03.06.2014 Aufrufe

Tremor-Untersuchunge.. - Jochen Fahrenberg

Tremor-Untersuchunge.. - Jochen Fahrenberg

Tremor-Untersuchunge.. - Jochen Fahrenberg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

- 72 -<br />

begrenzt. Es wurde eine Kategorial-Variable<br />

Sitzen eingeführt mit den Werten<br />

1=sitzen und 0=stehen (= nicht sitzen).<br />

• Die Lage der Hand, an der <strong>Tremor</strong> gemessen<br />

wurde.<br />

Dies wurde aufgrund einer Reviewer-<br />

Nachfrage bei Foerster und <strong>Fahrenberg</strong><br />

(2000) untersucht. Die DC-Werte der<br />

Hand-Sensoren liegen bei waagrechtem<br />

Handrücken (wie z.B. beim Halte-<br />

<strong>Tremor</strong>) etwa bei 1 g, bei herabhängender<br />

Hand bei 0 g. 4<br />

• Die Herzfrequenz mit abgeleiteten Größen.<br />

Die Herzfrequenz als zentrale Größe<br />

bzw. Korrelat der körperlichen und geistigen<br />

Aktivierung wurde bereits in den<br />

Basis-Tabellen 15 bis 18 mit aufgeführt.<br />

Für die Verlaufs-Analysen wurden zwei<br />

weitere von der Herzfrequenz abgeleitete<br />

Variable verwendet, zum einen die<br />

„additional heart rate“, d.h. die nichtmetabolische<br />

Herzfrequenz-Erhöhung,<br />

die nach Myrtek et al. (1988) als Maß<br />

für die emotionale Beanspruchung angesehen<br />

werden kann, zum zweiten die<br />

Variation der Herzfrequenz von Schlag<br />

zu Schlag, gemessen als die Wurzel<br />

aus dem mittleren Quadrat sukzessiver<br />

Differenzen MQSD, die z.B. nach Rohmert<br />

& Rutenfranz (1975) mit der mentalen<br />

Beanspruchung zusammenhängt<br />

(mentale Beanspruchung führt zu abnehmender<br />

Variabilität der Herzfrequenz).<br />

5<br />

Da der Algorithmus zur Bestimmung der<br />

„additional heart rate“ (EMO) von Minuten-<br />

Segmenten ausgeht, wurden die Verlaufs-<br />

Analysen (anders als alle bisherigen Analysen,<br />

die auf Fünf-Minuten-Segmenten<br />

basieren) an Minuten-Segmenten durchgeführt<br />

(kleine Unterschiede bei Korrelationen,<br />

z.B. Tabelle 21). Wegen der Abhängigkeit<br />

der Messungen bei Zeitreihenanalysen<br />

und der großen Anzahl der Daten-<br />

4 Die DC-Werte der Hände in der Laborphase Ruhetremor<br />

betrug rechts=0.71, links=0.75; beim Haltetremor<br />

rechts=0.90, links=0.90; beim Stehen<br />

rechts=0.20, links=0.27.<br />

5 Bei der Verwendung des MQSD als Maß der mentalen<br />

Belastung muß allerdings auf die inkonsistente<br />

Befundlage hingewiesen werden (u.a. aufgrund nicht<br />

kontrollierter Atmung). Überhaupt sind die Konzepte<br />

„emotionale“ und „mentale“ Beanspruchung bzw. die<br />

Dekomposition der Varianzen heuristisch gemeint.<br />

Die Differenzierungen sind nur unter mehreren Vorbehalten<br />

möglich.<br />

punkte sind alle Signifikanz-Tests nur als<br />

Vergleichs-Zahlen, allenfalls als Anhaltspunkt<br />

für weitere Analysen, zu werten.<br />

Zunächst wurden die fünf Prädiktoren<br />

emotionale Beanspruchung, mentale Beanspruchung,<br />

Handhaltung, Herzfrequenz<br />

und Körperlage für jeden Patienten getrennt<br />

mit den beiden Kriterien <strong>Tremor</strong>-<br />

Häufigkeit und <strong>Tremor</strong>-Amplitude korreliert.<br />

Beurteilt wurden die Korrelations-Koeffizienten<br />

nach ihrem Beitrag zur Varianz-Aufklärung<br />

bei der multiplen Regression.<br />

Tabelle 22 zeigt zwar eine große Anzahl<br />

signifikanter Befunde, doch sind die verwendeten<br />

statistischen Tests fraglich, da<br />

die Beobachtungen (Minuten) nicht unabhängig<br />

sind. Auch sind die Ergebnisse sogar<br />

in der Richtung (Vorzeichen der Korrelationen)<br />

uneinheitlich. So „ wirkt“ die „emotionale<br />

Beanspruchung“ in 8 Fällen (Patienten,<br />

Termine) abschwächend auf die<br />

<strong>Tremor</strong>-Häufigkeit, in 3 bzw. 4 Fällen verstärkend<br />

auf die <strong>Tremor</strong>-Häufigkeit, bzw.<br />

Amplitude. Ähnlich die „mentale Beanspruchung“,<br />

die 6 bzw. 3 mal negativ (im Sinne<br />

der Hypothese) und 1 bzw. 4 mal positiv<br />

(entgegen der Hypothese) mit Häufigkeit<br />

bzw. Amplitude korreliert. Die Handhaltung<br />

hat wohl keinen Einfluß auf die Amplitude<br />

(6 positive, 5 negative Korrelationen), vielleicht<br />

jedoch auf die Häufigkeit: in 10 Fällen<br />

war der <strong>Tremor</strong> häufiger, je waagrechter<br />

die Hand gehalten wird. Die Herzfrequenz<br />

korreliert meist positiv mit beiden <strong>Tremor</strong>-<br />

Variablen, mit der Amplitude sogar .25 in<br />

der gepoolten P-Matrix. Der Einfluß von<br />

Sitzen ist für Häufigkeit und Amplitude unterschiedlich:<br />

im Sitzen hatten die Patienten<br />

eher mehr <strong>Tremor</strong>, jedoch mit geringerer<br />

Amplitude. Dies geht vermutlich auf die<br />

bereits beschriebene Korrelation der<br />

Handhaltung zurück: beim Sitzen sind die<br />

Hände eher waagrecht, beim Stehen hängen<br />

sie eher herab. In diesem Zusammenhang<br />

muß allerdings auf die komplexen<br />

Wechselwirkungen und Konfundierungen<br />

der möglichen Einflußgrößen aus dem Bereich<br />

Tätigkeiten-Körperlage-Hanhaltung<br />

hingewiesen werden.<br />

Um den Einfluss der „emotionalen Beanspruchung“<br />

auf die <strong>Tremor</strong>aktivität zu belegen,<br />

wurden außerdem Zeitverschiebungen<br />

(Lags) und Filter (gleitende Mittelwerte)<br />

versucht. Die Ergebnisse entsprachen<br />

denen der Tabelle 22, Erhöhung der<br />

Korrelationen wurden nicht gefunden.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!