalten. Die dortige<br />
Königsherrschaft sollte bestehen bleiben, dem König jedoch ein Resident als<br />
ständiger Berater <strong>zu</strong>r Seite gestellt werden. Dr. Richard Kandt wurde 1907 <strong>zu</strong>m Kaiserlichen<br />
Residenten von <strong>Ruanda</strong> ernannt und wirkte bis Ende 1913.<br />
Das Haus von Dr. Kandt in Kigali wurde 1907 errichtet und gilt als das älteste Gebäude<br />
Kigalis. Im Rahmen der Partnerschaft zwischen dem Naturhistorischen Museum<br />
der Stadt Mainz und dem ruandischen Nationalmuseum in Huye (damals Butare)<br />
entstand 1987 die Idee, ein Naturkundemuseum für <strong>Ruanda</strong> auf<strong>zu</strong>bauen. 2002 stellte<br />
die ruandische Regierung das Kandt-Haus für die Einrichtung eines naturkundlichen<br />
Museums als Dependance <strong>des</strong> Nationalmuseums <strong>zu</strong>r Verfügung. Damit soll der verstärkten<br />
Naturzerstörung entgegengewirkt und durch Information und Bildung das<br />
Bewusstsein der Bevölkerung <strong>zu</strong>m Erhalt der noch existierenden Naturräume gestärkt<br />
werden. Mit Mitteln <strong>des</strong> Auswärtigen Amtes und <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Rheinland-Pfalz<br />
sowie durch Spenden wurde das Haus 2004 renoviert und ausgebaut und konnte<br />
noch im selben Jahr an die ruandische Regierung übergeben werden. Seither wird<br />
das Kandt-Haus für Sonderausstellungen und Veranstaltungen genutzt.<br />
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