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27. <strong>AGA</strong>-Kongress 2010 - Wien<br />
Res 16<br />
Einfluss der initialen Rupturgröße und Fixationstechnik zur Rekonstruktion<br />
der Rotatorenmanschette auf die biomechanischen Eigenschaften und Wiederherstellung der<br />
Ansatzfläche<br />
Lorbach O. 1 , Kieb M. 1 , Raber F. 2 , Kohn D. 2 , Pape D. 3<br />
1 Klinikum Osnabrück, Klinik für Unfall-, Hand- und Orthopädische Chirurgie, Osnabrück, Germany,<br />
2 Universität des Saarlandes, Klinik für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, Homburg (Saar),<br />
Germany, 3 Centre Hospitalier de Luxembourg - Clinique d´Eich, Klinik für Orthopädie und<br />
Unfallchirurgie, Luxembourg, Luxembourg<br />
Hypothese: Die Rekonstruktionstechnik und Rupturgröße von „single-row“- und „double-row“-<br />
Rekonstruktionen der Rotatorenmanschette haben einen signifikanten Einfluss auf die<br />
biomechanischen Eigenschaften und Footprint-Wiederherstellung.<br />
Material/Methoden: An 24 humanen Schulterpräparaten wurde ein akzidentieller Riss der<br />
Rotatorenmanschette von 2,5cm bzw. 3,5cm Länge durchgeführt. Die Rekonstruktion erfolgte mit<br />
einer „single-row“-Rekonstruktion(SR) mit dreifach armierten Schraubankern (2 bzw. 3 Anker) und<br />
mod. Nahttechnik oder einer „double-row“-Rekonstruktion(DR) mit doppelt armierten Schraubankern<br />
medial und Pressfit-Ankern lateral in einer modifizierten SutureBridge-Technik (4 bzw. 6 Anker). Die<br />
rekonstruierten Sehnen wurden mittels Materialprüfmaschine zyklisch zwischen 10-60,100,180 und<br />
250N belastet. Die Elongation wurde mittels Video-Extensometer bestimmt. Zur Überprüfung der<br />
Wiederherstellung des Footprintes wurde mit einem digitalen Messschieber die mediolaterale<br />
Ausdehnung vor und nach Rekonstruktion bestimmt.<br />
Ergebnisse: 499±153N wurden bei der 2,5cm langen Ruptur für die SR-Rekonstruktion, 681±250N<br />
für die DR-Rekonstruktion gemessen. Bei der 3,5cm Ruptur waren es 792±122N für die SR-<br />
Rekonstruktion und 891±174N für die DR-Rekonstruktion. Der Vergleich der SR- und DR-<br />
Rekonstruktionen zeigte bezüglich der maximalen Versagenslast keine signifikanten Unterschiede<br />
(p>0.05).<br />
Die Elongation unter zyklischer Belastung zeigte im Vergleich der kurzen Rupturen zwischen SR- und<br />
DR-Rekonstruktion keine signifikanten Unterschiede bei 60,100,180 und 250N (p>0.05). Bei den<br />
größeren Rupturen zeigte sich eine signifikant geringere Elongation für die "single-row“-<br />
Rekonstruktion bei 180N (p=0.037) und 250N (p=0.020). Bei 60 und 100N wurden keine signifikanten<br />
Unterschiede gemessen (p>0.05). Beide Rekonstruktionen erreichten eine vollständige<br />
Wiederherstellung des Footprintes.<br />
Schlussfolgerung: „Single-row“ Rekonstruktionen mit modifizierten Nahttechniken<br />
können unabhängig von der Rupturgröße vergleichbare biomechanische Eigenschaften wie „doublerow“<br />
Rekonstruktionen erreichen. Ferner ist eine initiale, komplette Wiederherstellung des Footprintes<br />
auch mit „single-row“ Rekonstruktionen möglich.<br />
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