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27. <strong>AGA</strong>-Kongress 2010 - Wien<br />
P 66<br />
Injektion von Stammzellen für die Therapie der fettig infiltrierten Rotatorenmanschette<br />
Nöth U. 1 , Rackwitz L. 1 , Steinert A. 1 , Gohlke F. 2 , Rolf O. 3 , Weber-Haddad M. 1<br />
1 Orthopädische Klinik, König-Ludwig-Haus, Würzburg, Germany, 2 Rhön Klinikum, Bad Neustadt<br />
Saale, Germany, 3 Franziskus Hospital Harderberg, Nils Stelsen Kliniken, Osnabrück, Germany<br />
Hypothese: Der Erfolg einer Rotatorenmanschettenrekonstruktion ist entscheidend limitiert durch den<br />
Grad der Muskelatrophie und der irreversiblen fettigen Infiltration. In der vorliegenden Studie wurde im<br />
Tiermodell untersucht, ob die fettige Infiltration durch eine Injektion autologer mesenchymaler<br />
Stammzellen (MSZ) in das betroffene Areal verringert werden kann. Zur Nachverfolgung der injizierten<br />
MSZ wurden diese mit VSOP-Eisenoxid Partikeln (very small superparamagnetic iron oxide particles)<br />
markiert.<br />
Material/Methoden: In einem etablierten Rotatorenmanschetten-Defektmodell (RM) des Kaninchens<br />
(n=14) wurden bei einer ersten Operation ein RM-Defekt im Bereich des Musculus supraspinatus<br />
(SSP) gesetzt und gleichzeitig Knochenmarkaspirat aus den Darmbeinschaufeln gewonnen. Nach<br />
einem etablierten Protokoll wurden MSZ isoliert, kultiviert und mit VSOPs markiert. Nach Ausbildung<br />
einer fettigen Atrophie (im MRT 9 Wochen nach Setzten des Defektes nachweisbar) wurde der SSP<br />
rekonstruiert und die markierten MSZ bei der Hälfte der Tiere injiziert. Sechs Wochen später wurden<br />
die Tiere geopfert und die fettige Atrophie des SSP histologisch (Berliner Blau Färbung, HE- und<br />
Ölrot-Färbung) bzw. histomorphometrisch untersucht. Zu verschiedenen Zeitpunkten (vor, eine Woche<br />
und 9 Wochen nach Defektsetzung bzw. 3 und 6 Wochen nach Rekonstruktion) wurden MRT-<br />
Darstellungen der Rotatorenmanschette durchgeführt und das Ausmaß der fettigen Infiltration<br />
bestimmt (1,5 T Ganzkörperscanner, 2D Multislice FLASH und TSE- Bilder).<br />
Ergebnisse: Neun Wochen nach der Defektsetzung zeigte sich kernspintomographisch eine deutlich<br />
fettige Atrophie des SSP bei allen Tieren. Sechs Wochen nach der Rekonstruktion des SSP wurden<br />
die Tiere geopfert. Die quantitative, histomorphometrische Auswertung für die rekonstruierten Muskeln<br />
ohne Stammzellinjektion zeigte einen Fettanteil von 13,0 ± 8,4% (n = 7). Die rekonstruierten Muskeln<br />
mit injizierten MSZ wiesen einen Fettanteil von 6,5 ± 5,8% (n = 7) auf. Im Vergleich dazu ergab sich<br />
für die nicht operierten Kontrollmuskel einen Fettanteil von 3,6 ± 2,5% (n = 12). Die injizierten VSOPmarkierten<br />
MSZ konnten histologisch im SSP nachgewiesen werden.<br />
Schlussfolgerung: Sechs Wochen nach SSP-Rekonstruktion zeigte sich im Kaninchenmodell durch<br />
die Injektion von MSZ in die fettig infiltrierte Rotatorenmanschette ein reduzierter Fettanteil im<br />
Vergleich zu einer Kontrollgruppe. In wie weit der Effekt auf eine Differenzierung der Zellen oder auf<br />
deren trophische Aktivität (Sekretion von Zytokinen) zurück zuführen ist, ist unklar. Weitere Studien<br />
müssen zeigen, ob durch eine Stammzellinjektion eine Funktionsverbesserung erreicht werden kann<br />
und ob die Ergebnisse auf den Menschen übertragbar sind.<br />
Evidenzlevel: experimentelle Studie<br />
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