DIE ZIMBRISCHE SPRACHINSEL LUSÉRN

8
DIE SPRACHE LUSÉRNS
Di zung vo Lusérn
Über die Ursprünge der Sprache Lusérns wurden viele Untersuchungen
von internationaler Bedeutung durchgeführt.
Eine Definitionshilfe stammt dabei aus den 80er
Jahren.
Im Rahmen äußerst genauer Analysen der zimbrischen
Sprechweise war es Professor Maria Hornung von der Universität
Wien gelungen, diese als älteste periphere Redeweise
des linguistischen deutschen Gebietes zu klassifizieren.
Der Wissenschaftlerin zufolge ist der Ursprung dieser
sprachlichen Insel den Wanderungsbewegungen der Völker
bayerischer und west-tirolerischer Herkunft in den
ersten Jahrzehnten nach Beginn des Jahres 1000 zuzuschreiben.
Diese Kolonien bewegten sich nach 1053 von
den an das Kloster von Benediktbeuern grenzenden Gebieten
in der Nähe Münchens in Richtung des Klosters
von St. Maria in Organo von Verona.
Daraus ergab sich, daß sich diese Stämme anschließend
auf dem Gebiet Lessinias und auf der Hochebene von
Asiago niederließen. Erst im 13. Jahrhundert besiedelten
sie den südöstlichen Hang des Trentino und gründeten
damit auch Lusérn.
Das Zimbrische konnte sich jedoch lediglich in Lusérn erhalten,
wo es, begünstigt durch die jahrhundertelange Isolation
der Gemeinschaft und durch den Stolz ihrer Mitglieder,
beinah von der gesamten Einwohnerschaft gesprochen
wird.
Ein zusätzlicher Grund für das Überleben dieses äußerst
alten Idioms sind das enge Band sowie die stets erhalten
gebliebenen Beziehungen mit der mitteleuropäischen
Welt.
Eine Einmaligkeit des Zimbrischen von Lusérn liegt darin,
daß es sich bis heute ursprünglich und rein behaupten
konnte.