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Der Druckplattenfixateur zur Pseudarthrosenbehandlung am Femur

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1.5.2. Konservative Therapieformen<br />

Konservative Therapiemethoden sind im Allgemeinen meist kostengünstig, nebenwirkungsarm<br />

und werden vom Patienten akzeptiert. Vorteilhaft ist auch, dass die physiologische Knochenheilung<br />

nicht unterbrochen wird. Die lange Heilungsdauer und der d<strong>am</strong>it zum Teil verbundene<br />

Arbeitszeitenausfall ist für den Patienten nachtteilig, auch können hierbei in Summe höhere<br />

Kosten entstehen.<br />

Niedrig intensive Ultraschalltherapie<br />

Die Ultraschallgeräte arbeiten mit einem gepulsten (z. B: Pulsfrequenz: 1 KHz, Signallänge:<br />

200 ms) Ultraschall (1,5 MHz) mit einer Intensität von z.B. 30 mW/cm 2 .<br />

Die Patienten können die Behandlung nach einer Einweisung selbständig zu Hause durchführen.<br />

Um ideale Ergebnisse zu erzielen, sollte der Ultraschallkopf möglichst über dem Frakturbzw.<br />

Pseudarthrosespalt zu liegen kommen. Zu Beginn der Therapie wird deshalb in der Klinik<br />

der Beschallungsort unter Durchleuchtung auf der Haut markiert. Die Eigenbehandlung<br />

ist zuhause täglich für 20 Minuten durchzuführen [74].<br />

Diese Methode zeigt einen positiven Effekt auf die Knochenheilung durch Verursachung von<br />

mikromechanischen Druck auf das Knochengewebe. Die Stimulation der Knochenheilung wird<br />

mehr durch elektrische Potentiale (piezoelektrisch Potentiale) als durch thermische Effekte<br />

verursacht [25]. Im Tierversuch konnte eine Kalluszunahme und eine Beschleunigung des Heilungsverlauf<br />

beobachtet werden [26, 90].<br />

Prospektive, randomisierte Doppelblindstudien <strong>am</strong> Menschen zeigten einen um 40% schnelleren<br />

Heilungsverlauf bei diaphysären Tibiafrakturen [53] und bei distalen Radiusfrakturen [66].<br />

Für das <strong>Femur</strong> gibt es bisher keine derartige Studie, vereinzelte Fälle mit Erfolgsraten von<br />

70-80% für isolierte <strong>Femur</strong>frakturen wurden von Nolte et al. beschrieben ohne dass ernsthafte<br />

Nebeneffekte auftraten [86].<br />

Hochenergetische extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT)<br />

Die ESWT wird seit Anfang der 80er Jahren in der Urologie <strong>zur</strong> Behandlung von Nierensteinen<br />

eingesetzt. Ende der 80er Jahre erkannte man positive Auswirkungen auf die Knochenheilung.<br />

Obwohl die Effekte der ESWT <strong>am</strong> Menschen noch nicht abschliessend geklärt sind, deuten<br />

viele tierexperimentelle Studien darauf hin, dass positive Auswirkungen auf Osteogenese, Kallusbildung,<br />

Neovaskularisationen sowie Expression von Wachstumsfaktoren (BMP, TGF- ß1)<br />

vorliegen [117, 118].<br />

Technik:<br />

Die extrakorporale Stoßwellentherapie ist ein physikalisches Verfahren, bei der mittels elektromagnetischer,<br />

piezoelektrischer oder elektrohydraulischer Energie Stoßwellen erzeugt werden<br />

und z.B. über ein mit Wasser gefülltes Kissen auf den Körper übertragen werden [42]. Wesentlich<br />

ist dabei die Berechnung des Fokus, um die Wirkung möglichst <strong>am</strong> gewünschten Ort<br />

maximal zu entfalten und um die vorgelagerten Weichteile durch die Druckwelle nicht zu<br />

schädigen.<br />

Generell werden nieder-, mittel- und hohes Energieniveau unterschieden. Zur Behandlung der<br />

Pseudarthrosen sind hohe Energien notwendig. Dabei werden durch die erzeugte Druckwelle<br />

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