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Der Druckplattenfixateur zur Pseudarthrosenbehandlung am Femur

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der Literatur konnte keine weiteren Aufschlüsse geben.<br />

Zus<strong>am</strong>menfassend lässt sich festhalten,dass sich ein Vergleich der Konsolidierungsraten der<br />

einzelnen Verfahren untereinander und mit unseren Ergebnissen schwierig gestaltet. Im Vergleich<br />

mit den veröffentlichten Studien ist unser Patientengut komplexer. Das zeigt sich v.a.<br />

in den verhältnismäßig vielen Voroperationen, dem hohen Anteil an offenen Frakturen und<br />

Begleitverletzungen, sowie dem langen Behandlungszeitraum. Das Behandlungsspektrum war<br />

in unserer Studie um einiges breiter als in den verglichenen Studien.<br />

Die Versagerrate von 17,6%, die in unserer Studie nach der ersten DPF-Anlage beobachtet<br />

wurde, erscheint hoch. Dies könnte sich neben dem komplexeren Patientenkollektiv auch auf<br />

latente Infektionen <strong>zur</strong>ück führen lassen, die durch intraoperative Abstriche diagnostiziert<br />

wurden.<br />

Dennoch ist es durch das verwendete Implantat gelungen, in allen hier untersuchten Fällen eine<br />

Konsolidierung der Pseudarthrose zu erzielen, was in vielen vorher durchgeführten Versuchen<br />

mit anderen Therapieverfahren gescheitert war. Auffällig scheint, dass bei den 26 vorliegenden<br />

latenten Infektionen es nur in 10 Fällen (38,5%) zu einer weiteren operativen Prozedur k<strong>am</strong>,<br />

die restlichen 16 Patienten (61,5%) heilten folgenlos mit dem <strong>Druckplattenfixateur</strong> aus.<br />

Die Verwendung eines winkelstabilen Implantats- einem <strong>Druckplattenfixateur</strong> mit wellenförmigem<br />

Plattendesign- führt zu einer Erhöhung der Stabilität. Darüber hinaus nehmen wir<br />

an, dass durch dieses Verfahren die Durchblutung des unter der Platte liegenden Knochengewebes<br />

geschont und ein positiver Einfluss auf die Pseudarthrosenheilung ausgeübt wird.<br />

Wir vermuten, dass es durch die verbesserte Vaskularität einerseits zu einer Beschleunigung<br />

der physiologischen Prozesse der Knochenheilung kommt, andererseits sie dem Gewebe die<br />

Möglichkeit gibt latente Infektionen zu bekämpfen und dadurch zu einer Heilung zu gelangen.<br />

Dementsprechend wirkt sich eine Erhöhung der Stabilität direkt auf die Ausheilung des<br />

Knochendefekts aus, indirekt wird durch erhöhte Stabilität die örtliche Immunabwehr gestärkt,<br />

was sich positiv auf latente Infektionen auswirkt. Durch Bekämpfung der chronischen<br />

Infektion sowie durch die durchgeführte Spongiosaplastik wird ein positiver Einfluss auf den<br />

lokalen Zellstatus ausgeübt, was <strong>zur</strong> Unterstützung der Heilung beiträgt. Abbildung 30 gibt<br />

einen Überblick über die Einflussfaktoren der Pseudarthrosenheilung. Ein ähnliches Konzept<br />

der Frakturheilung wurde von Giannoudis et al. veröffentlicht. In ihrem ”Di<strong>am</strong>ant Concept”<br />

gehen sie allerdings v.a. auf die Einflüsse der einzelnen Wachstumsfaktoren und das ”Tissue<br />

Engineering” ein. Sie betonen jedoch ebenfalls die Wichtigkeit von mechanischer Stabilität<br />

und die Schonung von Weichteilen und Vaskularität durch das verwendete Implantat [41].<br />

<strong>Der</strong> Marknagel gilt seit langem als ”Goldstandard” bei der Therapie von <strong>Femur</strong>frakturen<br />

und Pseudarthrosen, dennoch zeigt diese Arbeit, dass die Überlegenheit nicht so groß ist wie<br />

einzelne Studien vermuten lassen. Neuere Untersuchungen kommen zu deutlich schlechteren<br />

Ergebnissen als noch vor Jahren und raten für den primären Einsatz eines Marknagels bei<br />

<strong>Femur</strong>pseudarthrosen zu einer Entscheidung von Fall zu Fall [84].<br />

Die durchgeührte Literaturrecherche zeigt nicht nur zu ein ähnlichen Ergebnis, hinsichtlich<br />

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