PDF Katalog - Koller Auktionen
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Möbel & Antiquitäten | Möbel, Uhren, Tapisserien, Bronzen<br />
1263 (1 Paar)<br />
1263*<br />
1 PAAR GROSSE APPLIKEN „A L’AMOUR“, Empire/Restauration,<br />
Paris um 1815/25.<br />
Vergoldete und brünierte Bronze. Wandplatte in Form einer Volutenstütze<br />
mit reichen Palmetten und stehendem Putto, in den Händen je 2<br />
geschweifte Lichtarme mit zylindrischen Tüllen und runden Tropftellern<br />
tragend. H 48 cm.<br />
CHF 5 000.- / 7 000.-<br />
(€ 4 170.- / 5 830.-)<br />
1264*<br />
GROSSE KAMINPENDULE „A L’ARC DE TRIOMPHE“,<br />
Consulat/Empire, das Zifferblatt sign. DE VERBERIE & COMP.E. A<br />
PARIS (Jean Simon Deverberie, gest. 1824), Paris um 1800/05.<br />
Matt- und glanzvergoldete Bronze. Portalartiges Uhrgehäuse mit gestuftem<br />
Kranz, auf rechteckigem Sockel mit grossen Tatzenfüssen. In fein<br />
reliefierter Lünette gefasstes Emailzifferblatt mit römischen Stunden- und<br />
arabischen Minutenzahlen. 3 feine Zeiger. Pariser Werk mit 1/2-Stundenschlag<br />
auf Glocke. Reiche vergoldete Beschläge in Form von Putto-Relief,<br />
Löwenkopf, Frauen, Palmetten, Erntesymbolen, Lanzett- und Akanthusfries.<br />
Etwas zu revidieren. 46x20x66 cm.<br />
Provenienz: Aus einer europäischen Privatsammlung.<br />
Mit Gutachten von J.D. Augarde, Paris 2012.<br />
Als Inspiration und Vorlage für diese Pendule diente die Porte Saint-Denis<br />
in Paris, die 1672 vom Architekten F. Blondel entworfen worden war; die<br />
Reliefs schuf der Bildhauer M. Anguier im Auftrag von König Louis XIV,<br />
der seine Siege am Rhein und in der France Comté mit einem Triumphbogen<br />
verewigen wollte. J.S. Deverberie übernahm die architektonische<br />
Opulenz des Tores mit den „denticules“, dem Fries mit den Amorfiguren,<br />
den Pilastern in Pyramidenform und den Sockelreliefs als Gehäuseform<br />
für die Pendule. Den Dekor der Pilaster gestaltete er, ganz im Geschmack<br />
jener Zeit, mit feinen Frauenfiguren. Der über dem Zifferblatt plazierte<br />
Löwenkopf mit Lorbeerzweigen ist wohl als diskrete Anspielung auf Na -<br />
po léon Bonaparte zu verstehen. Dadurch unterscheidet sich die hier angebotene<br />
Pendule stark von klassischen Portalpendulen der Jahre um 1800.<br />
Deverberies Entwurfszeichnung - in einem „Receuil“, das ausschliesslich<br />
Projekte des Ateliers Deverberie enthält - befindet sich heute im Institut<br />
Nationale de l’Histoire de l’Art in Paris und wurde publiziert in: C. Vignon,<br />
Deverberie & Cie: Drawings, Models and Works in Bronze, in:<br />
Cleveland Studies in the History of Art 8 (2004); S. 24.<br />
Der Typus unserer Pendule ist ausserordentlich selten, bisher kennt man<br />
nur ein weiteres Modell dieser Art - es steht im königlichen Palast von<br />
Amsterdam (Inventarnr. KP 3825). Sie ist ebenfalls signiert von Deverberie<br />
und wurde von König Ludwig I. von Holland (1806-1810) und Bruder<br />
von Napoléon für den Königspalast erworben. Das Amsterdamer<br />
Exemplar besitzt ein Gehäuse in „Verde Antico“, versilberte Pilaster und<br />
schwarz patinierte Tatzenfüsse. Diese Ausführungsart und die Tatsache,<br />
dass die Amsterdamer wie auch die hier angebotene Pendule von Deverberie<br />
gefertigt wurden, weisen auf seinen immensen Ideenreichtum hin.<br />
CHF 18 000.- / 28 000.-<br />
(€ 15 000.- / 23 330.-)<br />
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