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Der Druckplattenfixateur zur Pseudarthrosenbehandlung am Femur

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(a) Kräfteverteilung (b) Kräfteverteilung (c) Plattenbruch (d) Wellenplatte<br />

<strong>am</strong> <strong>Femur</strong><br />

bei fehlender medialer durch Überlastung<br />

Abstützung<br />

Lösung<br />

als<br />

Abbildung 12: Biomechanische Überlegungen bei der Entwicklung der Wellenplatte (aus [40])<br />

Legende:<br />

LA = Lastachse<br />

FA = <strong>Femur</strong>achse<br />

a = Abstand der <strong>Femur</strong>achse <strong>zur</strong> Lastachse<br />

b = Durchmesser des auf Biegung beanspruchten Körpers<br />

c = Winkel zwischen <strong>Femur</strong>achse und Lastachse<br />

sehr hohen Zugspannung ausgesetzt, die mediale Kortikalis hingegen wird v.a. auf Druckspannung<br />

belastet [82]. Häufig k<strong>am</strong> es in der Vergangenheit zu Komplikationen in Form von Implantatbrüchen,<br />

da dieses biomechanische Prinzip missachtet wurde. Fehlt die ossäre mediale<br />

Abstützung, wird die lateral angebrachte plane Platte auf Biegung beansprucht und es kommt<br />

bei starker Belastung unweigerlich zum Plattenbruch. Die Biegungskräfte sind im Bereich des<br />

Trochanter minor <strong>am</strong> größten, da hier der Abstand der Lastachse von der <strong>Femur</strong>achse <strong>am</strong><br />

weitesten ist [11]. Ein weiteres Hindernis <strong>zur</strong> Vollbelastung <strong>am</strong> <strong>Femur</strong> ist der fehlende ossäre<br />

Durchbau der lateralen Kortikalis. <strong>Der</strong> Platzmangel unter der Platte behindert eine ausreichende<br />

Kallusbildung. Somit besteht die Gefahr der Refraktur nach Metallentfernung. Um<br />

diese Probleme herkömmlicher Plattenosteosynthesen zu vermeiden, entwickelten Blatter und<br />

Weber die Wellenplatte. Sie ließen sich dabei durch eine von Dr. van Nes 1940 bei der Behandlung<br />

der angeborenen Hüftluxation durch Valgisationsosteotomie erstmals eingesetzten<br />

wellenförmig gebogenen Platte inspirieren. Blatters und Webers Idee dahinter war, die Lage<br />

der Platte im Frakturbereich so zu verändern, dass die Platte sowohl auf Zug beansprucht<br />

wird, als auch der ossäre Durchbau unter der Platte nicht behindert wird. Dazu bogen sie eine<br />

herkömmliche Platte mit einem Plattenbiegegerät so, dass in der Mitte eine Welle entstand.<br />

Somit konnte die intakte laterale Kortikalis die Druckspannungen aufnehmen. Zur Erhöhung<br />

der Stabilität musste ein kortikospongiöser Span eingeklemmt werden. Die Knochenvitalität<br />

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