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Verhütung blutübertragbarer Infektionen im Gesundheitswesen ...

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Im Zweifelsfall ist Rücksprache mit einem mit den antiretroviralen Medikamenten<br />

(ART) und der Behandlung von HIV-infizierten Patienten vertrauten<br />

Spezialisten zu nehmen. Dieses Vorgehen ist auch zu empfehlen,<br />

wenn der Indexpatient bereits unter einer antiretroviralen Therapie<br />

steht und sich die Frage von Resistenzen und des viral load stellt. Allfällige<br />

Anpassungen der aktuell eingenommenen HIV-PEP Medikamente<br />

auf Grund der Resistenzmuster (153) sind ebenfalls in Betracht zu ziehen.<br />

Zudem sind medikamentöse Interaktionen mit ART häufig (speziell mit<br />

PI und NNRTI) und somit ist die mit diesen Medikamenten zu behandelnde<br />

Personen darüber zu informieren oder das Prophylaxeschema<br />

entsprechend anzupassen (siehe 11.2 Links).<br />

Bedingt durch die Notwendigkeit eines raschen Beginns der HIV-PEP sowie<br />

die starke emotionale Beanspruchung nach einer Exposition gegenüber<br />

Blut oder Körperflüssigkeiten, die HI-Viren enthalten, ist es wichtig,<br />

dass der Personalarzt oder dessen Vertreter für die betroffenen Arbeitnehmenden<br />

permanent erreichbar bleibt. Die Indikation eine HIV-PEP<br />

muss allenfalls nach der ersten Besprechung erneut diskutiert werden.<br />

Die Institution muss sicherstellen, dass die für das HIV-PEP notwendigen<br />

Medikamente in der geforderten Frist verfügbar sind.<br />

7.4.4 Kontraindikationen und Nebenwirkungen der HIV-PEP<br />

Eine PEP kann aufgrund von diversen unerwünschten Wirkungen schlecht<br />

toleriert werden. Bis zu 50% der behandelten Personen weisen unerwünschte<br />

Wirkungen auf. Solche unerwünschten Wirkungen können zu<br />

einem vorzeitigen Ende der PEP führen, allerdings hat die Häufigkeit<br />

der Abbrüche in den letzten Jahren aufgrund der besser verträglichen<br />

Kombinationen abgenommen. Die Art der Nebenwirkungen hängt von<br />

den eingesetzten Substanzen ab; <strong>im</strong> Vordergrund stehen gastrointestinale<br />

Symptome wie Nausea oder Diarrhoe. Da eine PEP nur über eine<br />

kurze Zeit von vier Wochen eingesetzt wird, sind keine Langzeitnebenwirkungen<br />

(z.B. Dyslipidämie) zu befürchten. Auch dem erheblichen<br />

Interaktionspotential der antiretroviralen Substanzen ist Beachtung zu<br />

schenken.<br />

Es ist auf vorbestehende Krankheiten zu achten, speziell der Leber und<br />

der Niere.<br />

Die Indikation einer HIV-PEP bei einer Schwangerschaft muss individuell<br />

und sorgfältig geprüft werden.<br />

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