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Verhütung blutübertragbarer Infektionen im Gesundheitswesen ...

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globulin; die Impfung und das Immunglobulin sollen nicht an der gleichen<br />

Körperstelle verabreicht werden. Anschliessend Überprüfen einer<br />

Serokonversion gegenüber HBV (keine Best<strong>im</strong>mung von Anti-HBs-Antikörpern<br />

während der ersten 4 Monate nach Verabreichung von Hepatitis<br />

B-Hyper<strong>im</strong>munglobulin).<br />

• Be<strong>im</strong> Indexpatienten ist eine Hepatitis B unwahrscheinlich (HBs-Antigen<br />

negativ und anamnestisch kein Verdacht auf kürzliche Risikosituation)<br />

oder es besteht ein Status nach Hepatitis B (Anti-HBs-Antikörper positiv):<br />

Keine weiteren Massnahmen angezeigt ausser der Vervollständigung<br />

der Schutz<strong>im</strong>pfung.<br />

Hepatitis B-Immunglobulin enthält eine hohe Konzentration von aus<br />

Plasma gewonnen Anti-HBs-Antikörpern, mit denen eine Hepatitis B-<br />

Infektion in einem hohen Prozentsatz (75%) verhindert werden kann. Die<br />

Wirksamkeit der kombinierten Anwendung von Immunglobulinen und<br />

aktiver Impfung wird mit bis zu 95% angegeben. Die Wirkung 7 und<br />

mehr Tage nach Exposition ist allerdings unklar. Da die erwähnten<br />

Massnahmen möglichst schnell nach einer Exposition durchgeführt<br />

werden sollen, ist es wichtig, dass jederzeit ein Arzt erreicht werden<br />

kann, der mit der Problematik vertraut und auch in der Lage ist, die adäquaten<br />

Massnahmen anzuordnen. Es muss sichergestellt sein, dass<br />

jede in einer Institution <strong>im</strong> <strong>Gesundheitswesen</strong> beschäftigte Person<br />

weiss, an wen sie sich <strong>im</strong> Fall einer Exposition wenden kann.<br />

7.6 Postexpositionsmanagement Hepatitis C<br />

Etablierte medikamentöse Postexpositionsmassnahmen (Immunglobuline,<br />

Virostatika) bei einer relevanten Hepatitis C-Exposition existieren<br />

nicht. Notwendig sind hingegen die klinischen und serologischen Nachkontrollen<br />

der exponierten Person. Zwecks Feststellung einer seronegativen<br />

Infektion sollen aber die Transaminasen zu den Zeitpunkten 0, 3<br />

und 6 Monate nach Exposition best<strong>im</strong>mt werden. Wird ein Anstieg der<br />

Transaminasen festgestellt, ist eine HCV-PCR indiziert. Eine allfällige<br />

Therapie einer <strong>im</strong> Frühstadium festgestellten Hepatitis C-Infektion kann<br />

erwogen, muss aber in jedem Fall mit einem Spezialisten diskutiert<br />

werden. Die Therapie der HCV-Infektion scheint <strong>im</strong> Frühstadium wirksamer<br />

zu sein als in der chronischen Phase. Daten weisen weiterhin darauf<br />

hin, dass innerhalb 2 bis 3 Monate nach symptomatischer akuter HCV-<br />

Infektion in bis zu 25% der Fälle eine Spontanheilung eintrat. Gleichzeitig<br />

wurde gezeigt, dass die Therapieansprechrate höher ist, wenn nach<br />

12 anstatt erst nach 29 Wochen mit der Behandlung begonnen wird.<br />

Nach dem früheren Therapiebeginn fiel die langfristige Remissionsrate<br />

mit 93.2 versus 76% deutlich höher aus. Daraus lässt sich ableiten,<br />

dass die Therapie der Hepatitis C idealerweise zwölf Wochen nach Feststellung<br />

der akuten Infektion begonnen werden sollte, sofern zu diesem<br />

Zeitpunkt eine Virämie nachweisbar ist. (154–156).<br />

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