Region schafft Zukunft - Verein für Regionalentwicklung Werra ...
Region schafft Zukunft - Verein für Regionalentwicklung Werra ...
Region schafft Zukunft - Verein für Regionalentwicklung Werra ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
2. Zusammenfassung<br />
Der <strong>Werra</strong>-Meißner-Kreis hat sich erfolgreich im<br />
Modellvorhaben „<strong>Region</strong> <strong>schafft</strong> <strong>Zukunft</strong> – alte<br />
Länder“ des Bundesministeriums für Verkehr, Bau<br />
und Stadtentwicklung (BMVBS) und des Bundesinstitut<br />
für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)<br />
beworben. Ziel des Modellvorhabens ist, an Beispielen<br />
zu zeigen, wie sich eine <strong>Region</strong> den Herausforderungen<br />
des demografischen Wandels<br />
stellen kann und welche Strategien dabei zum Erfolg<br />
führen. Das Modellvorhaben „<strong>Region</strong> <strong>schafft</strong><br />
<strong>Zukunft</strong>“ umfasste einen eineinhalbjährigen Prozess,<br />
in dem ein Masterplan erarbeitet und über 25<br />
Projekte umgesetzt wurden.<br />
Der Masterplan Daseinsvorsorge ist bezüglich Inhalt,<br />
Vorgehen, Organisations- und Entscheidungsstrukturen,<br />
Beteiligte und Prozessgestaltung durch<br />
folgende acht Punkte gekennzeichnet:<br />
Entwicklung von Handlungs- und Anpassungsstrategien:<br />
Kern des Modellvorhabens<br />
ist die Erarbeitung eines Masterplans<br />
Daseinsvorsorge, in dem für verschiedene, von<br />
demografischen Änderungen betroffene Themenbereiche,<br />
Handlungs- und Anpassungsstrategien<br />
entwickelt werden.<br />
Anpassen und Gestalten: Dabei wird<br />
grundsätzlich die parallele Vorgehensweise aus<br />
„Anpassen“ und „Gestalten“ in allen Infrastrukturbereichen<br />
gewählt, denn die Folgen des demografischen<br />
Wandels stellen <strong>Region</strong>en nicht nur<br />
vor die Herausforderungen etwas anders als bisher<br />
zu machen, sondern eröffnen ihnen auch<br />
Handlungsmöglichkeiten, die über ein reines Anpassen<br />
und meist Schließen, Konzentrieren oder<br />
Zurückbauen hinaus gehen. Wesentlich ist außerdem,<br />
dass nicht von außen sondern durch die Beteiligten<br />
innerhalb der Modellregion festgelegt<br />
wird, welche Themenbereiche wichtig sind und<br />
wie Anpassung und Gestaltungen vorgenommen<br />
werden sollen.<br />
Ein beschleunigter Prozess: Die Herausforderungen<br />
zur Entwicklung von Handlungsstrategien<br />
zur Anpassung an demografische<br />
Herausforderungen sind für den <strong>Werra</strong>-Meißner-<br />
Kreis (WMK) nicht neu. Seit spätestens dem Jahr<br />
2004, in dem das erste <strong>Region</strong>alforum zum demografischen<br />
Wandel stattfand, wird das Thema<br />
in unterschiedlicher Art und Weise innerhalb des<br />
Kreises und des <strong>Verein</strong>s für <strong>Region</strong>alentwicklung<br />
<strong>Werra</strong>-Meißner e.V. (VfR) bearbeitet. Dabei ist<br />
der VfR die Schnittstelle zwischen den öffentlichen<br />
und privaten Akteuren. Hierdurch ist eine<br />
breite Beteiligung und Kooperation von Bürger,<br />
Initiativen, <strong>Verein</strong>en und Verbänden aus den Bereichen<br />
Ökologie, Ökonomie und Sozialem gegeben.<br />
Der <strong>Verein</strong> stellt seit 15 Jahren die Lokale<br />
Aktionsgruppe (LAG), mit der er das EU-Förderprogramm<br />
LEADER im Landkreis umsetzt. Im<br />
Jahr 2007 wurde ein regionales Entwicklungskonzept<br />
zur Aufnahme in das LEADER-Programm<br />
erarbeitete, das als Kern die demografischen<br />
Herausforderungen nennt. Im Frühjahr 2009<br />
stellte der Kreis seinen ersten Demografiebericht<br />
vor. Mit der Aufnahme in das Modellvorhaben<br />
konnten acht Themenbereiche konzentriert und<br />
vertieft bearbeitet werden, die ohne die Förderung<br />
weder bis zum jetzigen Zeitpunkt oder mit<br />
der Anzahl der eingebundenen Akteure noch in<br />
der hier vorliegenden Tiefe aus eigener Kraft erarbeitet<br />
worden wären<br />
Langer Planungszeitraum: Für die Erarbeitung<br />
des Masterplans in den einzelnen Themenbereichen<br />
wurde ein langer Zeitraum für die<br />
Vorausschau bzw. die jeweiligen Prognosen bis<br />
zum Jahr 2034 zugrunde gelegt. Damit besteht<br />
zwar eine vergleichsweise hohe Unsicherheit der<br />
jeweiligen Prognosen auf Gemeinde oder Ortsteilebene,<br />
auf der anderen Seite kann aber über<br />
einen langen Zeitraum deutlich gemacht werden,<br />
welche künftigen Entwicklungen auf die <strong>Region</strong><br />
zukommen und dass es sich dabei nicht um kurzfristige<br />
Trends sondern i.d.R. um langfristige stabile<br />
Entwicklungen handelt.<br />
Integrierte Vorgehensweise: Im Rahmen<br />
des Masterplans Daseinsvorsorge war es möglich,<br />
acht Themenbereiche in drei Arbeitsgruppen parallel<br />
und integriert zu bearbeiten. Damit liegt<br />
weit mehr als eine sektorale Betrachtung einzelner<br />
wichtiger Themen vor, sondern es wurden jeweils<br />
im Erarbeitungsprozess Wechselwirkungen<br />
zu anderen Themenbereichen und zu den beispielhaften<br />
Projekten aufgezeigt. In allen Arbeitsgruppen<br />
war ein breites und ausgeglichenes<br />
Spektrum von Experten aus dem öffentlichen<br />
sowie privaten Leben vertreten, durch das die<br />
Themen zum überwiegenden Teil sehr detailliert<br />
bearbeitet wurden. Im Ergebnis haben dadurch<br />
die Arbeitsgruppen die Themen und Handlungsempfehlungen<br />
in Abstimmung mit der Lenkungsgruppe<br />
festgelegt.<br />
6<br />
Zusammenfassung