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Verhütung blutübertragbarer Infektionen im Gesundheitswesen ...

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lung, Tragen einer dem Risiko angepassten Atemschutzmaske)<br />

anzuwenden.<br />

• Das Personal in diagnostisch-mikrobiologischen Laboratorien ist gegen<br />

Hepatitis B zu <strong>im</strong>pfen.<br />

5.3 Operationssaal<br />

Schnitt- und Stichverletzungen des Operationspersonals sind häufige<br />

Ereignisse, z.B. Verletzungen durch Skalpelle bzw. scharfe/spitze Instrumente,<br />

wenn diese von Hand zu Hand weitergereicht werden, oder aber<br />

bei der Entsorgung kontaminierter Instrumente nach Operationsende.<br />

Im Gegensatz zu Hohlnadeln ist die einer chirurgischen Nadel (Nahtnadel)<br />

anhaftende Blutmenge jedoch gering, was das Transmissionsvolumen<br />

bei einer Exposition reduziert, um so mehr, als in der Regel ein oder<br />

zwei Paar Handschuhe getragen werden. Jedoch können Handschuhe<br />

nach Gebrauch Lecks aufweisen, was auf deren Beschädigung durch<br />

Instrumente, eine Überbeanspruchung durch langdauernden Einsatz,<br />

wie auch auf allfällige Produktemängel hinweist.<br />

Risiko faktoren für Kontaminationen der Hände mit Blut sind daher vor<br />

allem länger als 3 Stunden dauernde Operationen, Blutverlust über<br />

300 ml, grössere vaskulä re, intraabdominale oder gynäkologische Eingriffe<br />

sowie orthopädische und traumatologische Operationen.<br />

Die Schutzmassnahmen für die <strong>Verhütung</strong> <strong>blutübertragbarer</strong> <strong>Infektionen</strong><br />

<strong>im</strong> Operationssaal hängen unter anderem von der Art des Eingriffs,<br />

vom Ausmass der Behinderung des Operaterus durch die Schutzmassnahmen<br />

sowie allenfalls von der Risikoabschätzung be<strong>im</strong> Patienten<br />

ab. Grundsätzlich soll ein Operationsverfahren gewählt werden, das auch<br />

für das Operationsteam möglichst sicher ist (min<strong>im</strong>aler Blutverlust;<br />

min<strong>im</strong>ale Gefahr von Stich- und Schnittverletzungen, gegebenenfalls<br />

min<strong>im</strong>al invasive Operationstechnik).<br />

Folgende Vorsichtsmassnahmen sind je nach Situation zu erwägen:<br />

• Der Einsatz von scharfen und spitzen Instrumenten ist auf das erforderliche<br />

Mass einzuschränken. Stich verletzungen können auch durch die<br />

Verwendung von «stumpfen» Nadeln (Abbildung 18) oder von Staplern<br />

sowie durch das Halten der Gewebe mit Instrumenten verringert werden.<br />

• Scharfe und spitze Instrumente sollen möglichst nicht von Hand zu Hand<br />

gereicht werden. Die Abgabe bzw. die Entgegennahme von Skalpellen<br />

und anderen scharfen/spitzen Instrumenten soll möglichst unter visueller<br />

Kontrolle erfolgen (sowohl durch Operateur als auch durch Operationsassistenz)<br />

und idealerweise angekündigt werden. Sicherheitsskalpelle<br />

sind wenn möglich zu berücksichtigen (Abbildung 19).<br />

• Bei erhöhter Verletzungsgefahr z.B. bei sogenannten ‚exposure prone<br />

procedures’ (Arbeitstechnik ohne Sichtkontakt zu den Fingern und dem<br />

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