Tremor-Untersuchunge.. - Jochen Fahrenberg
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Die Abbildungen 10 enthalten, ähnlich wie<br />
Abbildung 8, Plots der einzelnen Patienten<br />
(mit Wiederholungstermin und <strong>Tremor</strong> gemäß<br />
Tabelle 9) mit <strong>Tremor</strong>häufigkeit und<br />
Amplitude der tremor-dominanten Hand.<br />
Die „Löcher“ in den Plots rühren von verkürzten<br />
Monitoring-Zeiten (< 23 Stunden)<br />
und markieren meist den Beginn der Registrierung.<br />
Wie bereits anhand von Abbildung<br />
8 festgestellt wurde, hatten die Patienten<br />
1, 8, 10, 14, 18, 24 und 27 eine Reduzierung,<br />
Patient 7 einen Anstieg des<br />
<strong>Tremor</strong>s von Termin 1 zu Termin 2. Die<br />
Patienten 4, 13 und 15 blieben unverändert.<br />
Einige Patienten hatten in einem der<br />
Termine zu viele fehlende Daten, sodaß<br />
eine Einstufung nicht mehr möglich war<br />
(Patient 3, 21 und 22).<br />
Die Stundenplots des Monitoring liefern<br />
wertvolle Hinweise auf besondere Ergeignisse<br />
im Tagesablauf (s.a. Abschnitt „Kasuistiken“).<br />
Besonders interessant an den<br />
Abbildungen 10 sind starke Diskrepanzen<br />
zwischen den beiden Terminen, die nicht<br />
auf den Neuigkeits-Effekt beim Beginn der<br />
Registrierung zurückzuführen werden können<br />
(Patient 1, 21, 22, 24, 27). Fünf Patienten<br />
hatten während der Nacht oder am<br />
frühen Morgen bei Termin 1 einen deutlichen<br />
Anstieg des <strong>Tremor</strong>s (Patient 1, 4, 18,<br />
22, 27). Bei allen diesen Fällen waren die<br />
Patienten aufgestanden. Beim Termin 2<br />
schliefen diese Patienten offenbar besser<br />
oder länger, ohne zwischendurch aufzustehen.<br />
Bei vier weiteren Patienten fanden<br />
sich Anhaltspunkte für besondere Ereignisse:<br />
Patient 7 zeigte bei Termin 2 während<br />
der Essenszeiten deutliche <strong>Tremor</strong>-<br />
Anstiege. Da sich der Patient in den Laborsituationen<br />
verschlechterte (vgl. Abbildung<br />
8), könnte man eine zunehmende Behinderung<br />
beim Essen vermuten. Patient 14<br />
hatte bei Termin 2 in der Zeit von 10:30 bis<br />
11 Uhr Gymnastik (bei Termin 1 10 bis<br />
10:30 Gymnastik ohne längeres Stehen).<br />
Bei Termin 1 klagte derselbe Patient gegen<br />
17 Uhr über vermehrtes „Zittern“. Patient<br />
21 ging gegen 14 Uhr im Park spazieren.<br />
Der Anstieg bei Patient 27 gegen 10 Uhr ist<br />
vermutlich auf die Gruppengymnastik zurückzuführen,<br />
von 13 bis 14 Uhr gab der<br />
Patient für beide Termine Gespräche mit<br />
Psychologen an.<br />
In den Abbildungen 11 wurde der Tagesverlauf<br />
im Feld untersucht. Deutlich ist dabei<br />
die Absenkung der <strong>Tremor</strong>-Variablen<br />
Häufigkeit und Amplitude in den Nachtstunden<br />
und (etwas geringer) in den Stunden<br />
der Mittagsruhe (12-13 Uhr). Die Spitzen<br />
insbesondere der <strong>Tremor</strong>-Amplitude<br />
am späten Nachmittag sind auf den um<br />
diese Uhrzeit bevorzugten Beginn der Registrierung<br />
und damit auf einen Neuigkeitsund<br />
Interaktions-Effekt zurückzuführen. Mit<br />
einer ANOVA mit den zwei Repeated-Faktoren<br />
Termine und Stunden ließ sich eine<br />
signifikante <strong>Tremor</strong>-Reduzierung von Termin<br />
1 zu 2 insbesondere während des<br />
Tags (8-18 Uhr) und insbesondere für die<br />
reduzierte Stichprobe der <strong>Tremor</strong>-Patienten<br />
(N=14; aus Tabelle 9) nachweisen.<br />
Natürlich gibt es auch signifikante Effekte<br />
im Verlauf (Haupteffekt Stunde) und in der<br />
Wechselwirkung Termin∗Stunde, ein Hinweis<br />
auf unterschiedliche Verläufe der Patienten.<br />
SignifikanteTermin-, Stunden- und Wechselwirkungs-Effekte<br />
gibt es ebenfalls bei<br />
der <strong>Tremor</strong>-Frequenz: insbesondere während<br />
des Tages sind die Frequenzen zum<br />
Ende des Reha-Aufenthalts geringer als zu<br />
Anfang, wenn auch in einem Bereich von<br />
weniger als 0.2 Hz. In Abbildung 9 zeigte<br />
sich außerdem (wenn auch nicht signifikant),<br />
daß diese Frequenz-Erniedrigung<br />
nur im Feld zu beobachten ist, während der<br />
Labor-Untersuchung waren die Frequenzen<br />
beim zweiten Termin eher erhöht.<br />
Schließlich erkennt man aus den Abbildungen<br />
9 und 10 für das 24-Stunden-Monitoring<br />
und für die speziellen Segmente die<br />
Verläufe der auch in diesem Zusammenhang<br />
wichtigen Herzfrequenz, die einen<br />
signifikanten Anstieg während des Klinikaufenthalts<br />
zeigte (insbesondere während<br />
der Nacht; vgl. auch Fußnote 3).<br />
In Tabellen und in Verlaufs-Plots der einzelnen Patienten für die speziellen Segmente und<br />
das 24-Stunden-Monitoring konnte eine signikante Reduktion des <strong>Tremor</strong>s vom Beginn zum<br />
Ende des Klinikaufenthaltes nachgewiesen werden. Von den 14 Patienten mit <strong>Tremor</strong> und<br />
Wiederholungsmessung zeigten 7 deutliche <strong>Tremor</strong>-Abnahme, 2 Patienten eine <strong>Tremor</strong>-Zunahme.<br />
Dieser Reha-Effekt war am deutlichsten im Feldsegment der größten Amplituden