BAHN EXTRA 1970-1989: Zwei spannende Jahrzehnte Bundesbahn (Vorschau)
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Strecken, Züge, Betrieb<br />
| PERSONENZUGBETRIEB IN DER EIFEL<br />
Personenbeförderung abgekoppelt. An dem<br />
Tag endete zwischen Gerolstein und Prüm<br />
der Einsatz von Schienenbussen des Bw<br />
Trier. Ein großer Einschnitt war das nicht<br />
mehr: Die DB gab lediglich das über drei<br />
Fahrplanperioden aufrecht erhaltene mittägliche<br />
„Alibi“-Zugpaar auf, das als N 8484/85<br />
Gerolstein – Prüm – Gerolstein verkehrte.<br />
Längst hatten DB-Omnibusse das Regiment<br />
übernommen, eine übliche Vorgehensweise.<br />
Überall dort, wo Bahnstrecken für den Personenverkehr<br />
aufgegeben wurden, sprangen<br />
zumeist bundes bahneigene Omnibusse ein.<br />
Im DB-Jargon wurde die Bezeichnung „Still-<br />
legung“ jeweils vermieden. Vielmehr war von<br />
der „Angebotsumstellung“ die Rede, was<br />
sich nach außen hin besser verkaufen ließ.<br />
Dass die <strong>Bundesbahn</strong> neben den Zügen<br />
Statt von „Stilllegung“<br />
sprach die DB lieber von<br />
„Angebotsumstellung“<br />
nicht selten parallel fahrende Omnibusse einsetzte,<br />
um ungeliebte Nebenbahnen in die<br />
Knie zu zwingen, verschwieg sie tunlichst.<br />
Auch die Strecken der Nordeifel hatten<br />
mit schwachem Verkehrsaufkommen zu<br />
kämpfen; am 31. Mai 1981 schuf die DB hier<br />
ebenfalls Fakten. Auf der heute als Oleftalbahn<br />
bekannten Nebenbahn Kall – Hellenthal<br />
gab sie den Personenverkehr auf. Die<br />
Strecke hatte vor allem wegen der Ortsdurchfahrt<br />
in Olef Bekanntheit erlangt. Dort schritt<br />
der Zugführer mit rot-weißer Signalfahne in<br />
der Hand dem Personenzug voran, um die<br />
Fahrt über den Dorfplatz zu sichern.<br />
Eine weitere Strecke in der Hand der Baureihe<br />
211 blieb bis Ende der 1980er-Jahre die<br />
Verbindung von Andernach nach Mayen, für<br />
deren Personenzüge (und Güterzüge) das<br />
Bw Koblenz die Lokomotiven stellte. Ersetzt<br />
Die Streckensituation in der Eifel im Jahr 1965; trotz erster Stilllegungen<br />
wird die Region noch gut erschlossen Slg. Udo Kandler<br />
Die meisten Nebenbahnen der Eifel waren Schienenbus-Land; so<br />
auch die Strecke Gerolstein – Mayen Ost, auf der im Februar 1985<br />
einer der roten Brummer im Bahnhof Hohenfels hält<br />
Überblick<br />
Stilllegungen in der Eifel ab <strong>1970</strong><br />
Datum Einstellung Strecke im Personenverkehr: Einstellung Strecke/Teilstrecke im Gesamt-/Güterverkehr<br />
27.09.<strong>1970</strong> Erdorf – Bitburg (9 km, Teil von KBS 263h)<br />
27.05.1972 Prüm – Pronsfeld (8 km, Teil von KBS 248m) 1994<br />
03.06.1973 Dümpelfeld – Lissendorf (44 km, KBS 248h) 30.09.1973 Dümpelfeld – Hillesheim, 30.12.1982 Hillesheim – Lissendorf<br />
28.09.1980 3) Gerolstein – Prüm (24 km, Teil von KBS 248m/434)<br />
31.05.1981 1) Kall – Hellenthal (17 km, KBS 248b/432)<br />
01.11.1981 Wittlich – Daun (37 km, Teil von KBS 263c/623) 22.05.1982 Schalkenmehren – Gillenfeld,<br />
29.05.1988 Daun – Schalkenmehren/Gillenfeld – Wittlich<br />
29.05.1983 Düren – Euskirchen (30 km, KBS 247e/445)<br />
10.12.1983 Koblenz-Lützel – Mayen Ost (34 km, KBS 248q/602) 10.12.1983 Kerben – Mayen Ost, 30.07.1988 Ochtendung – Kerben,<br />
19.09.2003 Koblenz-Lützel – Ochtendung<br />
02.06.1985 4) Kreuzberg (Ahr) – Adenau (16 km, Teil v. KBS 248g/601) 02.06.1996 Hönningen (Ahr) – Adenau, 31.12.1997 Ahrbrück – Hönningen<br />
02.06.1985 Wengerohr 2) – Bernkastel-Kues (15 km, KBS 263b/622) 27.05.<strong>1989</strong><br />
25.09.1988 Wengerohr 2) – Wittlich (4 km, Teil von KBS 263c/622) 30.06.2001<br />
Anmerkungen:<br />
1) Strecke mit Touristikverkehr. 2) 1987 Umbenennung in Wittlich Hbf. 3) Touristikverkehr geplant.<br />
4) Der Abschnitt Kreuzberg (Ahr) – Ahrbrück (2,3 km) wurde am 02.05.1996 für den Personenverkehr reaktiviert.<br />
Die Angaben zu den Kursbuchstreckennummern (KBS) nennen die bis 1972 gebräuchliche und nach dem Schrägstrich die danach gültige Nummer.<br />
Bis auf wenige kurze Teilstücke dienen die stillgelegten Bahntrassen heute als Radweg.<br />
Ulrich Rockelmann/Udo Kandler<br />
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