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Der Druckplattenfixateur zur Pseudarthrosenbehandlung am Femur

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Durch rigide Fixation mit Osteosynthesematerial wird zwar ein hohes Mass an Stabilität<br />

erzielt, durch das einliegende Material können jedoch die lokalen Durchblutungsverhältnisse<br />

reduziert werden, was eine verschlechterte Regenerationsfähigkeit des Knochens <strong>zur</strong> Folge<br />

haben kann. Kallusbildung unterbleibt, vorausgesetzt die Fraktur ist stabil fixiert. Geringe<br />

Bewegungen zwischen den Fragmenten kann als heilungsfördernd angesehen werden [32]. Ein<br />

Reizkallus bildet sich somit bei Instabilität, die sekundäre Knochenheilung tritt ein. Eine<br />

Übersicht über die direkte und indirekte Frakturheilung gibt Abbildung 3.<br />

(a) direkte Heilung: Es werden Kontakt-und Spaltheilung<br />

unterschieden. Interfragmentäre Kompression<br />

ermöglicht eine Kontaktheilung, der Frakturspalt<br />

wird durch Osteone überbrückt. Spaltheilung findet<br />

statt, wenn kein direkter Knochenkontakt besteht.<br />

Endostale Gefäße sprossen ein und bilden Geflechtknochen<br />

der allmählich in L<strong>am</strong>ellenknochen umgewandelt<br />

wird.<br />

(b) Nach Resorption an den Fragmentenden<br />

bildet sich bei indirekter Frakturheilung<br />

ein Bindegewebskallus, der dann in<br />

Geflecht- und später nach und nach in L<strong>am</strong>ellenknochen<br />

umgewandelt wird.<br />

Abbildung 3: Übersicht über die direkte und indirekte Frakturheilung (aus [56])<br />

1.2.2. sekundäre Knochenheilung<br />

Eine weitaus größere Rolle bei der Konsolidierung von Frakturen und Pseudarthroseentstehung<br />

spielt die sekundäre Knochenbruchheilung.<br />

Die Kallusbildung ist der entscheidende Faktor bei der indirekten oder sekundären Knochenbruchheilung.<br />

Dieser verbindet die beiden Fragmente anfangs bindegewebsartig und immobilisiert<br />

somit die Knochenbruchstücke. Er bildet die Grundlage, d<strong>am</strong>it aus pluripotenten<br />

mesenchymalen Zellen sich Osteoblasten entwickeln und letztendlich l<strong>am</strong>ellärer Knochen entstehen<br />

kann [35].<br />

Die Kallusbildung wird bei ausreichender Vaskularisierung durch interfragmentäre Bewegung<br />

getriggert. Bei übermäßiger Bewegung, können die entstandenen Knochenbälckchen jedoch<br />

wieder brechen und die Bindegewebszüge reißen, was v.a. bei un<strong>zur</strong>eichender Immobilisation<br />

bei konservativer Therapie, durch übermäßige Belastung nach operativer Behandlung, sowie<br />

bei unzulänglicher operativer Therapie mit instabiler Osteosynthese auftritt [108].<br />

Röntgenologisch ist die Kallusbildung erst mit beginnender Kalzifizierung zu sehen. Die Dauer<br />

ist vom Alter des Patienten abhängig. Sie erstreckt sich von 14 Tagen bis drei Wochen bei<br />

kindlichen Frakturen und bis zu 5 Wochen bei älteren Menschen [32]. Die Phasen und der zeit-<br />

5

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