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Tremor-Untersuchunge.. - Jochen Fahrenberg

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- 89 -<br />

sich keine besondere Erhöhung des <strong>Tremor</strong>s<br />

in beiden Händen. Bemerkenswert ist<br />

die Abweichung von gemessenen und<br />

durch den Patienten berichteten <strong>Tremor</strong><br />

vor 10 Uhr. Der Patient berichtet erst nach<br />

10 Uhr über <strong>Tremor</strong>, obwohl schon in den<br />

frühen Morgenstunden relativ große Häufigkeiten<br />

(rechts bis 90%) – mit allerdings<br />

eher geringen Amplituden – gemessen<br />

wurden. Der Patient berichtet über keine<br />

besonderen Ereignisse.<br />

Besonderheiten der zweiten Messung:<br />

Die Ergebnisse der Laborsituationen zeigen<br />

jeweils höhere Werte in den Ablenkungsbedingungen<br />

als in den Ruhe- und<br />

Haltebedingungen ohne Ablenkung. Dies<br />

kann auf eine Beteiligung von kognitiver/emotionaler<br />

Beanspruchung bei der<br />

Ausprägung der <strong>Tremor</strong>symptomatik hinweisen.<br />

Im Tagesverlauf zeigt sich eine<br />

höhere Häufigkeit in beiden Händen nach<br />

Beginn der Messung (ca. 17.30 Uhr – Bettruhe)<br />

als am folgenden Vormittag. Erst gegen<br />

13 Uhr steigt die <strong>Tremor</strong>häufigkeit<br />

wieder deutlich an. Diese Veränderungen<br />

zeigen keine Parallelen zur körperlichen<br />

Aktivität. Interessant sind in diesem Fall die<br />

Berichte des Patienten über die Tageserlebnisse:<br />

Nach dem Abendessen (ca.<br />

18.15 Uhr) erfuhr er telefonisch von dem<br />

Tod seines Haustieres; zudem verschlechterte<br />

sich der Gesundheitszustand<br />

einer Mitpatientin dramatisch, was der Patient<br />

als sehr belastend erlebte. Der nächste<br />

Vormittag verlief normal ohne Belastungen<br />

bis zu dem Zeitpunkt der Gesprächsgruppe<br />

(13 Uhr). Der Patient berichtete,<br />

sich in der Gruppe sehr aufgeregt<br />

zu haben.<br />

Vergleich Prä-Post:<br />

Die Messungen zeigen eine Abnahme von<br />

Häufigkeit und Amplitude. Dieser Effekt ist<br />

bei den Tagesmessungen deutlicher als in<br />

der Laborsituation. Bezüglich der Frequenz<br />

ist kein eindeutiger Trend zu erkennen.<br />

Subjektive Bewertung:<br />

<strong>Tremor</strong> besser, allgemeines körperliches<br />

Befinden besser, keine Verschlechterungen.<br />

Bewertung der Befunde:<br />

Die erste Messung erlaubt keine klaren<br />

Schlüsse über Muster möglicher individueller<br />

Bedingungskonstellationen bei dem<br />

Auftreten der <strong>Tremor</strong>symptomatik. Anders<br />

verhält es sich bei der zweiten Messung,<br />

die eine emotionale Beeinflussung des<br />

<strong>Tremor</strong>s nahelegt. Um solche möglichen<br />

Zusammenhänge aufzeigen zu können, ist<br />

man auf vielschichtige Erlebnisse auf Seiten<br />

des Patienten angewiesen – Umstände,<br />

die in einer alltäglichen Klinikroutine<br />

selten gegeben sind. Nimmt man eine<br />

emotionale Beeinflussung als gegeben an,<br />

so ist der Effekt der Verbesserung zum<br />

zweiten Messzeitpunkt größer anzusehen,<br />

da dies nach Angaben des Patienten der<br />

belastendere Tag war.<br />

Einzelwerte Patient 27<br />

Häufigkeit (%) Amplitude (milli-g) Frequenz (Hz)<br />

T1 T2 T1 T2 T1 T2<br />

R Q R Q R Q R Q R Q R Q<br />

Rechte Ruhetremor 58 3 4 2 147 4 0 2 5.6 4 5.6 4<br />

Hand Ruhetremor / Abl. 35 2 77 3 82 3 270 4 5.9 4 5.6 4<br />

(dominant) Haltetremor 97 4 45 2 536 4 28 2 6.1 4 5.9 4<br />

Haltetremor / Abl. 100 4 100 4 420 4 296 3 6.0 4 5.9 4<br />

Feld 24 4 10 2 46 4 12 3 5.1 3 5.1 3<br />

Linke Ruhetremor 0 1 0 1 0 1 0 1 - - - -<br />

Hand Ruhetremor / Abl. 1 2 6 2 0 2 1 3 4.9 2 5.8 4<br />

(nicht- Haltetremor 47 3 3 2 10 3 0 3 6.1 4 6.5 4<br />

dominant) Haltetremor / Abl. 80 3 100 4 19 2 29 3 5.9 4 6.0 4<br />

Feld 16 4 6 3 17 4 4 3 5.1 4 5.2 4<br />

Anmerkung: R=Rohwert, Q=Quartil

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