- 58 - Abbildung 11b: Mittelwert-Plots mit Standardfehler des 24-Stunden-Monitorings. ANOVA- Ergebnisse für die Faktoren Termin und Stunden, einmal für den gesamten Verlauf und einmal für den Tag (8-18 Uhr). Stichprobe aller Patienten mit Wiederholungstermin und <strong>Tremor</strong> nach Tabelle 9 (N=14).
- 59 - Die Abbildungen 10 enthalten, ähnlich wie Abbildung 8, Plots der einzelnen Patienten (mit Wiederholungstermin und <strong>Tremor</strong> gemäß Tabelle 9) mit <strong>Tremor</strong>häufigkeit und Amplitude der tremor-dominanten Hand. Die „Löcher“ in den Plots rühren von verkürzten Monitoring-Zeiten (< 23 Stunden) und markieren meist den Beginn der Registrierung. Wie bereits anhand von Abbildung 8 festgestellt wurde, hatten die Patienten 1, 8, 10, 14, 18, 24 und 27 eine Reduzierung, Patient 7 einen Anstieg des <strong>Tremor</strong>s von Termin 1 zu Termin 2. Die Patienten 4, 13 und 15 blieben unverändert. Einige Patienten hatten in einem der Termine zu viele fehlende Daten, sodaß eine Einstufung nicht mehr möglich war (Patient 3, 21 und 22). Die Stundenplots des Monitoring liefern wertvolle Hinweise auf besondere Ergeignisse im Tagesablauf (s.a. Abschnitt „Kasuistiken“). Besonders interessant an den Abbildungen 10 sind starke Diskrepanzen zwischen den beiden Terminen, die nicht auf den Neuigkeits-Effekt beim Beginn der Registrierung zurückzuführen werden können (Patient 1, 21, 22, 24, 27). Fünf Patienten hatten während der Nacht oder am frühen Morgen bei Termin 1 einen deutlichen Anstieg des <strong>Tremor</strong>s (Patient 1, 4, 18, 22, 27). Bei allen diesen Fällen waren die Patienten aufgestanden. Beim Termin 2 schliefen diese Patienten offenbar besser oder länger, ohne zwischendurch aufzustehen. Bei vier weiteren Patienten fanden sich Anhaltspunkte für besondere Ereignisse: Patient 7 zeigte bei Termin 2 während der Essenszeiten deutliche <strong>Tremor</strong>- Anstiege. Da sich der Patient in den Laborsituationen verschlechterte (vgl. Abbildung 8), könnte man eine zunehmende Behinderung beim Essen vermuten. Patient 14 hatte bei Termin 2 in der Zeit von 10:30 bis 11 Uhr Gymnastik (bei Termin 1 10 bis 10:30 Gymnastik ohne längeres Stehen). Bei Termin 1 klagte derselbe Patient gegen 17 Uhr über vermehrtes „Zittern“. Patient 21 ging gegen 14 Uhr im Park spazieren. Der Anstieg bei Patient 27 gegen 10 Uhr ist vermutlich auf die Gruppengymnastik zurückzuführen, von 13 bis 14 Uhr gab der Patient für beide Termine Gespräche mit Psychologen an. In den Abbildungen 11 wurde der Tagesverlauf im Feld untersucht. Deutlich ist dabei die Absenkung der <strong>Tremor</strong>-Variablen Häufigkeit und Amplitude in den Nachtstunden und (etwas geringer) in den Stunden der Mittagsruhe (12-13 Uhr). Die Spitzen insbesondere der <strong>Tremor</strong>-Amplitude am späten Nachmittag sind auf den um diese Uhrzeit bevorzugten Beginn der Registrierung und damit auf einen Neuigkeitsund Interaktions-Effekt zurückzuführen. Mit einer ANOVA mit den zwei Repeated-Faktoren Termine und Stunden ließ sich eine signifikante <strong>Tremor</strong>-Reduzierung von Termin 1 zu 2 insbesondere während des Tags (8-18 Uhr) und insbesondere für die reduzierte Stichprobe der <strong>Tremor</strong>-Patienten (N=14; aus Tabelle 9) nachweisen. Natürlich gibt es auch signifikante Effekte im Verlauf (Haupteffekt Stunde) und in der Wechselwirkung Termin∗Stunde, ein Hinweis auf unterschiedliche Verläufe der Patienten. SignifikanteTermin-, Stunden- und Wechselwirkungs-Effekte gibt es ebenfalls bei der <strong>Tremor</strong>-Frequenz: insbesondere während des Tages sind die Frequenzen zum Ende des Reha-Aufenthalts geringer als zu Anfang, wenn auch in einem Bereich von weniger als 0.2 Hz. In Abbildung 9 zeigte sich außerdem (wenn auch nicht signifikant), daß diese Frequenz-Erniedrigung nur im Feld zu beobachten ist, während der Labor-Untersuchung waren die Frequenzen beim zweiten Termin eher erhöht. Schließlich erkennt man aus den Abbildungen 9 und 10 für das 24-Stunden-Monitoring und für die speziellen Segmente die Verläufe der auch in diesem Zusammenhang wichtigen Herzfrequenz, die einen signifikanten Anstieg während des Klinikaufenthalts zeigte (insbesondere während der Nacht; vgl. auch Fußnote 3). In Tabellen und in Verlaufs-Plots der einzelnen Patienten für die speziellen Segmente und das 24-Stunden-Monitoring konnte eine signikante Reduktion des <strong>Tremor</strong>s vom Beginn zum Ende des Klinikaufenthaltes nachgewiesen werden. Von den 14 Patienten mit <strong>Tremor</strong> und Wiederholungsmessung zeigten 7 deutliche <strong>Tremor</strong>-Abnahme, 2 Patienten eine <strong>Tremor</strong>-Zunahme. Dieser Reha-Effekt war am deutlichsten im Feldsegment der größten Amplituden