download - Mohlsdorf
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Schule und aller Landschulen gemeinsam einsetzen, rief sie den Anwesenden zu<br />
und plädierte für die Gründung einer Bürgerinitiative.<br />
Wie der Bürgermeister Gerwin Bölke, forderten auch viele der Anwesende, den<br />
Erhalt unserer Dorfschule. Einige meinten sogar, man sollte besser smoggefährdete<br />
Stadtkinder aufs Land schicken. Leider nahmen an dieser Veranstaltung die beiden<br />
eingeladenen Landtagsabgeordneten Meyer(CDU) und Seidel (SPD), der Landrat<br />
Geißler sowie dessen erster Beigeordneter und der Amtsleiter Schlegel aus<br />
„terminlichen Gründen“ nicht teil.<br />
Am Ende der zweieinhalbstündigen Veranstaltung sprachen sich über 80<br />
Anwesende mit ihrer Unterschrift für die Gründung einer Bürgerinitiative aus.<br />
Im Juli 1992 veröffentlichte die Gemeindevertretung Reudnitz eine Stellungnahme<br />
zum Entwurf der Schulnetzplanung. Es „besteht kein Grund, die Schule zu<br />
eliminieren. Für uns ist die Schule der kulturelle Mittelpunkt der Gemeinde und ein<br />
wichtiges Merkmal unserer Identität. Denn diese Schule wurde von Reudnitzern<br />
für Reudnitzer zum Teil unter großen Opfern gebaut. „Jeder Einwohner trug sein<br />
Möglichstes zum Gelingen dieses Werkes bei, sei es durch freiwillige Arbeit, sei es<br />
durch Geldspenden. . . .und der Tag der Weihe, der 11. August 1928‚ war für jeden<br />
Reudnitzer Einwohner ein Freudentag.“ Diesen Worten einer Festschrift aus dem<br />
Jahre 1931 fühlen wir uns als Gemeindevertreter der Gemeinde Reudnitz auch<br />
heute noch verpflichtet.<br />
Gleichzeitig machen wir uns große Sorgen, dass unsere Kinder ab der 5. Klasse in<br />
der Goetheschule Greiz beschult werden sollten.<br />
Auf einem Treffen der Bürgerinitiative für den Erhalt der Schulen, am 25. August<br />
1992 in Reudnitz, wurde das weitere Vorgehen beraten und u.a. beschlossen, das<br />
Minister des Landtages Seidel (SPD) zu bitten, bei der Einreichung einer Petition<br />
an den Petitionsausschuss des Landtages behilflich zu sein, sowie zu versuchen,<br />
den Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) in die Arbeit einzubeziehen, um<br />
von ihm Fakten zu erhalten, die zeigen, dass eine Landschule für Kinder günstige<br />
Bedingungen bietet.<br />
Am 3.9.1992 veröffentlichte der BUND eine Mitteilung, in der er sich dafür<br />
aussprach, dass „die Schulen in Reudnitz und <strong>Mohlsdorf</strong> nicht finanziellen<br />
Zwängen geopfert werden sollten. In vertrauter Umgebung und fern vom<br />
Straßenverkehr müsse das Lernen in der dörflichen Gemeinschaft naturnahe<br />
ermöglicht werden.<br />
Auf Einladung der Bürgerinitiative diskutierten am gleichen Tag, in der Reudnitzer<br />
Gaststätte „Zur Einkehr“ betroffene Eltern und Bürger mit dem Landrat Geißler<br />
sowie Vertretern mehrerer Parteien, die unter dem Eindruck des großen<br />
Bürgerprotestes nun alle den Weg nach Reudnitz fanden.<br />
Obwohl von den Eltern darauf hingewiesen wurde, dass in Reudnitz die für eine<br />
Grundschule notwendigen Schülerzahlen vorhanden sind und durch das<br />
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