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Wirtschaftswoche Ausgabe vom 28.07.2014 (Vorschau)

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Perspektiven&Debatte<br />

Kommt. Zu. Uns.<br />

STANDORT | Im Main-Tauber-Kreis zwischen Wertheim<br />

und Rothenburg ob der Tauber versammeln sich 23 Weltmarktführer.<br />

Ihr Wachstum kennt vor allem eine Hürde:<br />

ausreichend Mitarbeiter für sich zu finden. Ein Besuch in<br />

einer Region mit High-Tech-Unternehmen und viel Ruhe.<br />

Das Navi macht einen Bogen um<br />

das Taubertal. Auf dem Weg<br />

nach Bad Mergentheim lässt<br />

es auf der A 3, aus Richtung<br />

Frankfurt kommend, die Ausfahrt<br />

liegen und empfiehlt den Umweg<br />

über die A 81. Der ist schneller.<br />

Effizient die Ziele erreichen – das Navi<br />

passt in diese Region, den Main-Tauber-<br />

Kreis. Als „lieblich“ bezeichnet das Marketing<br />

des Kreises das Taubertal. Das ist es<br />

auch mit seinen sanften Hügeln rechts und<br />

links der beschaulich mäandernden Tauber,<br />

aber es ist vor allem erfolgreich. Außer<br />

im Wettstreit um die Talente. Da unterliegt<br />

es München oder Hamburg, ja, auch der<br />

Region um Stuttgart.<br />

Die Einladung des Main-Tauber-Kreises<br />

lockt mit der Aussicht, einige der mehr als<br />

20 Weltmarktführer zwischen Wertheim<br />

und Rothenburg ob der Tauber zu besuchen.<br />

Und ein wenig von der Kulturlandschaft<br />

zu genießen samt Schwarzriesling<br />

und Kurgarten. Sie liest sich wie eine Offerte,<br />

gleich für immer zu bleiben. „Dort arbeiten,<br />

wo andere Urlaub machen“, heißt<br />

es. Und weiter: „Optimale Bedingungen,<br />

um Arbeit und Familie in Einklang zu bringen:<br />

Attraktive Jobs und eine idyllische<br />

Wohngegend.“<br />

Das hat sich nur noch nicht ausreichend<br />

herumgesprochen. Findet Jochen Müssig,<br />

Dezernent für Kreisentwicklung und Bildung,<br />

Wirtschaft, Tourismus und Kultur<br />

des Kreises. Die erste Pressereise soll das<br />

ändern, wenngleich die Resonanz der<br />

Medien auf Anhieb noch nicht so groß ist,<br />

wie erhofft. „Aber wir können ja nicht<br />

sagen, wir führen es nicht durch“, raunt Rico<br />

Neubert, Leiter des Amtes für Strukturentwicklung,<br />

Wirtschaftsförderung und<br />

Tourismus, einer Journalistin aus der Region<br />

vor der offiziellen Begrüßung zu. Gewiss,<br />

es kommen Menschen, aber es dürfen<br />

mehr sein. Zur Pressereise wie zum Leben<br />

und Arbeiten.<br />

HILFE, WIR SUCHEN!<br />

Die Arbeitslosigkeit liegt im Main-Tauber-<br />

Kreis bei 3,4 Prozent. „Hilfe, wir suchen...“,<br />

beginnt das Stellenangebot einer Metzgerei<br />

auf einer großen Tafel an der B 290. Die<br />

ist zwischen Tauberbischofsheim und Bad<br />

Mergentheim breit genug, damit Lkws<br />

überholt werden können, und Teil der Romantischen<br />

Straße. Die Zahl der Bewohner<br />

sank in den vergangenen zehn Jahren von<br />

138 000 um 8000. Geht es so weiter, rechnet<br />

Müssig für das Jahr 2030 mit nur noch<br />

123 000. Der Trend soll sich ändern: „Unser<br />

Problem heißt Demografie. Kaufmännisch<br />

betrachtet, sind junge Leute ein rares Gut.“<br />

Nicht nur, dass Ortschaften wie Assamstadt<br />

oder Boxberg-Windischbuch mit München<br />

oder Stuttgart beim Werben um Mitarbeiter<br />

aus dem In- und Ausland im Wettbewerb<br />

stehen – nein, selbst die lokale Jugend<br />

ist oft ahnungslos ob der Vorzüge der<br />

Region. „Ein Bad Mergentheimer Schüler<br />

weiß wenig darüber, was in Wertheim geboten<br />

wird“, sagt Müssig.<br />

Oder in Igersheim. Zum Beispiel Arbeitsplätze<br />

in Büros und Produktion, die direkt<br />

einem Prospekt für die Zukunft der Arbeit<br />

entnommen sein könnten. Das Unternehmen<br />

Wittenstein ist ein klassischer Mittelständler,<br />

hervorgegangen aus einer Nähmaschinenfabrik<br />

von 1949. Heute pro-<br />

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FOTO: CHRISTOF MATTES FÜR WIRTSCHAFTSWOCHE<br />

90 Nr. 31 28.7.2014 WirtschaftsWoche<br />

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