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27. <strong>AGA</strong>-Kongress 2010 - Wien<br />

V 30<br />

Biomechanischer Vergleich suprapektoraler arthroskopisch durchführbarer<br />

Tenodesetechniken der langen Bizepssehne<br />

Patzer T. 1 , Rundic J.M. 1 , Bobrowitsch E. 2 , Hurschler C. 2 , Fuchs-Winkelmann S. 1 , Schofer M.D. 1<br />

1 Universitätsklinikum Giessen und Marburg GmbH, Standort Marburg, Klinik für Orthopädie und<br />

Rheumatologie, Marburg, Germany, 2 Medizinische Hochschule Hannover, Labor für Biomechanik und<br />

Biomaterialien der Orthopädischen Klinik, Hannover, Germany<br />

Fragestellung: Ziel dieser biomechanischen humanen Kadaver-Studie war es vier etablierte<br />

arthroskopisch durchführbare suprapektorale Tenodesetechniken der langen Bizepssehne (LBS) im<br />

Hinblick auf die Primärstabilität und Versagenslast unter zyklischer und maximaler Belastung zu<br />

vergleichen.<br />

Methodik: An 28 frisch eingefrorenen CT-osteodensitometrisch vermessenen humanen Kadaver-<br />

Schultern (Durchschnittsalter 64,9 ± 6,7 Jahre; 43-78; 43% männlich) wurden vier verschiedene LBS-<br />

Tenodesetechniken (7 pro Technik) durchgeführt. Die Lokalisation der Tenodesen war suprapektoral<br />

10 mm distal des Sulcuseingangs. Getestet wurden zwei Nahtanker-Techniken: Mitek Healix-PEEK<br />

5,5 mm mit modifiziertem lasso-loop-stitch (1), Arthrex Bio-SwiveLock 5,5 mm mit interlocking<br />

Krackow-stitch (2) und zwei Tenodeseschrauben-Techniken: Arthrex Bio-Tenodese-Schraube 8 x 23<br />

mm (3) und S&N PEEK-Bioceptor 8 x 25 mm (4). Unter 10 N Vorlast wurde eine axiale zyklische<br />

Belastung mit 100 Zyklen, einer Frequenz von 1 Hz und 50 N Maximallast durchgeführt. Zum<br />

Versagenstest erfolgte ein axialer linearer Zug mit 0,2 mm/s bis zum Kraftabfall. Die LBS-Dislokation<br />

wurde nach 4facher Punktmarkierung mit digitaler 3D-Fotometrie bestimmt.<br />

Ergebnisse: Alle Techniken zeigten eine LBS-Dislokation < 3mm nach der zyklischen Belastung. Die<br />

höchste Versagenslast erreichte die Arthrex Bio-Tenodese-Schraube (durchschnittliche maximale<br />

Versagenslast (d)=163,4 ±38,5 N; 103,1-209,4), die niedrigste Versagenslast der Arthrex SwiveLock-<br />

Nahtanker mit interlocking Krackow-Stitch (d=111,2 ±32,3 N; 60,0-156,8). Dieser Unterschied war<br />

signifikant (p=0,035).<br />

Die zweithöchste Versagenslast wurde mit dem Mitek Healix-Nahtanker mit modifiziertem lasso-loop-<br />

Stitch (d=144,9 ±29,2 N; 111,3-195,5), die dritthöchste Versagenslast mit dem S&N Bioceptor<br />

(d=135,0 ±22,8 N; 113,1-168,0) gemessen.<br />

Bei den Nahtankertenodese-Techniken kam es nach Erreichen der Maximallast zu einem abrupten<br />

Kraftabfall aufgrund des Tenodeseversagens verursacht durch ein Durchschneiden der Fäden durch<br />

die Sehne (1) bzw. durch ein Herausrutschen der Fäden zwischen Anker und Knochen (2). Die<br />

Tenodeseschrauben-Techniken zeigten hingegen nach der Erreichen Maximallast einen sehr flachen<br />

Kraftabfall. Hierbei versagte das Konstrukt durch fixationsnahe u-förmige Spaltung der Sehne mit<br />

konsekutiver Sehnenelongation (3, 4). Es ergab sich kein signifikanter Einfluss der Knochendichte<br />

oder des Alters der Schultern auf die Festigkeit der Tenodese-Techniken.<br />

Schlussfolgerung: Alle vier Tenodesetechniken zeigten eine zufriedenstellende maximale<br />

Versagenslast und hielten der zyklischen Testung ohne höhergradige Dislokation stand.<br />

Das Versagen differierte mit Fadenmigration bei den Nahtanker-Techniken von Sehnenelongation bei<br />

den Tenodeseschrauben-Techniken.<br />

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