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LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN - 16. Wahlperiode Drucksache 16/<strong>4253</strong><br />

Verkehrssicherheitsarbeit in Nordrhein-Westfalen<br />

Jährlich sterben bundesweit noch immer 3.600 Menschen im Straßenverkehr (2012), mehr<br />

als 66.000 werden schwer verletzt. Im Jahr 2012 starben in Nordrhein-Westfalen 528 Menschen<br />

und 12.708 wurden schwer verletzt. Das sind die bisher niedrigsten Zahlen. Nordrhein-Westfalen<br />

ist damit weiterhin das sicherste Flächenland in Deutschland. Dennoch bedeutet<br />

dies, dass auf den Straßen in Nordrhein-Westfalen immer noch pro Woche zehn<br />

Menschen sterben. Jeder Tote ist einer zu viel. Untersuchungen zeigen, dass durch jeden<br />

Verkehrstoten zirka 100 Menschen unmittelbar betroffen werden. Viele Schwerverletzte leiden<br />

Zeit ihres Lebens unter den Folgen des Unfalls; sie sind teilweise massiv in ihrer Lebensqualität<br />

dauerhaft eingeschränkt. Diese Zahl nachhaltig zu verringern bleibt daher vorrangiges<br />

Ziel der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit.<br />

Bereits im Jahr 2008 erfolgte in Nordrhein-Westfalen eine Konzentration polizeilicher Verkehrssicherheitsarbeit<br />

auf die drei Hauptursachen bzw. Einflussfaktoren für schwere Verkehrsunfälle.<br />

Europaweit sind dies die nicht angepasste Geschwindigkeit, das Fahren unter<br />

Alkohol-/Drogeneinfluss und das Nichtanlegen des Sicherheitsgurtes. Um hier nachhaltige<br />

Verbesserungen zu erreichen, arbeitet die Polizei in Nordrhein-Westfalen im Rahmen eines<br />

Gesamtkonzeptes in den Bereichen Prävention, Repression sowie Opferschutz, wirkt bei der<br />

sicheren Gestaltung des Verkehrsraumes mit und nutzt offensiv die Möglichkeiten der Presse-<br />

und Öffentlichkeitsarbeit. Im Bereich der Prävention bietet die Polizei z. B. gemeinsam<br />

mit den Schulen und weiteren Akteuren, unter anderem Feuerwehren und Notärzten, das<br />

landesweite Konzept „Crash Kurs NRW®“ an. Dieses hat zum Ziel, die Opferzahlen der Jungen<br />

Erwachsenen (18 - 24 Jahre) nachhaltig zu senken. Das Angebot erstreckt sich auf die<br />

Jahrgangsstufen 10 und 11 und ist sehr erfolgreich. Die Polizei hat seit der landesweiten<br />

Einführung im April 2012 bereits mehr als 200.000 Schülerinnen und Schüler in Nordrhein-<br />

Westfalen erreicht.<br />

Ausgehend von der negativen Verkehrsunfallentwicklung im Jahr 2011 wurde in Nordrhein-<br />

Westfalen gemeinsam mit den Polizeibehörden die „Fachstrategie Verkehrsunfallbekämpfung“<br />

fortentwickelt. Sie basiert im Wesentlichen auf Erfahrungen der Experten aus den Polizeibehörden,<br />

Erkenntnissen der Wissenschaft und den Grundsätzen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Handlungsleitend war hierbei unter anderem Folgendes:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

95 % aller Unfälle gehen auf teilweise bewusstes Fehlverhalten - auf Regelverstöße<br />

von Menschen - zurück und sind damit auch vermeidbar.<br />

Die Unfallursache Geschwindigkeit und insbesondere die - unabhängig von der Ursache<br />

- daraus resultierenden schweren Unfallfolgen sind Herausforderungen in allen<br />

Kreispolizeibehörden.<br />

Eine Senkung des Geschwindigkeitsniveaus um zwei km/h kann Innerorts zu einem<br />

Rückgang bei den Verunglücktenzahlen um bis zu 15 % führen.<br />

Intensive Geschwindigkeitskontrollen in Verbindung mit breit angelegter offensiver<br />

Öffentlichkeitsarbeit verbessern nachweislich die Verkehrssicherheit.<br />

Seit November 2011 wird diese Strategie durch die Polizei und die zuständigen Kommunen<br />

konsequent umgesetzt. Sie umfasst folgende Elemente:<br />

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