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Der Druckplattenfixateur zur Pseudarthrosenbehandlung am Femur

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Studien die Plattensysteme einsetzten erreichten dies nach 6,2 Monaten (3 -11,8 Monate).<br />

Autoren, die externe Fixateure einsetzten beobachteten sogar bereits nach 5,4 Monaten (4,4-<br />

6,2 Monate) vollständigen radiologischen Durchbau. Die kleinen Studiengruppen, die hierbei<br />

analysiert wurden, machen eine Verallgemeinerung jedoch unmöglich.<br />

Ein wichtiger Aspekt jeder Operation <strong>am</strong> Bewegungsapparat ist die Frage nach der möglichen<br />

Vollbelastung. Dadurch kann einer Inaktivitätsatrophie sowie dem Einsteifen der angrenzenden<br />

Gelenke entgegen gewirkt werden. Vollbelastung wurde bei allen von uns nachuntersuchten<br />

Patienten im Durchschnitt nach 4,3 ± 2,3 Monaten (1 bis 12 Monate) erzielt, vergleichbar<br />

mit den Aussagen anderer Studien [19, 88, 112].<br />

Bei unseren Patienten wurde postoperativ mit Teilbelastung begonnen. So wurde auch in vielen<br />

anderen Studien verfahren [8, 19, 36, 54, 88, 95, 98]. Die Steigerung erfolgte bei uns und in<br />

den genannten Studien nach Beurteilung der durchgeführten Röntgenbildern.<br />

Den Vorteil der sofortigen Vollbelastung hoben Webb et al. [119] in ihrer Studie der <strong>Pseudarthrosenbehandlung</strong><br />

durch Überbohrung und Nagelwechsel hervor. Ueng et al. [112] verwendeten<br />

eine augmentative Plattenosteosynthese und ließen den Nagel in situ. Dadurch konnte<br />

ebenfalls frühe Vollbelastung erzielt werden. Auch bei Brinker et al. [13] war frühe Vollbelastung<br />

bei anliegenden Fixateur externe nicht nur erlaubt, sondern aus Heilungsgründen<br />

ausdrücklich erwünscht.<br />

Im Gegensatz dazu, berichtet Niu bei der Behandlung von Pseudarthrosen mit einem expandierbaren<br />

Nagelsystem über die vollständige Entlastung postoperativ für bis zu 4 Wochen<br />

und Gipsruhigstellung. Bei allen acht Patienten mit <strong>Femur</strong>pseudarthrosen konnte so nach 6,6<br />

Monaten radiologischer Durchbau erzielt werden [85].<br />

6.2. Diskussion des Patientenguts<br />

Die Fallzahl von 76 Patienten ist im Vergleich zu den bisher durchgeführten Studien hoch.<br />

Hervorzuheben ist auch die hohe Nachuntersuchungsrate in unserem Patientengut. Von den<br />

76 Patienten konnten 74 (97,4%) nachuntersucht werden. Knapp die Hälfte der Fälle (48,7<br />

%) waren berufsgenossenschaftliche Patienten. Die hohe Follow-up Rate ist dadurch zu erklären,<br />

dass v.a. die Berufsgenossenschaften als Träger des Krankenhauses an einer schnellen<br />

Genesung und Wiedereingliederung des Patienten interessiert sind und somit eine intensive<br />

Nachbehandlung ermöglichen.<br />

Es ließen sich nach intensiver Literaturrecherche keine Studien finden, die bei der Behandlung<br />

von <strong>Femur</strong>pseudarthrosen solch hohe Fallzahlen aufweisen können. Bei Untersuchungen der<br />

<strong>Pseudarthrosenbehandlung</strong> <strong>am</strong> <strong>Femur</strong> mit Fixateur externe liegen die Fallzahlen zwischen 2<br />

und 11 Patienten, im Mittel bei 7 Patienten. Die Aussagekraft dieser Studien ist auf Grund<br />

der wenigen Patienten deutlich eingeschränkt. Bei Plattenosteosynthesen wurden Studien mit<br />

durchschnittlichen Fallzahlen von 23,2 ( 4 - 42) veröffentlicht, bei der Marknagelversorgung<br />

war der Durchschnittswert 31,6 (8 -105).<br />

Im untersuchten Patientengut waren 76% männlich, dies entspricht in etwa der in der Literatur<br />

angegeben Geschlechterverteilung [10, 19, 36, 47, 60, 84, 85, 95, 112, 119, 122, 132]. Nur bei<br />

den Studien, die einen Fixateur externe verwendeten, war die Anzahl männlicher Patienten<br />

mit durchschnittlich 87,8% deutlich höher [13, 16, 59, 76].<br />

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