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Masterplan „Innere Stadt“ Bonn - scheuvens + wachten

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cher Einbindung von Initiativ- und Bürgergruppen,<br />

kann eventuell auch als Modellvorhaben konzipiert<br />

werden. Denn im Rahmen des aktuellen Programms<br />

„Innovationen für Innenstädte“ als Teil<br />

der Initiative „Weißbuch Innenstadt“ der Bundesregierung<br />

werden geeignete Wege zur Mobilisierung<br />

und Entwicklung innerstädtischer Standorte<br />

gesucht.<br />

Die Verständigung mit den Grundeigentümern<br />

setzt voraus, dass auf der Basis immobilienwirtschaftlicher<br />

Expertisen und erster Testentwürfe<br />

eine realistische Einschätzung der<br />

Entwicklungsmöglichkeiten, insbesondere des<br />

Nutzungsspektrums für die jeweiligen Standorte<br />

vorliegt. Diese Ersteinschätzung soll auch verhindern<br />

helfen, dass in der Öffentlichkeit nicht einlösbare<br />

Erwartungen entstehen.<br />

Diese immobilienwirtschaftlichen und städtebaulichen<br />

Anhaltspunkte für die Standortentwicklung<br />

sind dann auch die geeignete Grundlage für die<br />

Auslobung konkurrierender Verfahren jeglicher<br />

Art, sei es das Spektrum der unterschiedlichen<br />

Architektur- und Städtebauwettbewerbe oder die<br />

mittlerweile auch breite Palette verschiedener<br />

Ausschreibungsverfahren für Liegenschaften. Entscheidend<br />

ist dabei, dass die wichtigen Standorte<br />

für die Entwicklung der „Inneren Stadt“ jeweils<br />

maßgeschneiderte Verfahren erfahren, die aber<br />

allesamt eine Entscheidungsmöglichkeit zwischen<br />

Alternativen und ein gutes Maß an Transparenz<br />

und Nachvollziehbarkeit garantieren sollten.<br />

Die Erfahrung lehrt, dass konkurrierende Verfahren<br />

dann wirkungsvoll sind, wenn die Aufgabenstellungen<br />

die notwendige Präzision besitzen und<br />

durch entsprechende Beschlusslagen abgesichert<br />

sind. Wettbewerbsverfahren können aber auch<br />

dazu dienen, die Bandbreite möglicher Lösungen<br />

im Vorlauf einer zu präzisierenden Aufgabenstellung<br />

aufzuzeigen. Dann übernehmen sie die Rolle<br />

der Testentwürfe. Dies ist dann eine geeignete Vorgehensweise,<br />

wenn es noch nicht um konkrete Realisierungen<br />

geht, sondern wenn möglichst auch<br />

im Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern generelle<br />

Lösungsmöglichkeiten zur Diskussion gestellt werden<br />

sollen.<br />

Bei Investorenauswahlverfahren ist erfahrungsgemäß<br />

entscheidend, dass die städtebauliche und<br />

architektonische Qualität, die Qualität der Nutzungen,<br />

das Kaufpreisangebot und weitere wirtschaftliche<br />

Konditionen gleichermaßen Kriterien der<br />

Auswahl sind. Orientierung könnte dafür beispielsweise<br />

das Verfahren des „Wettbewerblichen Dialogs“<br />

nach EU-Vergaberecht bieten, auch wenn es<br />

einer sorgfältigen Vorbereitung bedarf und recht<br />

aufwändig ist, bei dem die Möglichkeit besteht,<br />

im Dialog mit den unterschiedlichen Bietern die<br />

jeweiligen Bebauungs- und Nutzungsvorschläge<br />

schrittweise auf ein vergleichbares Qualitätsniveau<br />

anzuheben, bevor die eigentliche Angebotsphase<br />

eröffnet wird. Investorenauswahlverfahren mit einem<br />

gewichtigen städtebaulichen Anteil könnten<br />

beispielsweise beim Viktoriabadareal, bei der Ermekeilkaserne,<br />

auch wenn der Bund dafür die Regie<br />

hat, und bei den Sockelzonen des Stadthauses<br />

Anwendung finden.<br />

Der jeweilige Grad an präzisen Vorgaben, das Maß<br />

an Offenheit und der Umfang an öffentlichem<br />

Dialog im Verfahren sind jeweils fallbezogen zu<br />

entscheiden. Die Gestaltung des öffentlichen Raumes<br />

des Stiftsplatzes kann beispielweise in einem<br />

offenen, dialogorientierten, werkstattähnlichen<br />

Wettbewerbsverfahren ermittelt werden. Die Umgestaltung<br />

der wichtigen öffentlichen Räume der<br />

City hingegen, zum Beispiel für den Kaiser- und<br />

Martinsplatz sollte Ergebnis von Wettbewerbsverfahren<br />

mit klaren Vorgaben sein. Dies muss allein<br />

schon der stadträumlichen und -historischen<br />

Bedeutung dieser öffentlichen Räume geschuldet<br />

sein.<br />

55.

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