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inhaltlich angenommen. Es handelt sich um eine neue und lohnenswerte Sache“,<br />

aber die amtliche Genehmigung ‚ ob gewollt oder ungewollt, kam nicht.<br />

Erst am Freitag, dem 27.August 1993, wenige Tage vor Beginn des neuen<br />

Schuljahres, war es endlich soweit. „Wir haben die Genehmigung“ lautete die<br />

umjubelte Erfolgsmeldung. Das Thüringer Kultusministerium hatte die vorläufige<br />

Genehmigung erteilt, die „Freie Regelschule Reudnitz“ als ökologisch<br />

ausgerichtete Bildungseinrichtung in freier Trägerschaft zu errichten und zu<br />

betreiben.<br />

Die Freude über diesen Bescheid war bei den Mitgliedern der „IGZELIT“ riesig<br />

groß, hatte sich doch für die 22 aktiven Vereinsmitglieder und die zahlreichen<br />

Sympathisanten ein monatelanger Kampf um die Ersatzschule in Reudnitz und<br />

damit um die Erhaltung des Schulstandortes gelohnt.<br />

Wie in dem Schreiben aus Erfurt zu lesen war, wurde „das nach Artikel 7, Absatz 5<br />

des Grundgesetzes erforderliche besondere pädagogische Interesse an der<br />

Errichtung der Regelschule anhand des vorgelegten Konzepts erkannt“. Die<br />

Genehmigung, so geht weiter aus dem Schriftsatz hervor, gilt ab 1. August 1993 bis<br />

zum Inkrafttreten eines Privatschulgesetzes für das Land Thüringen. Und damit war<br />

auch das Wort „vorläufig“ in der erteilten Genehmigung erklärt. Antragsgemäß<br />

stimmte Erfurt zunächst dem Betrieb der Schule für die Klassenstufen 7 bis 9 und 10<br />

zu. Der Schulbetrieb für die Klassen 5 und 6 ist mit Beginn des Schuljahres 1994/95<br />

aufzunehmen, wenn die dafür erforderlichen baulichen Maßnahmen abgeschlossen<br />

sind.<br />

Durch den Besuch der Schule entstehen keinerlei Nachteile. Die Schüler können<br />

jederzeit an eine staatliche Schule wechseln. Weil das Land Thüringen pro Schüler<br />

monatlich 170.00 Mark zahlt, entstehen für die Eltern kaum zusätzliche Kosten,<br />

höchstens evtl. eine 50%ige Beteiligung an den Fahrtkosten. Die Schule bietet die<br />

gängigen Abschlüsse: Hauptschulabschluss, qualifizierter Hauptschulabschluss<br />

und Realschulabschluss. Die Tätigkeit der Lehrer wird auch wissenschaftlichen<br />

Zwecken zugute kommen, denn die Praxis „Ökoschule“ soll publiziert werden.<br />

Im Vorfeld von der Mehrheit des Greizer Kreistages als eine utopisch angehauchte<br />

Idee bezeichnet, machte das Bildungsprojekt der Ökoschule die Gemeinde<br />

Reudnitz thüringenweit bekannt, denn die Schule war als Pilotprojekt einzigartig in<br />

Thüringen, sowohl im Charakter seines Lehrplanes als auch unter dem Aspekt der<br />

freien Trägerschaft.<br />

Das Ende der Grundschule in Reudnitz, dessen gesamtes Inventar in den<br />

Sommerferien nach <strong>Mohlsdorf</strong> gebracht wird, war für die Reudnitzer Schule<br />

zugleich ein Neubeginn. Mit dem 27. August 1993 begann die Geschichte der<br />

Freien Regelschule Reudnitz.<br />

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