Heft - Institut für Theorie ith
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131<br />
4 - kleiner bis mittlerer anzunehmender<br />
Unfall<br />
5 - Verantwortungs-Träger<br />
31 N°- 14/15<br />
Die Figur der Zwei<br />
Jürgen Link<br />
Zwillingsgeschichte<br />
Zwillings -<br />
forschung<br />
(Simulation<br />
von 1975 auf ca. 1985)<br />
1<br />
3<br />
Die Zwillingsgeschichte mit dem SFB 1 «Interdisziplinäre<br />
Zwillingsforschung» und dem «Verdeckten Kamerad» mit<br />
seinem «Informellen Zuarbeitbereich Zwillingsforschung»<br />
war auf etwa Mitte der 80er Jahre (oder etwas später) hochgerechnet.<br />
Den «Verdeckten Kamerad» hatten wir als den<br />
führenden Zwillingsforscher aller Ruhr-Unis und als sowohl<br />
biologischen wie klinisch-medizinischen Humangenetiker<br />
wie auch noch als Ethologen aussta∞ert, ganz abgesehen<br />
von seiner Position als Spinne in mächtigen Psychologie<br />
und Psychiatrie einbeziehenden interdisziplinären Netzen<br />
sowie seinen Drähten zur Terrorismus-Forschung und<br />
damit auch zum TE 2 -Komplex inclusive «Rote Ruhr-<br />
Armee». Außerdem sollte er durch Beraterverträge mit<br />
großen Ruhrfirmen über Arbeitsmotivation zusätzlich<br />
Schweinegeld machen. Er hatte nicht Sprecher des SFB sein<br />
sollen, wohl aber 1 von 3 Mitgliedern des Vorstands und<br />
jedenfalls der entscheidende Mann des «Informellen Zuarbeitbereichs»<br />
mit seinen undefinierbaren Strukturen und,<br />
wie es schien, unerschöpflichen «Töpfen» aus undurchschaubaren<br />
Quellen. Die DFG 3 hatte <strong>für</strong> diesen SFB von<br />
mehreren ihrer Prinzipien abgehen sollen: sie hatte einen<br />
SFB an mehreren Unis akzeptiert, was aber durch die übergeordnete<br />
Einheit «Ruhrgebiet» (unter Einschluss noch<br />
von Düsseldorf wegen der dortigen Stärke einschlägiger<br />
Forschungen) in gewisser Weise gerechtfertigt erschien,<br />
1 - Sonderforschungsbereich<br />
2 - Terrorismus<br />
3 - Deutsche Forschungs-<br />
Gemeinschaft<br />
2<br />
und sie hatte die Anbindung<br />
des «Informellen Zuarbeitbereichs»<br />
geschluckt. Die<br />
Geschichte hing als eine Art<br />
Quertrieb an unseren Simulationen mit dem kalauerhaften<br />
Titel «2. kultRuhrrevolution Ende der 80er».<br />
Der «Verdeckte Kamerad» war eine Hochrechnung von<br />
dem realen Volkstodastronomen aus, aber durch unsere<br />
KMAU 4 -Maschine geschleust. Wir waren uns damals<br />
sicher, dass solch eine Figur und solch eine Connection<br />
ungefähr zu der von uns hochgerechneten Zeit aufkommen<br />
müssten. Wir stützten uns bei dieser Hochrechnung auf<br />
unsere These der «Ewigen Wiederkehr» in der Ideologie<br />
des V-Trägers: 5 Weil er <strong>für</strong> sein Kügelchen- und Konkurrenzspiel<br />
die Überzeugung brauchte, dass alles Kollektive<br />
immer nur zwischen Einzelkügelchen «ausgehandelt»<br />
würde, wie er naiv formulierte, würde er tatsächlich nicht<br />
aus der Sackgasse seiner Verschwörungstheorien mit den<br />
Dramen zwischen den einzelnen Charakteren herauskommen<br />
und müssten deshalb seine diversen Kopflanger, wie<br />
Brecht sie genannt hatte, immer wieder die gleichen Denkfiguren<br />
wiederholen, nicht bloß in ihren Seifenopern an<br />
den Glotzen sondern überall – egal was alles an neuen<br />
Erfindungen wie Computer und an neuen Entdeckungen<br />
wie Genetik ins Spiel gebracht werden würde. Wir hatten<br />
diese Überzeugung zuerst jedes einzeln aus eigener Erfahrung<br />
gewonnen, als wir vor unserer Politisierung originelle<br />
moderne Kunst machen wollten und immer alles schon<br />
dagewesen war, und auch das, was angeblich neu war und<br />
auf dem Kunstmarkt des V-Trägers groß rauskam, ebenfalls<br />
alles schon dagewesen<br />
war. Deshalb konnte es bloß<br />
noch Popkunst und Ironisierung<br />
der Ewigen Wiederkehr, also der Glotzenkultur,<br />
geben, was die Popkünstler eingesehen hatten. Später<br />
haben wir diese These von der «Ewigen Wiederkehr» per<br />
Normalismus noch klarer gekriegt und haben das mit dem<br />
Normalismus nachträglich auch noch in diese Zwillingsgeschichte<br />
eingebaut, wie man demnächst sehen wird.<br />
es war also irgendwann um die mitte der 80er jahre<br />
gewesen, als unsere zwillinge über ihre mutter die einladung<br />
bekommen hatten, bei den bio- und psychotests des<br />
SFB mitzumachen. das war noch in der vorbereitungsphase<br />
gewesen und bevor dass das bald berühmte zwillingsprojekt<br />
ruhr über die watz bekanntgemacht war wo sich<br />
dann natürlich mehr oder weniger noch die allerletzten<br />
zwillinge freiwillig gemeldet hatten, die die ganze zeit vorher<br />
immer noch nichts spitzgekriegt hatten. die waren<br />
dann aber nur noch in den Informellen Zuarbeits-Bereich<br />
(IZB) reingekommen, weil sie ja sowieso außerhalb des<br />
repräsentativen samples gelegen hatten, das der SFB über<br />
die akten der schulen gezogen gehabt hatte. o∞ziell hatte<br />
der SFB zuerst mal natürlich wieder die vererbungshypothese<br />
gegen die gesellschaftshypothese gewichten gewollt<br />
gehabt, und zwar konkret in den dimensionen intelligenz,<br />
neurotizität, volufortität (willensstärke: das würde nach<br />
unseren hochrechnungen wieder hochkommen), und bei<br />
dieser letzten dimension besonders politizität, worunter<br />
politikinteresse, politikengagement, politikrichtung<br />
(rechts / links) und vor allem politische durchsetzungsfähigkeit<br />
(mit dem seltenen qualitativen sprung charisma)<br />
fallen sollte. der letzte punkt hing natürlich eng mit volu-<br />
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