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27. <strong>AGA</strong>-Kongress 2010 - Wien<br />

V 23<br />

Ein Konzept für den Meniskusersatz mittels CMI - theoretische Überlegungen, praktische<br />

Anwendung, klinische Ergebnisse<br />

Hinterwimmer S., Cotic M., Beitzel K., Imhoff A.B.<br />

Abteilung für Sportorthopädie, Klinikum rechts der Isar, TU München, München, Germany<br />

Hypothese: Die totale wie auch die subtotale Meniskektomie führt zu immens hohen<br />

Gonarthroseraten (Fairbank, JBJS-Am 1948). Die radiäre Durchtrennung führt zu einem kompletten<br />

Funktionsverlust, die Teilmeniskektomie mit erhaltener Randleiste kann biomechanisch noch toleriert<br />

werden (Kohn et al., Z Orthop 1993). Meniskusheilung wiederum kann nur bei Bandstabilität<br />

zufriedenstellend verlaufen (Miller et al., AJSM 1995) und wird durch das Vorhandensein von<br />

Knochenmarksblut intraartikulär begünstigt (Barber und Click, Arthroscopy 1997). Zuletzt ist die<br />

Beinachse von herausragender Bedeutung für die Meniskusvitalität (Habata et al, J Orthop Sci 1998).<br />

Material/Methoden: Wir präsentieren das Konzept einer optimierten Anwendung des einzigen im<br />

klinischen Alltag erprobten und im deutschsprachigen Raum verfügbaren kollagenen Ersatzmeniskus<br />

(CMI Menaflex, ReGen Biologics, Baar, Schweiz). Wir führen dabei Meniskusersatz durch bei<br />

erhaltener Randleiste und erhaltenem Knorpelüberzug der angrenzenden Gelenkflächen. Wir<br />

tolerieren keine Bandinstabilität und keine Beinachsenstellung >2° in Richtung des operierten<br />

Kompartiments. Zur Unterstützung der Meniskuseinheilung wird ein Fibrinclot aus körpereigenem<br />

Vollblut an die Basis des kollagenen Ersatzmeniskus genäht und gleichzeitig eine Mikrofrakturierung<br />

im Interkondylarraum durchgeführt. Wir verbessern schließlich die initiale Stabilität des Implantats<br />

durch zwei Reihen radiärer Durchflechtungsnähte mit resorbierbarem Fadenmaterial.<br />

Ergebnisse: Wir führten dieses Vorgehen zwischen 07/2007 und 01/2010 an mittlerweile 18<br />

Patienten durch (6x w, 12x m; Alter 29.4±8.3 J.; BMI 24.9±3.5). Es wurde 15x ein medialer CMI, 3x ein<br />

lateraler CMI implantiert. Als begleitende, gemäß dem vorgestellten Konzept optimierende zusätzliche<br />

Eingriffe wurden 8x eine valgisierende ow-HTO, 3x eine VKB-, 2x eine HKB-, 1x eine MCL- und 1x<br />

eine Larson-Plastik durchgeführt. Die prä-OP Score-Werte waren: Lysholm 56.3±21.0, IKDC<br />

50.7±18.0, WOMAC 24.6±26.9, VAS 4.9±2.0. Bei den bis dato vorliegenden sechs Ein-Jahres-<br />

Ergebnissen kommt es jeweils zu einer signifikanten Verbesserung (jeweils p< 0.05) aller Scores:<br />

Lysholm 83.5±19.9, IKDC 78.7±12.1, WOMAC 2.2±3.9, VAS 0.7±1.2.<br />

Schlussfolgerung: Natürlich ist der Nachuntersuchungszeitraum von einem Jahr noch sehr kurz, die<br />

auswertbare Patientenzahl klein und ein multimodales Konzept zum Gelenkerhalt nur bedingt<br />

geeignet, die explizite Rolle des Meniskusersatzes herauszuarbeiten. Dennoch sind die positiven<br />

Veränderungen der klinischen Scores sehr erfreulich. Wir werden alle weiteren Patienten, welche<br />

gemäß diesem Konzept behandelt werden, prospektiv erfassen und über die Ergebnisse berichten.<br />

Evidenzlevel: IV<br />

23

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