Region schafft Zukunft - Verein für Regionalentwicklung Werra ...
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Ergebnis:<br />
Standortbewertung<br />
Auswirkungen eines Standortwegfalls<br />
auf die räumlichen<br />
Zugangsmöglichkeiten zu<br />
allgemeinmedizinischen<br />
Versorgungsleistungen<br />
Strategische Bedeutung:<br />
Priorisierung der Standorte<br />
Unter den gewählten Szenariobedingungen<br />
2014 aus Altersgründen ihre Praxis<br />
aufgeben), bleibt nicht viel Zeit, um<br />
strukturelle Änderungen anzustoßen.<br />
Der <strong>Werra</strong>-Meißner-Kreis sollte Modellregion<br />
der KV in Hessen werden,<br />
in der verschiedene Anpassungsmöglichkeiten<br />
erprobt werden. Parallel<br />
dazu sind grundsätzliche Änderungen<br />
(z.B. bei Bedarfsberechnung, Delegationsvereinbarung)<br />
einzuleiten.<br />
Geringere Priorität<br />
Eher geringe Priorirät<br />
Hohe Priorität<br />
Sehr hohe Priorität<br />
Höchste Priorität<br />
Abb. 5: Priorisierung von Hausarztstandorten nach ihrer Bedeutung<br />
für die wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung als Ergebnis der<br />
Modellrechnung.<br />
ihren Gremien zur künftigen Diskussionsgrundlage<br />
machen. Die Arbeitsgruppe kommt im Wesentlichen<br />
zu drei Handlungsempfehlungen:<br />
Die Priorisierung von Standorten (mit besonderer<br />
strategischer Bedeutung für die wohnortnahe<br />
Versorgung) soll künftig bei der Entwicklung von<br />
Handlungsstrategien berücksichtigt werden.<br />
Hierzu sollte zum einen ein interkommunaler und<br />
kreisweiter Konsens erzielt werden, zum anderen<br />
sollte über neue Förderstrategien der KV eine<br />
strategische Wiederbesetzung möglich werden.<br />
Änderung der Delegationsvereinbarung der KV:<br />
Die KV in Hessen soll die Bemessungsgrundlage<br />
der Delegationsvereinbarung ändern, damit die<br />
Versorgung der Bevölkerung ergänzend durch<br />
ärztliches oder ambulantes Pflegepersonal bereitgestellt<br />
werden kann. (Anpassung der Bewertungs-<br />
kriterien von Unterversorgung oder<br />
zusätzlichem Bedarf an die tatsächliche Versorgungssituation).<br />
Zu hinterfragen ist, ob das Projekt<br />
AGnES3 hierzu der richtige Ansatz ist, oder<br />
ob nicht ähnliche Modelle mit geringerem Qualifizierungs-<br />
und Fortbildungsaufwand ausreichend<br />
sind.<br />
Über die drei o. g. Handlungsempfehlungen<br />
hinaus empfiehlt die Arbeitsgruppe<br />
folgende flankierende und<br />
ergänzende Maßnahmen:<br />
Für künftig unterversorgte Bereiche<br />
oder zur Überbrückung von zeitlicher<br />
Unterversorgung soll die Erreichbarkeit<br />
der Hausarztstandorte erhöht<br />
werden (Projektbeispiel: Kooperation<br />
von Hausärzten mit Taxiunternehmen).<br />
Die KV soll dies als neue Förderstrategie<br />
künftig berücksichtigen.<br />
Der Kreis soll prüfen, ob die Facharztausbildung<br />
zum Hausarzt im Krankenhaus (in Eigentum des<br />
Kreises) künftig angeboten werden kann.<br />
In der Bürgermeister-Dienstversammlung sollen<br />
die Ergebnisse der Arbeitsgruppe vorgestellt<br />
werden. Dies ist bereits im Nov. 2010 erfolgt.<br />
In der Diskussion ist derzeit noch, ob ein Konsens<br />
über die strategische Wiederbesetzung der<br />
für die wohnortnahe Versorgung besonders<br />
wichtigen Standorte von allen Bürgermeister/<br />
innen getragen wird.<br />
Die Maßnahmen und Vorschlage verstehen sich als<br />
Teil einer Gesamtstrategie zur Erhöhung bzw. zum<br />
Erhalt der Attraktivität und Lebensqualität im <strong>Werra</strong>-<br />
Meißner-Kreis (Masterplan WMK).<br />
Projekte aus dem Modellvorhaben<br />
siehe Kapitel 9:<br />
• marktwert ... Leben im Ringgau (4)<br />
Die begrenzte Zulassung von Zweigstellen (2<br />
Jahre) sollte seitens der KV aufgehoben werden.<br />
Eine bessere Vergütung bzw. höhere Abschreibungsmöglichkeiten<br />
für Hausärzte, die Zweigstellen<br />
betreiben, sollte eingerichtet werden.<br />
Akuter Handlungsbedarf und stufenweises Vorgehen:<br />
Da der Handlungsbedarf im <strong>Werra</strong>-Meißner-<br />
Kreis deutlich ist (ca. 10 Hausärzte werden bis Ende<br />
1) Quelle: GEK –Gmünder Ersatzkasse – Bereich Medizinisches Versorgungsmanagement<br />
(Hg.) (2008): GEK-Report ambulant-ärztliche Versorgung<br />
2008. Schriftenreihe zur Gesundheitsanalyse, Band 67.<br />
2) Berücksichtigt wurde dabei lediglich die räumliche Zugänglichkeit.<br />
Behandlungskapazitäten und mögliche Unterschiede in der Behandlungsqualität<br />
wurden nicht mit berücksichtigt.<br />
3) AGnES (Arztentlastende, Gemeindenahe, E-Healthgestütze, Systemische<br />
Intervention) ist ein Projekt, das an die Modelle der Gemeindeschwester<br />
anknüpft und seit mehreren Jahren in verschiedenen<br />
Bundesländern zuerst erprobt und nun umgesetzt wird. Teilweise wird<br />
es auch unter anderen Titeln verwendet.<br />
Gesundheit<br />
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