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Der Druckplattenfixateur zur Pseudarthrosenbehandlung am Femur

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Die LC-DC-Platte (Limited Contact Dyn<strong>am</strong>ic Compression Plate) ist eine Weiterentwicklung<br />

der DCP. Mit großflächigen Aussparungen in der Platte wird die Auflagefläche <strong>am</strong> Knochen<br />

minimiert, was eine bessere Durchblutung des Periost und somit eine bessere Heilung der<br />

Fraktur zu Folge hat.<br />

Die LISS-Platte (Less Invasive Stabilization System) stellt eine Kombination aus Fixateur<br />

externe und Plattenosteosynthese dar. Es handelt es sich um ein winkelstabiles Implantat,<br />

welches minimal-invasiv bei Frakturen und Pseudarthrosen <strong>am</strong> distalen <strong>Femur</strong> eingebracht<br />

werden kann. Die LISS-Platte ist anatomisch vorgeformt und kann mit ihrer stumpfen Spitze<br />

atraumatisch vorgeschoben werden. Es handelt sich um ein extr<strong>am</strong>edulläres Fixateur interne-<br />

System. Da hierbei keine Kompressionskräfte auf das darunterliegende Periost auftreten, wird<br />

die Durchblutung der Frakturzone und des Knochens nicht gestört. Die minimal-invasive winkelstabile<br />

Schienung vereinigt bei diesem Implantat die Vorteile eines Fixateur externe, einer<br />

intr<strong>am</strong>edullären und einer Plattenosteosynthese [30].<br />

Verwendung einer Plattenosteosynthese bei <strong>Femur</strong>pseudarthrosen<br />

Einige Studien zeigen höhere Komplikationsraten bei der plattenosteosynthetischen Versorgung<br />

als bei einem Nagelwechsel: Infektionen, hohen intraoperativen Blutverlust und v.a. eine<br />

höhere Rate an verzögerter Frakturheilung [81, 113].<br />

Dennoch kann die Plattenversorgung bei großen knöchernen Defekten, bei denen eine Spongiosaplastik<br />

oder sogar ein Fibulatransplantat durchgeführt werden muss, von Vorteil sein.<br />

Nach Debridement bei septischen Pseudarthrosen zeigt sich die Plattenosteosynthese ebenso<br />

vorteilhaft wie bei der Korrektur von Fehlstellungen [22].<br />

Müller und Thomas veröffentlichten 1979 ihre Ergebnisse der Behandlung von Frakturen mit<br />

einer DCP. Im Vergleich zu anderen Lokalisationen musste <strong>am</strong> <strong>Femur</strong> häufiger (21 Prozent)<br />

ein Zweiteingriff erfolgen. Sie führten die hohe Versagerrate auf Schwierigkeiten <strong>zur</strong>ück, das<br />

<strong>Femur</strong> mit nur einer Platte zu versorgen, wenn ein medialer Defekt <strong>zur</strong>ück bleibt. Additiv<br />

empfehlen sie alle atrophen Pseudarthrosen mittels Transplantation autologer Spongiosa und<br />

sehr rigider Fixation zu behandeln [81].<br />

4. Additive Therapieoptionen<br />

1. Dekortikation und Spongiosaplastik<br />

Zur Aktivierung der Knochenbruchheilung wird bei hypotrophen Pseudarthrosen das<br />

vernarbte, avitale Gewebe entfernt (Dekortikation) und Spongiosa, welche in gleicher<br />

Sitzung vom Beckenk<strong>am</strong>m oder Sternum entnommen wurde angelagert (autologe Spongiosaplastik).<br />

Gleichzeitig können somit Längendifferenzen bis 2,5 cm ausgeglichen werden [100]. Abbildung<br />

6 zeigt die Anlagerung von Spongiosa an eine, mit einem <strong>Druckplattenfixateur</strong><br />

versorgte femorale Pseudarthrose.<br />

2. Fibulatransplantat<br />

Eine weitere Möglichkeit ausgeprägte Defektpseudarthrosen (größer 5 cm) des <strong>Femur</strong>s zu<br />

behandeln stellt das Fibulatransplantat dar. Dabei wird gefäßgestielte Fibula in gleicher<br />

Sitzung entnommen und im Defektbereich angelagert. Oftmals wird gleichzeitig eine<br />

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