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Heft - Institut für Theorie ith

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fortität zusammen, und dabei hatte das SFB-team vor, die<br />

berühmten amerikanischen zwillingsstudien auszustechen,<br />

bei denen volufortität und besonders politik total<br />

unterbelichtet waren. eigentlich hatte aber der verdeckte<br />

kamerad sich hauptsächlich <strong>für</strong> mehrere andere fragen<br />

interessiert gehabt, die aber in keinem o∞ziellen antragspapier<br />

aufgetaucht waren: alle diese fragen hatten sich um<br />

die normalität gedreht und besonders um das verhältnis<br />

zwischen den beiden enden der normalität, dem unteren<br />

und dem oberen. alles was mit der normalität zusammenhing<br />

– das hatte der verdeckte kamerad schon im studium<br />

ahaerlebnismäßig kapiert –, würde den V-träger immer<br />

brennend interessieren. es war dem verdeckten kamerad<br />

dabei um eine einheitstheorie zu tun gewesen, weil er<br />

gewusst hatte, dass wissenschaftliche größe an der fähigkeit<br />

hängt, eine einheitstheorie auf die beine zu stellen. das eine<br />

war die hypothese GN gewesen gleich General Normality,<br />

eine aufgrund des verdachts von dem verdeckten kamerad<br />

noch tiefere allgemeindimension als GI (General Intelligence).<br />

GN war nach seiner theorie ein integrierter verbund aus<br />

folgenden faktoren: GMo 6 (General Motivation), GNe<br />

(General Neuroticism), GV (General Voluforce) und GR<br />

(General Responsibility), der zusammenhang zwischen GN<br />

und GR würde natürlich ein echtes filetstück <strong>für</strong> den V-träger<br />

abgegeben haben. dieses forschungsziel hatte der verdeckte<br />

kamerad nicht o≠en angegeben, teils weil: er hatte<br />

dem spekulantenvorwurf<br />

6 - Weil das Label GM schon von<br />

General Motors besetzt ist.<br />

5<br />

besonders in der 1. phase lieber<br />

ausweichen gewollt, teils<br />

besonders tief in den charakterschacht runtergeht, wogegen<br />

die volufortität (übersetzt aus dem alten deutschen begri≠<br />

wollungsgemächte) ganz haarscharf den zusammenhang<br />

zwischen schlagpower und durchhaltepower meint, womit<br />

du einerseits einen widerspenstigen willen schlagartig zu<br />

boden schmetterst wie old shatterhand und andererseits selber<br />

jede menge schläge eines fremden willens überstehen<br />

kannst, was beides sehr tief in die tiefenschichten vom charakter<br />

runterreicht und was immer stark politisch ist.<br />

zu diesen deutschen schätzen hatte aber vor allem dem<br />

verdeckten kamerad seine kategorie des «umsprungs» gehört,<br />

die er aus dem dahlbergschen «umschlag» abgeleitet hatte.<br />

wie der turbo-hiwi gegenüber den tuizwillingen und damit<br />

dann auch gegenüber unseren zwillingen im su≠ ausgepackt<br />

hatte, hatte sich der verdeckte kamerad <strong>für</strong> den eigengebrauch<br />

