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DIE ZIMBRISCHE SPRACHINSEL LUSÉRN

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Schnellschußkanonen von 60mm für die Nahverteidigung<br />

und zudem 19 Maschinengewehren des Typs M07/12.<br />

Die Garnison bestand währernd des Kriegs aus 312 folgendermaßen<br />

aufgeteilten Männern: 1 Kommandant, 4<br />

Offiziere, 182 einfache Soldaten, 82 Landesschützen (mit<br />

2 Offizieren), ein Offiziersarzt, 12 Telefonisten, 6 Grabenschützen,<br />

6 Helfer und 2 Offiziersdiener.<br />

Aufrund seines gewaltigen Umfangs und seiner Angriffsstärke<br />

trug die Festung auch den Beinamen “Il Padreterno”<br />

(“Gottvater”) und spielte wegen seiner strategischen<br />

Lage zur Beobachtung des oberen Endes des Val d’Assa eine<br />

zentrale Rolle in den ersten Tages des Krieges.<br />

Am 28. Mai 1915 (dem fünften Kriegstag) war die Anhöhe<br />

oberhalb Lusérns schon von 5000 überwiegend großkalibrigen<br />

(280mm) Projektilen getroffen, die aus den Kanonen<br />

der italienischen Festungen Campo Molon, Verena,<br />

Campolongo und Porta Manazzo stammten.<br />

Einige dieser Geschoße näherten sich gefährlich dem Kohlenwasserstoff-Depot<br />

der Festung und gefährdeten somit<br />

das Durchhalten.<br />

Der Kommandant der Festung, der Böhme Emanuel Nebesar,<br />

berief den Kriegsrat ein und entschied hier die Kapitualtion,<br />

eine Kapitulation, die jedoch<br />

von der italienischen Infanterie nicht<br />

angemessen aufgenommen wurde.<br />

In der Spanne von wenigen Stunden<br />

ging die Festung wieder in Betrieb<br />

und gewann ihre Schlüsselstellung<br />

innerhalb der Reihe der österreichisch-ungarischenFestungsanlagen<br />

zurück, bis die Frühjahrsoffensive<br />

(im Mai 1916) die Kriegsfront<br />

von den Hochebenen weg verschob.<br />

Die Festung Lusérn ist heute ein<br />

Symbol für die Härte und die Grausamkeit<br />

des Krieges. Sie ist ein<br />

Zeugnis einer der härtesten Abschnitte<br />

unserer Geschichte und eine<br />

Aufforderung zum Frieden.<br />

Zugleich ist dies auch der Ort, an<br />

dem am 21. August 1993 das italienisch-österreichischeFriedenstreffen<br />

stattgefunden hat.<br />

Festung Lusérn auf einer Ansichtskarte<br />

aus den zwanziger Jahren (Archiv CDL)<br />

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