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Nach diesem Abstimmungsergebnis konnte Frau Leske der CDU-Fraktion das neue
Projekt vortragen. Freilich zeigte sich Steffi Leske danach alles andere als
hoffnungsvoll. „Mein Eindruck ist, dass die CDU-Abgeordneten nicht bereit sind,
unser Projekt zu unterstützen. Begründet wird dies mit der fehlenden
Finanzkonzeption ...“ sagte sie.
Am Tag darauf, dem 16.3.‚ sprach sich der SPD-Fraktionschef Dr. Gündel in einem
Zeitungsinterview eindeutig für die Erhaltung von Landschul-Standorten aus.
Am Mittwoch, dem 17. März 1993, fand dann in der Sportschule Kurt Rödel die
entscheidende Sitzung des Kreistages zur Schulnetzgestaltung statt.
Gleich am Anfang stand die Zukunft der Regelschule Mohlsdorf auf der
Tagesordnung. In einer emotionsgeladenen Atmosphäre, in der die aus dem Raum
Mohlsdorf zahlreich anwesenden Besucher mehrfach um mehr Zurückhaltung bei
ihren Beifallsbekundungen für Sprecher der SPD und PDS ersucht wurden, fand
eine kontroverse Diskussion statt.
Mit 14 Ja- und 18 Neinstimmen sowie 4 Enthaltungen scheiterte der Antrag auf eine
Weiterführung der Regelschule Mohlsdorf. Dabei votierte die CDU-Fraktion,
abgesehen von drei Enthaltungen, geschlossen mit Nein.
Danach beschloss der 28. Kreistag mehrheitlich:
1. Der Schulbezirk Mohlsdorf wird aufgelöst und der Schulbezirk Zaschberg auf
das Gebiet der jetzigen Regelschule Mohlsdorf ausgedehnt. Für Schüler die in
Mohlsdorf und Umgebung wohnen werden 5. und 6. Klassen in das Schulgebäude
Mohlsdorf ausgelagert.
2. Das Weiterbestehen der Grundschule Reudnitz wird abgelehnt. (Nein: 21, Ja: 13,
Enthaltungen: 2).
3. Die Grundschule Reudnitz wird aufgelöst und der Schulbezirk der Grundschule
Mohlsdorf auf das Gebiet der jetzigen Grundschule Reudnitz ausgedehnt. (Ja:32,
Nein:15, Enthaltungen:2) Enttäuscht verließen die Reudnitzer Bürger die
Kreistagssitzung. Ihr monatelanger Kampf schien vergebens gewesen zu sein. Und
dennoch dachte keiner an ein Aufgeben!
Als Antwort auf die ihrer Ansicht nach kinderfeindliche Haltung der CDU-
Kreistagsfraktion sowie auf solche Presseäußerungen, wie die des Mitglied des
KKreistages Fritzsche, streikten am Vormittag des 18.3.93 170 Mohlsdorfer
Schüler. Entgegen der Festlegung ihrer Schulleitung, eine Schülervollversammlung
durchzuführen, gingen sie auf den Dorfplatz statt in die Schule. Auf
Handzetteln, die sie an Passanten verteilten, traten sie für den Erhalt ihrer Schule ein
und forderten eine erneute Abstimmung im Kreistag. Sie verwahrten sich gegen
Meinungen, wonach sie und die Bürgerinitiative von Lehrern angeführt würden‚ die
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