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Der Druckplattenfixateur zur Pseudarthrosenbehandlung am Femur

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punktmäßig Schwerverletzte und Arbeitsunfälle behandelt werden. Für die Marknagelung<br />

wird der Anteil an offenen Frakturen unterschiedlichsten Schweregrades mit 8 – 28% beziffert<br />

[31,36,47,85,87,106,119,122], bei Plattenosteosynthesen mit 13 – 32% [19,22,37,95]. Nur<br />

bei der Behandlung mittels Fixateur externe gehen in 40% bei Brinker et al. [13] Pseudarthrosen<br />

in einem höheren Prozentsatz als in unserem Kollektiv auf offene Frakturen <strong>zur</strong>ück. Offene<br />

Frakturen bringen ein hohes Risiko an Infektionen mit sich. Dies kann zu einer Verschleppung<br />

der Frakturheilung führen und leistet der Pseudarthrosenbildung Vorschub.<br />

<strong>Der</strong> hohen Anteil an offenen Frakturen könnte eine Ursache der überraschenden hohen Anzahl<br />

latenter Infektionen unserer Studie sein. Intraoperative Proben, welche von der Pseudarthrosenseite<br />

entnommen wurden, zeigten in 35,2% der Fälle histologische (20,3%) oder mikrobiologische<br />

(14,9%) Aktivität. Dieses Ergebnis ist unerwartet hoch, bestanden doch präoperativ<br />

keinerlei klinische Zeichen einer Infektion.<br />

Auf diesen Punkt wird in nur einer der durchgeführten Studien eingegangen. Zwar beschreiben<br />

einige Autoren [59, 60, 87, 95, 130] die Behandlung von ausgeheilten infizierten Pseudarthrosen,<br />

die latente Infektion findet aber nur in einer veröffentlichten Studie von Hak et al. [47]<br />

Beachtung. Dort wurde intraoperativ in 22% der Fälle ein positiver mikrobiologischer Befund<br />

erhoben. Auch sie hatten mit 26% einen relativ hohen Anteil offener Frakturen. Sie erzielten<br />

durch Nagelwechsel mit Überbohrung einen Primärerfolg von 78%.<br />

Latente Infektionen nehmen durch Störung des physiologischen Heilungsablaufs Einfluss auf<br />

die Knochenheilung. Bakterielle Enzymausscheidungen führen zu einer zunehmenden Sequestrierung<br />

<strong>am</strong> Ort schlechter Durchblutung. Da dies <strong>am</strong> Pseudarthrosespalt der Fall ist, kann<br />

es zu einer weiteren Zunahme des Defekts kommen. Eine vorliegende Instabilität führt zu<br />

einer schlechteren örtlichen Abwehr [56].<br />

6.3. Diskussion der Methode<br />

<strong>Der</strong> Sinn des Einsatzes einer Spongiosaplastik wird in der Literatur diskutiert.<br />

Heiple et al. verwendeten in 40% eine Spongiosaplastik und k<strong>am</strong>en zu dem Schluss, dass zum<br />

Erzielen eines guten Resultates keine Spongiosaplastik notwenig ist [54].<br />

Bellabarba et al. verwendeten Spongiosa nur bei atrophen und oligotrophen Pseudarthrosen<br />

[8].<br />

Manche Autoren versorgten alle Patienten mit einer Spongiosaplastik [19, 85, 95, 132]. Furlong<br />

[36] konnte eine beschleunigte Heilung feststellen, wenn Spongiosa zum Einsatz k<strong>am</strong>, das<br />

Ergebnis war jedoch nicht signifikant.<br />

In anderen Studien wurde Spongiosa bei ausgewählten Patienten verwendet um Substanzdefekte<br />

zu überbrücken [59,101]. Einige Studien verwendeten Spongiosa, wenn der Initialeingriff<br />

scheiterte und konnte d<strong>am</strong>it Heilung erzielen [5, 94, 122].<br />

Niu erzielte 100% Heilung bei Pseudarthrosen durch den Einsatz eines expandierbaren Nagelsystem<br />

zus<strong>am</strong>men mit einer Spongiosaplastik bei acht Patienten [85].<br />

96% unserer Patienten erhielten eine Spongiosaplastik. Sie wurde nur verwendet um den<br />

endogenen Heilungsverlauf voranzutreiben und um eine vorliegende Längendifferenz zu überbrücken.<br />

Ob es durch den Einsatz von Spongiosa tatsächlich zu einer Beschleunigung der<br />

Heilung gekommen ist, galt es in dieser Studie nicht zu untersuchen. Auch die Betrachtung<br />

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