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DER KINDERGARTEN<br />

Seit der Einweihung im Jahre 1957 wurden das Gebäude und die Anlagen des<br />

Kindergartens immer mehr zu einem Schmuckstück des Ortes. In ihm leisteten die<br />

Kindergärtnerinnen eine wertvolle Arbeit, wenn sie auch durch die zentral<br />

vorgegebenen Erziehungs- und Bildungspläne und der in ihnen enthaltenen<br />

ideologischen Zielvorgaben leider in ihrer Wirksamkeit eingeschränkt wurden.<br />

Mit der Wende, die das Jahr 1990 brachte, entfielen diese Hemmnisse, so dass die<br />

Kindergärtnerinnen nunmehr im wirklichem humanistischem Sinne ihre Tätigkeit<br />

zum Wohle der Kinder frei gestalten konnten. Um dem gerecht werden zu können,<br />

nahmen alle fünf Kindergärtnerinnen an einem sogenannten 100 Stunden<br />

Programm teil und erwarben damit gleichzeitig die staatliche Anerkennung als<br />

Erzieherin.<br />

Während in anderen Orten aus finanziellen Zwängen und wegen der wachsenden<br />

Frauenarbeitslosigkeit Kindergärten aufgegeben wurden, entschloss sich im Juni<br />

1991 die Gemeindevertretung unseres Ortes, den angesichts der Verhältnisse nicht<br />

leichten und risikoreichen Schritt zu tun, die bis dahin staatliche Einrichtung in die<br />

volle Verantwortung der Kommune zu übernehmen. Im zweiten Halbjahr 1991<br />

bezahlte die Gemeinde, nach Abzug der Landeszuschüsse aus ihrem Haushalt für<br />

ein Kind 152,30 DM pro Monat.<br />

In der Beratung der Gemeindevertretung am 4. Juni 1992 erklärte die Leiterin des<br />

Kindergartens, Frau Leske, dass zu diesem Zeitpunkt 64 Kinder angemeldet und<br />

alle Schlafplätze belegt seien. Im September würden 13 Kinder eingeschult werden.<br />

10 neue Anmeldungen lägen vor, so dass im Ganzen gesehen die Auslastung der<br />

Einrichtung als gesichert angesehen werden könnte.<br />

Während in der Zeit der DDR ein Kindergartenplatz kostenlos war, sah sich die<br />

Gemeinde gezwungen von den Eltern die Zahlung eines Betreuungsgeldes<br />

abzuverlangen , um die finanziellen Belastungen tragen zu können. Obgleich seit<br />

1991 in ihrer Höhe mehrfach verändert, liegen diese finanziellen Belastungen für<br />

die Reudnitzer Eltern niedriger als anderswo. Auf Beschluss der Gemeindevertretung<br />

vom 16. Dezember 1993, betragen sie seit dem 1. Januar 1994 den<br />

Betriebskostenanteil von 65,00 DM , 5,00 DM für Spiel- und Beschäftigungsmaterial,<br />

1,50 DM/Tag Essengeld und 0,30 DM/Tag für Tee und Milch. Für<br />

Halbtagskinder beträgt der Betriebskostenanteil 45,00 DM und für das zweite Kind<br />

einer Familie für den Ganztagesplatz 55,00 DM und für den Halbtagesplatz 35,00<br />

DM.<br />

Die Eltern dankten es der Gemeinde, indem sie ihre Kinder nach wie vor zahlreich<br />

zur Betreuung in den Kindergarten gaben und ihn auf diese Weise auslasteten. So<br />

konnten 1994 fünf Kindergärtnerinnen und eine Erziehungshelferin, die Kinder in<br />

vier Gruppen betreuen.<br />

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