Mit EMAS zu ökologisch aktiven Gemeinden, Verbänden und ...

Kap. 7.3 Notfallkommunikation
Wenn etwas in der Gemeinde, im Verband oder in anderen Einrichtungen passiert,
ist es meist zu spät, um sich Gedanken zu machen, wie man reagieren sollte.
Daher müssen für diese Fälle Maßnahmen gut geplant und verständlich aufbereitet
werden. Es ist aber besonders wichtig, alles zu unternehmen, dass Notfälle nicht
auftreten können und Schäden an Mensch und Umwelt vermieden werden.
Wenn Sie sich mit der Notfallkommunikation in diesem Kapitel befassen, bedenken
Sie, dass das Verhalten bei Not- und Unfällen in Ihrer Einrichtung größtenteils
durch andere gesetzliche Anforderungen schon geregelt ist und in diesem Kapitel
nur die Informationen darüber zusammengefasst werden. Es soll aber auch überlegt
werden, ob diese ausreichend sind und ob eventuell neue Notfallsituationen
aufgenommen werden sollen. In vielen Fällen wird es jedoch notwendig sein, die
Beteiligten besser zu informieren, wie sie sich in derartigen Situationen zu verhalten
haben.
Anforderungen der EMAS-VO an die Notfallkommunikation
� Die Einrichtung muss Verfahren einführen und aufrechterhalten, um mögliche
Unfälle und Notfallsituationen zu ermitteln und um darauf entsprechend
reagieren zu können, aber auch, um Umweltauswirkungen, die damit verbunden
sein könnten, zu verhindern und zu begrenzen.
� Die Einrichtung muss ihre bestehende Notfallvorsorge und die dafür festgelegten
Notfallmaßnahmen überprüfen und falls erforderlich überarbeiten, insbesondere
nach Unfällen oder Notfallsituationen.
� Die für die Notfallvorsorge eingerichteten Verfahren sind, sofern möglich,
regelmäßig zu erproben.
Tritt ein Notfall ein, so kann im Ernstfall nur schnell und richtig geholfen werden,
wenn festgelegt wurde, was zu tun ist, diese Informationen bekannt sind und der
Einsatz geübt wurde.
Mit EMAS zu ökologisch aktiven Gemeinden, Verbänden und öffentlichen Einrichtungen
43
In der Praxis kommt es oft vor, dass
� keine zusammenfassende Übersicht aufliegt, wie man sich bei Notfällen bzw.
bei Unfällen zu verhalten hat und an wen man sich wenden kann,
� Informationen und Verhaltensanweisungen nicht verständlich aufbereitet sind,
� MitarbeiterInnen die Notfallmaßnahmen nicht kennen und auch keine erste
Hilfe leisten können,
� die Notfallausrüstung nicht gewartet wird, (z.B. Verbandskästen werden nicht
nachgefüllt, Feuerlöscher sind abgelaufen, Ölbindemittel sind nicht griffbereit).
Die notwendigen Maßnahmen und Informationen, die natürlich von der Form der
Einrichtung abhängen, sind zum Teil schon in Katastrophen- und Brandschutzplänen,
in Sicherheitsdokumenten, etc. der Einrichtung geregelt. Oft fehlt in vielen
Fällen den Beteiligten jedoch die Information, wo was zu finden ist.
Klären Sie daher zunächst, welche Notfallsituationen in Ihrer Einrichtung eintreten
können, wer dafür zuständig ist und welche Informationen und Verhaltensanweisungen
es bereits dazu gibt, ob diese verbessert werden sollen, wo diese aufliegen,
ob alle mögliche Situationen beachtet und die dazu notwendigen Maßnahmen
festgelegt wurden.
Tipps für die Notfallkommunikation
� Informationen und Verhaltensanweisungen für Not- und Unfälle
zusammenführen und prüfen, ob alles beachtet wurde.
� Kurze, übersichtliche und verständliche Aufbereitung dieser Informationen.
� Auf Zuständigkeiten und bestehende Dokumente für die verschiedenen
Notfallsituationen hinweisen.
� MitarbeiterInnen und anderen Betroffenen Informationen zur Verfügung stellen,
bei Bedarf schulen und vorgesehene Einsatzübungen durchführen.
Das Musterbeispiel für Kapitel 7.2 wurde uns von der Stadtgemeinde Klosterneuburg
zur Verfügung gestellt, von dem wir Auszüge veröffentlichen.