eine geheime übersetzungsliste gebastelt, an die die<br />

zwillinge kurz danach herangekommen waren, wo ganz systematisch<br />

die modernen schlagwörter angegeben waren, die<br />

man statt der altdeutschen einsetzen soll, z. b. «ethnische<br />

identität» statt «rasse» oder «ethniengut» statt «rassenmaterial»<br />

oder «hybridisierung» statt «bastardisierung» und<br />

«genetische stabilisierung» statt «ausmerze» usw. wenn der<br />

verdeckte kamerad seine genialen momente gekriegt hatte,<br />

dann hatte er z. b. leise vor sich hingesagt: volufortität ist<br />

eigentlich nichts anderes als heideggers Ent-schlossenheit –<br />

da wären Sie nicht drauf gekommen was? oder: die alten<br />

deutschen wörter wie «wollung» tre≠en die tatsachen viel<br />

besser, aber die darf man ja leider nicht mehr laut sagen.<br />

als die zwillinge von ihrer einladung erfahren hatten,<br />

7<br />

aber und vor allem natürlich weil: er hatte dieses tolle thema<br />

irgendwelchen hergelaufenen konkurrenten natürlich<br />

nicht direkt unter die nase reiben gewollt. der 2. grund hatte<br />

mit der psychologischen und auch humangenetischen<br />

terrorismusforschung zusammengehangen, von der die<br />

eigentlich interessanten projekte sowieso top secret bleiben<br />

gemusst haben.<br />

woher wir das alles so genau wissen? wir hatten es teils<br />

mit hilfe der zwillinge dem turbo-hiwi auf der zwillingsparty<br />

im bootshaus an der ruhr aus der nase gezogen, als er nach<br />

mitternacht von bier und den flirrenden und kreisenden<br />

zwillingsgesichtern und zwillingsbecken schicker gegen die<br />

musik an- und in das gesicht von den beiden dünnen langen<br />

tuizwillingen mit den krüsseligen hellrotblonden locken, die<br />

auch ohne musik immer so nervös gewippt hatten, eingebrüllt<br />

und nach und nach seine ressentiments gegen den<br />

verdeckten kamerad ausgepackt hatte. dabei hatten wir<br />

auch herausgekriegt, dass der verdeckte kamerad seine originellen<br />

genialen ideen in der zwillingsforschung aus älteren<br />

deutschen theorien holte, die wegen brauner flecken<br />

immer noch unter tabu gestanden hatten und die man aber,<br />

wenn man die quellen wegließ und die kennwörter übersetzt<br />

hat, ohne probleme ausbeuten gekonnt hat, weil kein<br />

schwein das alles noch gekannt hat. dazu hatte die dimension<br />

volufortität gehört, was mit der amerikanischen ichstärke<br />

nicht einfach identisch gewesen war. die ichstärke ist<br />

ja mehr allgemein karrierebezogen und individualistisch<br />

und wird mehr oberflächlich antrainiert mit so ziemlich billigen<br />

autosuggestionstricks wie «I’m okay», was nicht<br />

6<br />

waren bereits die mutter, 2 muttertanten, der pastor und<br />

mehrere lehrerinnen vorläufig konsultiert und exploriert<br />

worden, wobei bereits die entscheidenden interessanten<br />

daten herausgekommen waren: frappierende diskordanz im<br />

politischen interesse, das im einen fall o≠enbar sogar im<br />

engagementbereich und zwar sensationellerweise sogar im<br />

extremismusbereich liegen würde, während es im anderen<br />

fall quasi null betragen sollte, was alles bei monozygoten 7<br />

(vorbehaltlich einer humangenetischen eiigkeitsanalyse in<br />

düsseldorf, obschon dass bereits die fotos kaum zweifel<br />

gelassen hatten) und dazu noch bei frauen eine wirkliche<br />

rarität gewesen war. außerdem hatte es einen interessanten<br />

widerspruch bei der vorexploration gegeben gehabt: die<br />

mutter hatte zuerst ganz bestritten, dass der eine zwilling in<br />

der 2. grundschulklasse 2 monate irrtümlich zur sonderschule<br />

überwiesen worden wäre, obwohl dass die aktenlage<br />

klar gewesen war und auch die lehrerinnen sich klar erinnert<br />

hatten, woraufhin die mutter hinterher die sache als<br />

typischen zwillingsstreich darstellen gewollt hatte, weil die<br />

beiden sich in der sonderschule abgewechselt haben würden,<br />

um sich zu beweisen, dass eigentlich die lehrer selber<br />

in die sonderschule gehören würden. in diesem punkt waren<br />

ganz sicher unklarheiten geblieben: zwar hatte das explorationsteam,<br />

wobei einmal sogar der verdeckte kamerad<br />

höchstpersönlich dazugekommen war, was die zwillinge<br />

aber erst später von der mutter rausgekriegt hatten, weil die<br />

spinne im netz wie fast immer «im einsatz vor ort» kein einziges<br />

wort gesagt hatte und<br />

7 - eineiigen<br />

bloß mit seinem ziemlich<br />

8<br />

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