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Tremor-Untersuchunge.. - Jochen Fahrenberg

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(Segment „4. Quartil“) und in den Laborphasen „Haltetremor“, für die <strong>Tremor</strong>häufigkeit auch<br />

während des Standardprotokolls. Die Stundenplots des Monitorings bestätigten die Ergebnisse<br />

und liefern darüberhinaus wertvolle Hinweise auf besondere Ereignisse im Tagesverlauf.<br />

Multivariat ließ sich der Reha-Effekt eher für die <strong>Tremor</strong>häufigkeit als für die Amplitude<br />

und eher für den Monitoringteil als für den Laborteil nachweisen. Die Herzfrequenz nahm<br />

vermutlich aufgrund anticholinerger Medikation signifikant zu. Die Stabilitäten der <strong>Tremor</strong>-<br />

Variablen sind, verglichen mit denen der Herzfrequenz, deutlich geringer.<br />

Labor-Feld-Vorhersagen<br />

Da in der Regel noch kein 24-Stunden-Monitoring<br />

der <strong>Tremor</strong>aktivität möglich sein<br />

wird, ist es eine praktisch wichtige Frage,<br />

inwieweit die Messungen des Ruhe- und<br />

Haltetremors unter standardisierten Bedingungen<br />

zur Vorhersage der Befunde im 24-<br />

Stunden-Monitoring ausreichen. Wie man<br />

aus Abbildungen 8 und 9 ersieht, weisen<br />

die Patienten in Labor und Feld eine deutlich<br />

unterschiedlich ausgeprägte <strong>Tremor</strong>aktivität<br />

auf. Im vorigen Abschnitt<br />

konnte außerdem gezeigt werden, daß die<br />

Verringrung des <strong>Tremor</strong>s während des Klinikaufenthalts<br />

beim Monitoring signifikanter<br />

ausfiel als bei den Laborphasen.<br />

Zur Beschreibung der Labor-Feld-Vorhersage<br />

eignen sich sogenannte T-Korrelationen<br />

(nach Cattell), das sind Korrelations-<br />

Koeffizienten zwischen Phasen/Segmenten,<br />

berechnet über die Patienten (Stichprobe)<br />

bei festgehaltener Variablen. Die<br />

Korrelationen zeigen an, wieweit sich die<br />

Rangreihen der Patienten (bezüglich einer<br />

bestimmten Variablen) in zwei Phasen/Segmenten<br />

gleichen, z.B. ob ein Patient,<br />

der in einer Laborphase mehr <strong>Tremor</strong><br />

hat als ein anderer, dies auch in einem<br />

Feldsegment zeigt.<br />

In den Tabellen 18 sind diese T-Korrelationen<br />

zusammengestellt. In jeder der Teilmatrizen<br />

sind im linken oberen Rechteck die<br />

Korrelationen innerhalb des Labors eingetragen<br />

(Konsistenz innerhalb der Laborphasen),<br />

im rechten unteren Rechteck befinden<br />

sich die Korrelationen innerhalb des<br />

Felds und rechts oben und links unten die<br />

eigentlich interessierenden Labor-Feld-Korrelationen.<br />

Besonders wichtig sind natürlich die Ergebnisse<br />

von <strong>Tremor</strong>-Häufigkeit und Amplitude<br />

der tremor-dominanten Hand. Hier<br />

steigen die Korrelationen innerhalb des<br />

Labors bei den rechnerisch abhängigen<br />

Phasen (Ruhetremor, Haltetremor mit und<br />

ohne Ablenkung vs. ihre Mittelwerte) auf<br />

über .90, liegen sonst eher im mittleren<br />

Bereich (.50 bis .70), am schwächsten sind<br />

die Korrelationen mit der Laborphase „Ruhetremor<br />

mit Ablenkung“. Sehr viel höher<br />

sind die Zusammenhänge innerhalb der<br />

Feldsegmente am Tag (.82 bis .97), nur<br />

das Nachtsegment zeigt eher geringe Korrelationen<br />

(.32 bis .56).<br />

Labor-Feld-Vorhersagen gelingen bei den<br />

Tagsegmenten am besten durch die Laborphase<br />

„Haltetremor mit Ablenkung“, bei<br />

der Häufigkeit mit .56 bis .69, bei der Amplitude<br />

mit .40 bis .52. Weitere gute Prädiktoren<br />

für die Tagsegmente sind der Mittelwert<br />

der Ablenkungs-Phasen und das<br />

gemittelte Standard-Protokoll. Letzteres ist<br />

auch bester Prädiktor für das Nacht-Segment<br />

(.48 bei der Häufigkeit, .73 bei der<br />

Amplitude).<br />

Für die multiplen Vorhersagen (Tabellen<br />

19, linke Hälfte) wurde zuerst entweder die<br />

Phase „ Mittelwert von Ruhe- und Haltetremor“<br />

in die Analyse aufgenommen, die<br />

vermutlich am ehesten die Einschätzung<br />

des untersuchenden Arztes beeinflußt,<br />

oder die Phase „ Mittelwert der beiden Phasen<br />

unter Ablenkung“, die vielleicht für das<br />

Urteil eines Psycho(physio)logen ausschlaggebend<br />

wäre. Im zweiten Schritt<br />

wurden dann beide Diagnose-Segmente<br />

als Prädiktor verwendet, wobei die Zunahme<br />

(Inkrement) getestet wurde. Die<br />

rechte Hälfte der Tabellen 19 enthalten die<br />

Ergebnisse der schrittweisen multiplen Regression<br />

mit allen verfügbaren Labor-Segmenten<br />

als mögliche Prädiktoren.<br />

Bei den Tag-Segmenten war die Vorhersage<br />

durch die Laborphase „Mittelwert aus<br />

Ruhe- und Haltetremor“ eher unzureichend,<br />

alle Inkremente bei Hinzunahme<br />

des „ Mittelwert der Ablenkungsphasen“<br />

waren hoch-signifikant. Umgekehrt, wenn<br />

man zuerst die Ablenkungsphasen in die

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