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27. <strong>AGA</strong>-Kongress 2010 - Wien<br />

Res 23<br />

Unterschiede im Adhäsions- und Proliferationsverhalten von Osteoblasten auf<br />

biodegradierbaren Interferenzschrauben<br />

Bernstein A. 1 , Mayr H.O. 2<br />

1 Universität Halle-Wittenberg, Klinik für Orthopädie, Labor für Experimentelle Orthopädie, Halle/Saale,<br />

Germany, 2 OCM-Klinik, München, Germany<br />

Hypothese: Zu den Standardverfahren beim Kreuzbandersatz gehört die Transplantatfixierung mit<br />

bioresorbierbaren Interferenzschrauben auf der Basis von Polylactid. Die Form der Schrauben bleibt<br />

dabei anfänglich weit gehend stabil. Danach kommt es oft zu einem schnellen Zerfall des Polymers. In<br />

dessen Folge können Osteolysen im Knochen entstehen. Herstellungsbedingt unterscheiden sich die<br />

Eigenschaften des Polymers an der Oberfläche geringfügig von dem Polymer im Inneren der<br />

Schrauben. Ein genaues Differenzieren der unterschiedlichen Polymertypen und dem daraus<br />

resultierendem Degradationsverhalten, erhöhen den sicheren Umgang mit diesen Materialien. Es soll<br />

geklärt werden, welchen Einfluss die Zusammensetzung auf das Bewuchsverhalten mit Osteoblasten<br />

hat.<br />

Material/Methoden: Die untersuchten Implantate sind Interferenzschrauben, die bei der Fixierung von<br />

Kreuzbändern angewandt werden. Untersucht wurden folgende Schrauben aus PLLA, TCP/PLLA und<br />

TCP/PLGA/PLLA. Zum Vergleich wurden die Osteoblasten auf einer reinen beta-TCP - Keramik und<br />

einer Thermanox Membran kultiviert. Primäre humane Osteoblasten wurden in direktem Kontakt mit<br />

dem in Scheiben geschnittenen Untersuchungsmaterial über einen Zeitraum von 3, 7, 14 und 21<br />

Tagen kultiviert. Untersucht wurden die Adhäsion (ESEM; Giemsa-Färbung), Viabilität (Zellzahl, WST,<br />

Live-Dead-Assay) und Zelldifferenzierung (alkalische Phosphatase; Kollagen I).<br />

Ergebnisse: Alle Materialien weisen insgesamt eine gute Biokompatibilität auf. Die<br />

rasterlektronemikroskopischen Aufnahmen zeigten ein unterschiedliches Bewuchsverhalten in<br />

Abhängigkeit von der Zusammensetzung der Probe und dem Ort (Oberfläche, Innen). Auf den reinen<br />

PLA - Proben zeigten die Zellen eher ein fibroblastentypisches Aussehen mit langen Zellausläufern.<br />

Sie zeichnen sich zusätzlich durch geringe Bewuchsraten zentral (Innen) aus.<br />

Das Adhäsions- und Proliferationsverhalten der Osteoblasten differiert in Abhängigkeit vom Material.<br />

Beigefügtes TCP begünstigt die Verankerung der Zellen. Die Differenzierungsleistung der Zellen<br />

wurde durch die Implantate nur geringfügig beeinträchtigt.<br />

Schlussfolgerung: Es gibt keine Hinweise auf eine Toxizität der Materialien auf Osteoblasten<br />

unmittelbar nach Implantation. Eine Beimengung von TCP begünstigt das Adhäsionsverhalten der<br />

Zellen. Das unterschiedliche Bewuchsverhalten der Materialien korreliert mit einem veränderten<br />

Degradationsverhalten der Materialien in Abhängigkeit von der Zusammensetzung. Das Maximum der<br />

Hydrolyse der untersuchten Polymeren tritt wesentlich später auf. Um diesen Einfluss genauer zu<br />

analysieren, müssen Langzeitkultivierungen durchgeführt werden.<br />

Evidenzlevel: Grundlagenforschung (IV)<br />

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