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Region schafft Zukunft - Verein für Regionalentwicklung Werra ...

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weiterhin eine ausreichende Anzahl an Schüler/innen<br />

haben würde. Folglich könnte die Sekundarstufe I in<br />

Großalmerode durch einen geänderten Zuschnitt der<br />

Grundschuleinzugsbereiche gestärkt werden.<br />

Sekundarstufe II<br />

Von den sechs Oberstufen in öffentlicher Trägerschaft<br />

in fünf Gemeinden des Kreises haben bereits heute<br />

zwei Standorte (Bad Sooden-Allendorf und Sontra)<br />

eine so geringe Anzahl an Schüler/innen, dass ein regulärer<br />

Oberstufenbetrieb fraglich ist (Abbildung 9).<br />

Wenn im Sinne eines Konzentrationsszenarios die Sekundarstufen<br />

II geschlossen werden würden, die nicht<br />

mehr über die notwendige Anzahl an Schüler/innen<br />

verfügen, hätte dies zur Folge, dass im Jahr 2030 nur<br />

noch die beiden (ehemaligen) Kreisstädte Witzenhausen<br />

und Eschwege über Oberstufenangebote verfügen<br />

würden. Es kristallisieren sich ähnlich der Sekundarstufe<br />

I dabei auch bei den Oberstufen zwei schulentwicklungspolitische<br />

Entscheidungsphasen heraus:<br />

Die erste Entscheidungsphase (2014) steht unmittelbar<br />

bevor und betrifft die Oberstufen in<br />

Bad Sooden-Allendorf und Sontra. Es stellt sich<br />

die Frage, wie „dünn“ Jahrgangsstufen werden<br />

dürfen, bevor die Qualität der schulischen Ausbildung<br />

(Fächerangebot, Fachlehrerausstattung) zu<br />

sehr leidet. In der Diskussion der Arbeitsgruppe<br />

bestand Konsens, dass im Bereich der Sekundarstufe<br />

II dem Kriterium der Mindestbreite eine<br />

deutlich größere Bedeutung zukommt als im Bereich<br />

der Sekundarstufe I.<br />

Die zweite Entscheidungsphase betrifft den Umgang<br />

mit dem mittelfristig gefährdeten Ober-stufenstandort<br />

Hessisch Lichtenau (2029). Hier<br />

stehen noch etwa 10 Jahre zur Verfügung, um –<br />

sofern gewollt – eine Gegenstrategie zu entwikkeln<br />

und umzusetzen.<br />

Zusammengefasste Ergebnisse der Arbeitsgruppe<br />

Die Ergebnisse zeigen, dass jeder Schulstandort<br />

seine eigene Strategie entwickeln muss, denn es<br />

gibt keine strategischen Abhängigkeiten in der<br />

Form, dass ein Standort zugunsten eines anderen<br />

gefährdeten Standortes geschlossen werden<br />

könnte, da die gefährdeten Standorte zu weit<br />

auseinander liegen.<br />

Angebotsvielfalt versus Qualität: Es wird in der<br />

Diskussion der Arbeitsgruppe deutlich herausgestellt,<br />

dass ein fachlich breites Angebot (Vielfalt)<br />

nicht unbedingt Auswirkungen auf die Qualität<br />

der Standorte und andere Faktoren, wie z.B. das<br />

Erlernen sozialer Kompetenzen hat. In der Arbeitsgruppe<br />

wurde weiterhin herausgestellt, dass<br />

im Bereich der Sekundarstufen II das Kriterium<br />

der Mindestschülerzahl eine größere Bedeutung<br />

zukommt als in der Sekundarstufe I.<br />

Schulcampus: Die Kombination von Schulstandorten<br />

mit z.B. städtischen Büchereien und einer<br />

pädagogischen Mittagsbetreuung sowie verschiedenen<br />

Freizeitangeboten ist eine Möglichkeit,<br />

die Attraktivität von Standorten zu erhöhen.<br />

Einig sind sich die Teilnehmer/innen der Arbeitsgruppe,<br />

dass Schulstandorte nicht nur Lernorte<br />

sind, sondern auch zu wesentlichen Teilen die Attraktivität<br />

ländlicher Räume ausmachen. Folglich<br />

ist die Schulstandortdiskussion nicht nur einseitige<br />

in Richtung Angebotsvielfalt und pädagogische<br />

Konzepte zu führen sondern insgesamt in<br />

Bezug auf die <strong>Zukunft</strong> ländlicher Räume.<br />

Die Kosten für die Schulstandorte standen in der<br />

bisherigen Betrachtung im Rahmen des Modellvorhabens<br />

nicht im Mittelpunkt. Es gibt jedoch<br />

die eindeutige Vorgabe, dass nur an den Standorte<br />

künftig investiert werden soll, die durch<br />

tragfähige Konzepte (z.B. Sonderformen) über<br />

eine gewisse Planungssicherheit verfügen.<br />

Die hier dargestellten Ergebnisse sollen im Kreistag<br />

sowie in den Städten und Gemeinden diskutiert werden<br />

und es ist darauf aufbauend zu entscheiden, ob,<br />

wo und unter welchen Voraussetzungen alternative<br />

Schulmodelle weiterhin bzw. künftig ermöglicht und<br />

unterstützt werden sollen. Diese Diskussionen sind<br />

mit den politischen Vertreter/innen innerhalb der <strong>Region</strong>,<br />

mit Vertreter/innen der Städte und Gemeinden,<br />

den Schulen sowie des Landes zu führen.<br />

Projekte aus dem Modellvorhaben<br />

siehe Kapitel 9:<br />

• Schaffung eines Netzwerks Kultur<br />

- Kultur macht Schule (17)<br />

1) Die Waldorfschule ist nach den Absprachen der Arbeitsgruppe bezogen<br />

auf die Gesamtschülerzahl mit berücksichtigt worden. Der Nachfragerückgang<br />

entspricht dem durchschnittlichen Rückgang des Kreises.<br />

2) Der Index berücksichtigt die Vorgaben des Hessischen Schulgesetztes:<br />

unter 0,5 bis 1,0 bedeutet, dass zwischen 52 und 26 Schüler/innen die jeweilige<br />

Schule besuchen. Unter 0,5 bedeutet, dass die Anzahl der Schüler/innen<br />

unter 26 fällt. Der Index wurde für alle Abbildungen konstant<br />

gehalten. Die Interpretation fällt je nach Szenario unterschiedlich aus.<br />

3) In der Prognose wurde das derzeitige Anwahlverhalten der einzelnen<br />

Schulformen konstant fortgeschrieben.<br />

Schule<br />

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