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II. Informationen zu Ruanda - beim Ministerium des Innern,für Sport ...

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Gedenkstätte Gisozi<br />

Das Kigali Memorial Centre in Gisozi ist das größte und eindrucksvollste Mahnmal<br />

<strong>zu</strong>m Gedenken an den Völkermord von 1994 und wurde im April 2004 anlässlich <strong>des</strong><br />

10. Jahrestags <strong>des</strong> Genozids eingeweiht. Sie ist kollektive Grabstätte und Erinnerung<br />

an die mehr als 250.000 Menschen, die in der ruandischen Hauptstadt zwischen April<br />

und Juni 1994 ermordet wurden. In den Hügel wurden große Gräber eingelassen.<br />

Hier wurden die Opfer beerdigt, die man in den Straßen gefunden oder aus flachen<br />

Gräbern exhumiert hat. Immer noch werden sterbliche Überreste aus ganz <strong>Ruanda</strong><br />

nach Gisozi gebracht.<br />

Die Stadt Kigali hat gemeinsam mit internationalen Geldgebern eine Gedenkstätte<br />

und ein Bildungszentrum eingerichtet. Es wird eine Dauerausstellung auch in englischer<br />

Sprache <strong>zu</strong>m Genozid gezeigt, die durch Bild- und Filmmaterial, Augenzeugenberichte<br />

und Skelette intensivste Eindrücke dieser Tragödie vermittelt. Besonders<br />

die dokumentierten ungezählten Morde an Babys und Kindern erschüttern den Besucher.<br />

Die Ausstellung besteht aus drei Teilen, in denen jeweils auf die Zeit vor dem,<br />

während und nach dem Genozid eingegangen wird. Aber es wird auch anderer vergangener<br />

Genozide in der Welt (z. B. die der Nationalsozialisten an den Juden, Sinti<br />

und Roma) gedacht.<br />

Botschaft der Ausstellung ist nicht in erster Linie ein weiteres Mal an das Nie-Wieder<br />

<strong>zu</strong> appellieren, sondern vermittelt wird eher das Gegenteil. Es wird darauf hingewiesen,<br />

dass überall dort wo und solange Menschen in Kategorien von Rassen und<br />

Gruppen denken und Unterdrückung ein Mittel <strong>zu</strong>m Machterhalt ist, sich ein Völkermord<br />

jederzeit abspielen könnte. Zusätzlich gibt es Möglichkeiten für Seminare und<br />

schulische Besuche. Ein weiteres Gebäude birgt das nationale Dokumentationszentrum<br />

mit einer Bücherei <strong>zu</strong>m Thema Genozid, einem Archiv mit Dokumenten und Artefakten,<br />

dem nationalen Gacaca-Archiv sowie einem Studienzentrum.<br />

2008 wurde während der Trauerwoche anlässlich <strong>des</strong> Genozid auf die Gedenkstätte<br />

Gisozi ein Anschlag mit einer Granate verübt, bei der ein Polizist getötet und einer<br />

verletzt wurde.<br />

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