DIE ZIMBRISCHE SPRACHINSEL LUSÉRN

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Alpenhütte im Ort Hüttn (Archiv ICMC Lusérn) 9
10 <strong>LUSÉRN</strong>: ONORANDA VICINIA Storja von Lånt Das kleine Dorf Lusérn wird dokumentarisch erstmals am 24. Januar 1422 erwähnt. Aus diesem Schriftstück geht hervor, daß ein gewisser Ser Biago dem “Leere Tasche” genannten Herzog Friedrich (Herzog von Österreich und Graf von Tirol) seine vier Höfe auf dem Berg Lusérns für 55 Golddukaten verkauft. Nach diesem ersten außergewöhnlichen Dokument taucht Lusérn mehrfach in jenen Schriften auf, die nach und nach das Sich-Entwickeln der Hochebene nachzeichnen. Bereits 1454 geht daraus hervor, daß die Bauern Lavarones als Pächter in die Pfarrei von Santa Maria di Brancafora auf der Hochebene Lusérn übergesiedelt waren. In unmittelbarer Folge setzten zwischen den Einwohnern der „Onoranda Vicinia“ („Geehrte Nachbarschaft” wie das Dorf in den zeitgenössischen Dokumenten genannt wird) und jenen der „Magnifica Comunità di Lavarone“ („Herrlichen Gemeinschaft von Lavarone/Lavraun”) Auseinandersetzungen um die Grenzen und um die Verwaltungsautonomie ein, die am 4. August 1780 zur Trennung der beiden Gemeinschaften führten. In der Zwischenzeit hatte sich die Hochebene immer mehr Autonomie auch unter religiösem Gesichtspunkt und unter dem höchst aufmerksamen Blick des Bischofs von Trient verschafft, der 1538 einen in theotonischer Sprache verfaßten Gebetstext auch für die Einwohner Lusérns verfaßt hatte. Der Bau einer neuen Kirche wird auf das Jahr 1715 datiert. Die bedeutendsten Ereignisse werden jedoch in der modernen Geschichte ermittelt. Dies gilt besonders für das Zusammen- und Aufeinandertreffen von lateinischer und deutscher Welt, was im Großen Krieg zwischen 1915 und 1918 im Gegensatz zwischen dem Königreich Italien und dem Österreich- Ungarischen Kaiserreich mündete. Die Hochebene wurde dabei bis zum Mai 1916 als Grenzlinie und Front betrachtet. Weitere Informationen über Geschichte und die heutige Lage finden Sie im Artikl “Lusern in Zimberland” auf Seite 70.
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