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Verhütung blutübertragbarer Infektionen im Gesundheitswesen ...

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Im <strong>Gesundheitswesen</strong> kommen Ärzte, Zahnärzte, Mitarbeitende aus<br />

Pflegeberufen sowie medizinisch-technischen und medizinisch-therapeu<br />

tischen Berufen bei ihrer Tätigkeit <strong>im</strong> stationären und ambulanten<br />

Bereich in Kontakt mit Blut und ande ren potenziell infektiösen biologischen<br />

Flüssigkeiten. Eine Gefährdung besteht bei perkutanen Verletzungen<br />

(Schnitt- oder Stichverletzungen) mit kontaminierten Instrumenten,<br />

bei mukoku tanen Kontakten oder bei Kontamination lädierter Haut<br />

durch Blut oder andere potenziell infektiöse Körperflüssigkeiten. Die<br />

Exposition von intakter Haut stellt hingegen kein Infektionsrisiko dar.<br />

2.3 Expositionsrisiko<br />

In der Schweiz existieren über 300 stationäre medizinische Einrichtungen<br />

der Zentrums- und der Grundversorgung, inklusive Psychiatrie-, Rehaund<br />

weitere Spezialkliniken. Weiter gibt es mehr als 2300 soziomedizinische<br />

Institutionen wie Betagtenhe<strong>im</strong>e, Institutionen für Behinderte und<br />

Suchtkranke. Der ambulante Bereich umfasst die Arzt- und Zahnarztpraxen,<br />

den ambulanten Pflegebereich Spitex, zahntechnische und andere<br />

medizinische Laboratorien, Blutspendedienste, Akupunkturzentren etc.<br />

Die Anzahl der Beschäftigten <strong>im</strong> <strong>Gesundheitswesen</strong> betrug in der Schweiz<br />

<strong>im</strong> Jahr 2005 in etwa 372000 Personen. Das sind ca. 10% der gesamten<br />

arbeitstätigen Bevölkerung ohne die in der Landwirtschaft Beschäftigten<br />

(55).<br />

Viele dieser Beschäftigten haben direkten Patientenkontakt oder Kontakt<br />

mit potentiell kontaminierten Materialien oder Instrumenten und sind<br />

demnach täglich dem Risiko einer Nadelstichverletzung, einer Schnittverletzung<br />

oder anderer Expositionen ausgesetzt. Die genaue Häufigkeit<br />

von Verletzungen und Expositionen ist nicht bekannt, weil nur ein geringer<br />

Teil der Beschäftigten ein solches Ereignis meldet. Die Rate der<br />

Nicht-Meldungen ist wahrscheinlich hoch und dürfte zwischen 20%–90%<br />

liegen, abhängig von der Erhebungsmethodik und von der Berufsgruppe<br />

(56–58).<br />

Die Unterschiede bezüglich Arbeitsbedingungen, medizinischer Ausstattung<br />

und Ausbildung bedingen <strong>im</strong> Einzelnen auch unterschiedliche<br />

Risiken für Nadelstichverletzungen oder andere Expositionen. Ihre Anzahl<br />

pro Mitarbeiter und Jahr wird für die USA mit 0,2, in Mitteleuropa mit<br />

0,6, <strong>im</strong> südlichen Afrika mit 2,1 und in Nordafrika sowie <strong>im</strong> mittleren Osten<br />

mit 4,7 geschätzt (59,60).<br />

Ab Januar 1989 hat das Bundesamt für Gesundheit in der Schweiz alle<br />

Beschäftigten und Institutionen <strong>im</strong> <strong>Gesundheitswesen</strong> aufgefordert,<br />

mit Hilfe eines Meldebogens die möglichen oder gesicherten beruflichen<br />

Expositionen gegenüber HIV, HBV und HCV zu melden und bei den<br />

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