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27. <strong>AGA</strong>-Kongress 2010 - Wien<br />
P 67<br />
Identifikation von mesenchymalen Vorläuferzellen in der Bursa subacromialis und ihre<br />
Bedeutung für die Heilung von Rotatorenmanschettendefekten<br />
Steinert A.F., Stehle J., Kunz M., Goebel S., Nöth U., Gohlke F.<br />
Orthopädische Klinik, König-Ludwig-Haus, Lehrstuhl für Orthopädie der Universität Würzburg,<br />
Würzburg, Germany<br />
Hypothese: Es konnte Tierexperimentell eindrucksvoll gezeigt werden, dass die Bursa subacromialis<br />
(BS) bei Rupturen der Rotatorenmanschette (RM) entscheidend auf den Heilungsvorgang der Sehne<br />
Einfluss nehmen kann (Uhthoff 1991), wobei zu Grunde liegende Mechanismus bisher nicht geklärt<br />
werden konnte. Aus diesem Grunde war es Hypothese der vorliegende Studie zu zeigen, ob die Bursa<br />
subacromialis Zellen beinhaltet, welche proliferative und regenerative Eigenschaften besitzen und ein<br />
multipotentes mesenchymales Differenzierungspotential besitzen.<br />
Material/Methoden: BS Zellen wurden durch Kollagenaseverdau aus chirurgischem Restmaterial<br />
isoliert, das bei degenerativen Rotatorenmanschettenrekonstruktionen anfiel und mit mesenchymalen<br />
Stammzellen (MSZ) aus Knochenmarkaspiraten verglichen, welche bei Hüft-TEP Operationen<br />
anfielen (+Ethikkommissionsvotum; jeweils n = 6). Das Oberflächenantigenexpressionsprofil beider<br />
Zellenarten wurde mit FACS-Analysen (CD 34, 44, 45, 53, 90, 105, 106, 133, 144, 166) ermittelt und<br />
die Zellproliferation mit ATP-Test und Zellzählung bestimmt. Ferner wurden immunhistochemische<br />
Analysen für die Progenitorzell-spezifischen Oberflächenmarker CD44, CD 90, CD105 und STRO-1<br />
an MSZ, sowie BS Zellen und Gewebe durchgeführt. BS Zellen und MSZ wurden weiterhin für jeweils<br />
21 Tage in chondrogenem (Pellets 10 ng/mL TGF-b1, ITS, Dex, Asc), osteogenem (Monolayer, FBS,<br />
Asc, ß-Glycero), oder adipogenem (Monolayer, FBS, IBMX, Indo, Insulin, Dex)<br />
Differenzierungsmedium kultiviert und nach 21 Tagen charakterisiert. Die Analysen der jeweiligen<br />
Differenzierungen erfolgten histologisch, immunhistochemisch und mittels RT-PCR. Negativkontrollen<br />
erhielten jeweils nur DMEM/FCS.<br />
Ergebnisse: Im Vergleich zu MSZ zeigten die BS Zellen erhöhte Zellproliferationsraten. Die FACS<br />
Analysen (CD 44, 90, 105, 106, 166) und die immunhistochemischen Analysen (CD44, CD 90,<br />
CD105, STRO-1) zeigten bei beiden Zelltypen (BS Zellen und MSZ) positive (>10%) Expressionen für<br />
alle o.g. Marker. Die Differenzierungen zeigten, dass die BS Zellen wie auch die MSZ eine<br />
chondrogene (Alzianblau, Typ II und IX Kollagen, Aggrecan), osteogene (Alizarinrot, ALP,<br />
Osteokalzin, Osteopontin, Kollagen I), und adipogene (Oli-Red-O, PPARg2, LPL) Differenzierbarkeit<br />
mit jeweils positiven Markern in der Histologie, Immunhistochemie und RT-PCR im Vergleich zu den<br />
Negativkontrollen aufwiesen. Die Immunhistochemie der Stammzellmarker am Bursagewebe zeigte<br />
eine gleichmässige Verteilung der vermeintlichen Progenitorzellen.<br />
Schlussfolgerung: BS Zellen erfüllen somit, wie auch MSZ, die Kriterien für adulte Progenitorzellen<br />
und sollten für die Regeneration von Rotatorenmanschettendefekten nutzbar gemacht werden, was<br />
künftigen Studien vorbehalten bleibt.<br />
Evidenzlevel: Experimentelle in vitro Studie.<br />
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