download - Mohlsdorf
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Eingriff in ein Landschaftsschutzgebiet, wenn die Instandsetzung der Straße mit<br />
einer Versiegelung verbunden sei. Deshalb bedürfe das gesamte Vorhaben einer<br />
Genehmigung durch das Landesverwaltungsamt.<br />
Am 10. Februar 1994 führte die Bürgerinitiative gegen den Straßenbau in<br />
Teichwolframsdorf eine Diskussionsveranstaltung in der „Hagenbergschänke“<br />
durch. Die Argumente der Gegner des Projektes reichten von der<br />
Umweltunverträglickeit des Verkehrsaufkommens für den Wald und die Menschen<br />
in beiden Gemeinden, der Zerstückelung des Waldgebietes durch einen<br />
Verkehrsweg, der angeblich nicht gesicherten Finanzierung des Projektes,<br />
verbunden mit dem Hinweis, dass die fehlenden Mittel dann von den Gemeinden<br />
aufgebracht werden müssten, bis hin zur Vergeudung öffentlicher finanzieller<br />
Mittel, die anderswo sinnvoller eingesetzt werden könnten. Wenn schon eine<br />
Straße, dann eine mit einer sandgeschlämmten Schotterdecke und ohne Zulassung<br />
des Autoverkehrs. Kritik an der angeblich schwankenden Haltung des nicht<br />
eingeladenen Greizer Forstamtsleiters Klier kam auf. Die Argumente der<br />
Umweltschützer wurden von den in der Mehrheit befindlichen<br />
Straßenbefürwortern oft regelrecht niedergeschrien. Bis hin zu „Klappe halten“<br />
und „Umweitschützer raus“ reichten die Anwürfe. Der barsche Ton beruhte in der<br />
Hauptsache nicht auf fehlender Toleranz, sondern auf der Furcht, dass all das- wie<br />
so vieles - durch Heranziehen immer neuer Gesetzlichkeiten am Ende zerredet<br />
wird. Der CDU- Kreistagsabgeordnete Karl-Heinz Lochmann meinte, „dass mehr<br />
Durchgangsverkehr für Teichwolframsdorf ein Segen sei, sonst schlafen wir ein“.<br />
Bauamtsleiter Weiser und Straßenamtschef Wolf erklärten, dass die finanziellen<br />
Mittel von 200 000 DM noch aus 1993 zur Verfügung stehen, weitere 500 000 DM<br />
eingeplant, wenn auch noch nicht bestätigt seien. Der Reudnitzer Bürgmeister.<br />
erkannte auch an, dass die Kommunen aufgrund des schlechten Zustandes der<br />
Straße in der Pflicht wären und man kaum wieder die Chance erhalten würde, die<br />
Straße kostenlos vom Kreis zu erhalten. Gleichzeitig erklärte er jedoch, dass auch er<br />
Vorbehalte habe und für ein erneutes gründliches Prüfen der konkreten Umstände<br />
des Straßenbaus und der Straßennutzung sei.<br />
Der in dieser Veranstaltung kritisierte Greizer Forstamtsleiter Klier legte in einem<br />
Interview mit der Ostthüringer Zeitung seinen Standpunkt öffentlich dar. Er habe<br />
im Interesse der Bürger der beiden Gemeinden unter den in der Beratung mit dem<br />
Landrat genannten Voraussetzungen zugestimmt. Die Versiegelung der Straße<br />
lehne er kompromisslos ab. Im Übrigen sei dies ein genehmigungspflichtiger<br />
Eingriff in die Natur. Vom Standpunkt des Natur- und Landschaftsschutzes wäre<br />
eine öffentliche Autostraße abzulehnen.<br />
Er bezweifelte auch, dass diese Ortsverbindung in der Vergangenheit von<br />
wesentlicher Bedeutung gewesen wäre.<br />
Am 14. Februar 1994 führte die Kreistagsfraktion der SPD eine Ortsbesichtigung<br />
durch. Dabei zeigte sie sich von der Tatsache sehr überrascht, dass 1.85 km dieser<br />
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