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81. Auktion - Auktionen Dr. Crott

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303<br />

Albert H. Potter & Co. à Genève, Werk Nr. 128, 56 mm,<br />

189 gr., circa 1875<br />

Hochfeine, seltene Präzisionssavonnette mit Potters patentierter<br />

Wippenchronometerhemmung<br />

Geh.: 18Kt Gold, gestuft, glatt, signiert, gepunzt, à goutte, Werksverglasung,<br />

5-teilige Scharniere. Zffbl.: Email, radiale röm. Zahlen, eingesetzte<br />

Sekunde, signiert, gebläute Breguet-Zeiger. Werk: Sonderform-<br />

Brückenwerk, vernickelt, “fausses côtes” Dekoration, goldchatoniert,<br />

polierte Schrauben, Wippenchronometerhemmung, schwere Kompensationsunruh<br />

mit Schrauben aus Gold und Platin, freischwingende, gebläute,<br />

zylindrische Unruhspirale, Rubindeckstein auf Unruh, Chronometerrad<br />

und Wippe.<br />

Albert H. Potters Wippenchronometerhemmung<br />

Die vorliegende Uhr ist ein ausgezeichnetes Beispiel für das höchst<br />

ausgefeilte Kaliber mit Wippenhemmung von Albert H. Potter; Potter war<br />

und ist wohl der bemerkenswerteste der amerikanischen Hersteller von<br />

Taschenchronometern. Die zweite Hälfte seines Lebens verbrachte Potter<br />

in Genf, wo er versierte Handwerker fand, die mit ihm zusammenarbeiteten.<br />

Diese Uhr weist einige der Besonderheiten auf, die so typisch für<br />

seine Werke sind. Sie besitzt Potters patentiertes Sicherheitsfederhaus,<br />

dass das Räderwerk im Falle eines Federbruchs sichert (Patent Nr. 168581);<br />

das Federhaus ist relativ hoch, so dass die Feder für eine solch große<br />

Uhr ungewöhnlich schmal ist. Die Wippenhemmung ist Potters eigene<br />

Variation dieser Hemmung und zeigt eine spezielle Anordnung, die eine<br />

möglichst reibungslose Bewegung der Feder garantieren soll; ein umlaufendes<br />

Gegengewicht wird, rechtwinklig zum Blatt am Ende der Wippe<br />

angesetzt, mitgeführt. Ein Stift am Ende des Hemmungsrad-Klobens<br />

hält die Wippe. So ist keine Anpassung des Ruhewertes von Nöten.<br />

Diese Anordnung der Feder auf einem Ausleger am Ende der Wippe<br />

wurde vorher bereits von James Ferguson Cole verwandt. Das elegante<br />

Design der Platine bei diesem Kaliber erlaubt eine einfache Montage des<br />

Räderwerks und wurde am 5. April 1887 patentiert. Der Aufzug- und<br />

Stellmechanismus ist ebenso Potters Erfindung, obwohl er sie nicht<br />

zum Patent anmeldete: ein zwischengelagertes Stellrad bewegt sich<br />

vertikal und der Sperrstift, der beim Federhaus angebracht ist, erleichtert<br />

die einfache und sichere Auslösung der Feder. Die für Potter typische<br />

verglaste Cuvette gestattet die Sicht auf das Werk. Es gibt einige kleine<br />

Unterschiede zwischen Potters frühen Chronometern und den späteren<br />

Stücken; die frühen Chronometer besitzen gepunktete Werke, während die<br />

späteren meistens mit Genfer Streifen verziert und im Gegensatz zu den<br />

frühen Werken fast immer mit Potters großem Handelszeichen markiert<br />

sind. Kalish schreibt, dass Potter gelegentlich erwähnte er brauche seine<br />

Gehäuse nicht zu markieren, da jeder seine Werke erkenne. Die frühen<br />

Stücke haben ein herkömmliches Spiralklötzchen - spätere sind wesentlich<br />

eleganter gestaltet.<br />

Die vorliegende Uhr vereint einige von Potters Patenten in sich, deren<br />

Einzelheiten auf den Brücken eingraviert sind. Der Platinenaufbau wurde<br />

am 4. Januar 1876 patentiert (am. Patent Nr. 8888), die Hemmung (Patent<br />

Nr. 168582), das Federhaus (Patent Nr. 168581)und die Unruh (Patent<br />

Nr. 168583) am 11. Oktober 1875. Diese Erfindungen wurden am 25.<br />

August des gleichen Jahres als Patent Nr. 2985 in England patentiert.<br />

Albert Potters Werke sind nicht nur seltene Einzelstücke, sondern auch<br />

immer eigene Konstruktionen von höchster Qualität.

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