DIE ZIMBRISCHE SPRACHINSEL LUSÉRN
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ALTE GEWERBE:<br />
STEINMETZE UND KLÖPPEL<br />
Alte arbatn: maurar un knöpl<br />
Es sind nur wenige Orte, die sich wie Lusérn mit einem<br />
Beruf identifizieren können.<br />
Und in der Tat zeigt ja die Tradition, daß die Menschen<br />
dieser Gegend über Jahrhunderte hinweg geschickte Steinmetze<br />
und immer damit beschäftigt waren, Steine zu zerlegen<br />
und zu meißeln. Ihre Handarbeit war zu allen Zeiten<br />
in vielen europäische Ländern nachgefragt, um mit<br />
den Produkten Brücken, Straßen und Häuser zu bauen.<br />
Daran erinnert besonders auch das kommunale Wappen<br />
mit den darin abgebildeten Werkzeugen: ein großer Hammer<br />
und eine Spitze (ein zur Bearbeitung des Steins benutzter<br />
Meißel), überkreuzt dargestellt.<br />
Was mithin die andere Hälfte des Himmels betrifft, so<br />
war in Lusérn bereits<br />
vor mehr als einem<br />
Jahrhundert eine beachtete<br />
Schule alter<br />
Spitze entstanden, die<br />
jedoch besser als tombolo<br />
(in zimbrisch:<br />
Knöpel, zu deutsch:<br />
Klöppel) bekannt ist.<br />
Die Legende will es,<br />
daß die geschulten Hände<br />
dieser Frauen viele prunkvolle<br />
Kleidungsstücke für<br />
einige der schönsten Damen<br />
des 19. Jahrhunderts<br />
bestickt haben, und es wird<br />
ebenso erzählt, daß Teile<br />
des Hochzeitskleides von<br />
Prinzessin Elisabeth, besser<br />
als Sissi bekannt, in Lusérn<br />
angefertigt worden seien.<br />
Oben:<br />
Die berühmte historische Spitze von<br />
Lusérn (Archiv CDL)<br />
Links:<br />
Teil einer Alpenhütte der Ortschaft<br />
Hüttn (Archiv ICMC)<br />
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