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Region schafft Zukunft - Verein für Regionalentwicklung Werra ...

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Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

der <strong>Werra</strong>-Meißner-Kreis setzt sich seit Jahren intensiv<br />

mit demografischen Herausforderungen für<br />

die Sicherung der Daseinsvorsorge auseinander. Bereits<br />

2004 vernetzten sich beispielsweise Akteure<br />

aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung im „Forum<br />

Demografischer Wandel“, der Landrat richtet 2006<br />

eine „Stabsstelle Demografie“ ein und der <strong>Verein</strong><br />

für <strong>Region</strong>alentwicklung (VfR) organisiert Veranstaltungen<br />

und Projekte zur Anpassung an den Demografischen<br />

Wandel.<br />

Diese guten Voraussetzungen führen dazu, dass der<br />

<strong>Werra</strong>-Meißner-Kreis als eine der Modellregionen<br />

im Modellvorhaben des Bundesministeriums für<br />

Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) „Demografischer<br />

Wandel – <strong>Region</strong> <strong>schafft</strong> <strong>Zukunft</strong>“<br />

einen „Masterplan Daseinsvorsorge“ erarbeitet und<br />

Maßnahmen mit begleitenden Projekten umsetzt.<br />

Für den Bund sind mit der Förderung des Masterplanprozesses<br />

durch das Aktionsprogramm „Modellvorhaben<br />

der Raumordnung“ (MORO) ganz<br />

konkrete Forschungsziele verbunden. Es geht<br />

darum, einen Ansatz zu erproben und weiter zu<br />

entwickeln, der Anpassungsstrategien überfachlich<br />

und überörtlich aus thematischen Arbeitsgruppen<br />

mit Vertretern der Gemeinden, der Infrastrukturbetreiber,<br />

der Fachplanung, der Kreisverwaltung<br />

der Kommunalpolitik sowie der Bürgerschaft heraus<br />

erarbeitet. Dieser Ansatz stützt sich auf empirische<br />

Grundlagen, um kleinräumig die künftige<br />

Bevölkerungsentwicklung, Versorgungsbedarfe, Erreichbarkeitsverhältnisse,<br />

Kostenfolgen… von Anpassungsszenarien<br />

abzuschätzen.<br />

Dies eröffnet den Spielraum, sich über die angestrebten<br />

Versorgungsstandards und über mögliche<br />

Organisationsformen in der <strong>Region</strong> erst einmal klar<br />

zu werden. Der Masterplan Daseinsvorsorge ist ein<br />

informelles Instrument der regionalen Daseinsvorsorgeplanung.<br />

Der Masterplanprozess ist nicht formal<br />

eingeengt sondern beruht auf breiter<br />

Vernetzung und Flexibilisierung. Er stellt auf transparente<br />

Weise eine Informationsgrundlage zusammen,<br />

die es so nicht gab. Liegt der Masterplan<br />

Daseinsvorsorge erst einmal vor, kann er durch<br />

Kreistagsbeschluss auch eine gewisse Bindungswirkung<br />

entfalten.<br />

Mit dem Masterplan Daseinsvorsorge fördert der<br />

<strong>Werra</strong>-Meißner-Kreis die Umsetzung des Leitbilds<br />

„Daseinsvorsorge sichern“ der 2006 von der Ministerkonferenz<br />

für Raumordnung (MKRO) beschlossenen<br />

Grußworte<br />

„Leitbilder und Handlungsstrategien<br />

für die<br />

Raumentwicklung in<br />

Deutschland“. Ein<br />

Handlungsansatz dieses<br />

Leitbildes ist es<br />

gerade, den Menschen<br />

notwendige<br />

Anpassungsprozesse<br />

zu vermitteln und<br />

über Kernbereiche<br />

und räumliche Konzentrationen<br />

der<br />

künftigen regionalen<br />

Daseinsvorsorge zu informieren. Weiterhin sollen<br />

Standort- und Netzstrukturen interkommunal und<br />

fachübergreifend so gestaltet werden, dass Versorgungs-<br />

und Erreichbarkeitsstandards aus Nutzersicht<br />

eingehalten werden, dass die Strukturen gleichzeitig<br />

aber auch unter Kostengesichtspunkten tragfähig sind.<br />

Die mit dem Masterplan Daseinsvorsorge vorgelegten<br />

Ergebnisse zeigen nun, wie der Landkreis<br />

das Instrument Masterplan für sich interpretiert<br />

und das Spannungsfeld zwischen Erreichbarkeit,<br />

Tragfähigkeit und Qualität von Angeboten und Einrichtungen<br />

der Daseinsvorsorge optimiert. Der Erfolg<br />

des Prozesses ist auf die hohe Wahrnehmung<br />

des Problemdrucks der Akteure und auf die gute<br />

Zusammenarbeit mit Partnern und Wissenschaft,<br />

Dienstleistern und engagierten Bürgern unter dem<br />

Dach von „<strong>Region</strong> <strong>schafft</strong> <strong>Zukunft</strong>“ zurückzuführen.<br />

Über diese Übersetzung des Masterplan Daseinsvorsorge-Anatzes<br />

auf die spezifische Situation im<br />

Landkreis und über die aus den Ergebnissen abgeleiteten<br />

Schlussfolgerungen und Maßnahmen gibt<br />

die vorliegende Veröffentlichung Auskunft. Die eigentliche<br />

Arbeit im Kreis beginnt erst, wenn es gilt,<br />

den Masterplan Daseinsvorsorge in konkretes Handeln<br />

umzusetzen. Fest steht aber: Die erfolgreiche<br />

Umsetzung im <strong>Werra</strong>-Meißner-Kreis und der inzwischen<br />

mit sieben Modellvorhaben erlangte<br />

hohe Reifegrad des Masterplan Daseinsvorsorge<br />

sprechen für seine Verstetigung und Verbreitung.<br />

Martin Spangenberg<br />

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