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PDF Katalog - Koller Auktionen

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Möbel & Antiquitäten | Möbel, Uhren, Tapisserien, Bronzen<br />

1165<br />

1165*<br />

1 PAAR DECKENLEUCHTER MIT „CRISTAL DE ROCHE“, spätes<br />

Louis XV, Paris, 19. Jh.<br />

Bronze, Messing und teils geschliffener Kristallbehang. Korbförmiges<br />

Gestell mit 10 geschweiften Lichtarmen mit runden Tropftellern und vasenförmigen<br />

Tüllen. Feine Lichtkrone. Elektrifiziert. D 74 cm. H 125 cm.<br />

Provenienz: Aus einer europäischen Sammlung.<br />

Bedeutendes Paar von hoher Qualität; ein modellogleiches Paar aus dem<br />

18. Jahrhundert wurde in unserer März-Auktion 2011 (<strong>Katalog</strong>nr. 1062)<br />

verkauft.<br />

Der „cristal de roche“ ist eine Quarzart mit aussergewöhnlich hohem<br />

Härtegrad und einer Lichtrefraktion, die mit jener eines Diamanten vergleichbar<br />

ist. Bereits im 17. Jahrhundert wurde Bergkristall in kleinen<br />

Mengen verarbeitet und zu horrenden Preisen gehandelt. Dies zwang die<br />

Kunsthandwerker dazu, Bergkristall zu imitieren, wobei allerdings Reinheit<br />

und Lichtbrechung natürlich nicht kopiert werden konnten. Anfang<br />

des 17. Jahrhunderts begann man, Einzelteile aus Bergkristall für Lichtquellen<br />

- vor allem für Kronleuchter - zu verwenden. Im 18. Jahrhundert<br />

wurden neue Vorkommen in Zentraleuropa entdeckt, was das Abbauen<br />

und Behauen grösserer Blöcke und das Schneiden neuer Formen ermöglichte.<br />

Lit.: T. Pignatti, Ambienti italiani del Seicento e Settcento, Mailand<br />

1964; S. 76-84.<br />

CHF 60 000.- / 100 000.-<br />

(€ 50 000.- / 83 330.-)<br />

1166*<br />

BUREAU-PLAT, Louis XV, mit Resten einer Signatur, wohl I. DUBOIS<br />

(Jacques Dubois, Meister 1742), Paris um 1760.<br />

Ebenholz. Geschweiftes, rechteckiges, vorstehendes, mit schwarzem,<br />

gold gepresstem Leder bezogenes und in profiliertem Bronzestab gefasstes<br />

Blatt auf wellig ausgeschnittener Zarge in „contour à l’arbalète“ mit<br />

geschweiften Beinen. Front mit grosser, leicht eingezogener Zentralschublade<br />

zwischen 2 Schubladen „à caisson“. Gleiche, jedoch blinde<br />

Einteilung auf der Rückseite. Ersetzte und ergänzte, ausserordentlich reiche,<br />

vergoldete Bronze beschläge, -sabots und -applikationen in Form von<br />

Zephyrmaskaron, Palmetten und Zierfries. 154x77x71 cm.<br />

Expertisiert durch das Cabinet Dillée, Guillaume Dillée / Simon Pierre<br />

Etienne, Paris 2013.<br />

J. Dubois gehört zu den wichtigsten Ebenisten der Louis-XV-Epoche. Er<br />

belieferte den königlichen Hof, den Hochadel und Paläste in ganz Europa.<br />

Markenzeichen seiner Werke waren harmonische Proportionen, zierliche<br />

Formen, allseitig verwendete Lackpanneaux, die ein ganzes Bild darstellen,<br />

originelle Schubladen- und Fächereinteilungen und ausserordentlich<br />

feine Bronzebeschläge. Obwohl er erst 1742 die Meisterwürde erlangte,<br />

war seine Produktion schon während der 1720er Jahre sehr erfolgreich; er<br />

schuf sich zu dieser Zeit in seinem Atelier im Faubourg-Saint-Antoine die<br />

Basis seiner „grande renommée“. Seine Laufbahn wird von einer Reihe<br />

meisterlicher Werke gekennzeichnet, die in einer beispielhaften Weise<br />

darstellen, wie perfekt J. Dubois die Herstellung feinster Marketerien in<br />

edlen Hölzern und die Verarbeitung von Lacken verschiedenster Herkunft<br />

beherrschte. Er wusste sich einer breiten Palette der Stile zu bedienen<br />

und arbeitete im Stil Louis XV genauso sicher wie im darauffolgenden<br />

neoklassizistischen Stil.<br />

CHF 75 000.- / 95 000.-<br />

(€ 62 500.- / 79 170.-)<br />

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